Mo Di Mi Do Fr Sa So 
00 00 00 00 0102 03 
04 05 06 070809 10 
11 12 13 141516 17 
18192021222324 
25 2627282930

Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

#230, Februar 2016
#231, März 2016
#232, April 2016
#233, Mai 2016
#234, September 2016
#235, Oktober 2016
#236, November 2016
#237, Dezember 2016

Aktuelles Heft

INHALT #233

Titelbild
Editorial
• das erste: Gott und Staat
• inside out: Jahresbericht 2015
Klub: Electric Island X Veranda X Julian W. SWEET 18
Filmriss Filmquiz
Kleine Bühne Smokers Special

25 Jahre nach dem rassistischen Pogrom von Hoyerswerda
Räbbordy #2 - Das Hip Hop Quiz
DEATH INDEX / LA VASE (CAFEKONZERT)
Endstation Griechenland. Flucht in eine Sackgasse.
Wheelchair Skate Day
Skeletons, White Wine Double Release
All4HipHopJam 2016
Boysetsfire + Wolf Down
• review-corner event: Tag der offenen Tür in der Flüchtlingsunterkunft Braunstraße
• position: »The world has avoided another war«
• doku: Unser Elend ist euer Kapital!
• doku: „Im Tal der Ahnungslosen“ – Rassismus in Sachsen damals wie heute
• doku: Offene Grenzen als Utopie und Realpolitik
Digitalisierung und soziale Verhältnisse im 21. Jahrhundert
• das letzte: Die IHK Leipzig im Kampf um Freiräume für Investorenträume
Neue Titel im Infoladen

LINKS

Eigene Inhalte:
Facebook
Fotos (Flickr)
Tickets (TixforGigs)

Fremde Inhalte:
last.fm
Fotos (Flickr)
Videos (YouTube)
Videos (vimeo)

Endstation Griechenland. Flucht in eine Sackgasse.

Die Grenzen auf der sogenannten »Balkanroute« sind dicht und vielen mag das wohl gefallen. Medien sprechen plötzlich nicht mehr von »Flüchtlingsstrom« und deutsche Politiker_innen atmen auf. Die inszenierte Naturkatastrophe scheint vorüber – es kommen weniger Flüchtlinge an.
Das Prinzip aus den Augen aus dem Sinn scheint in Deutschland und im Rest der EU gut zu funktionieren. Aber dieses Prinzip kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele tausende Schutzsuchende, von der breiten Öffentlichkeit vergessen, vor geschlossenen Grenzen vor allem in Griechenland festsitzen und nicht wissen, wie sie weiterkommen. Weil dort bleiben, will niemand.

In Idomeni beschießt die mazedonische Militärpolizei Flüchtlinge auf griechischem Gebiet mit Tränengas und golfballgroßen Gummigeschossen. Aktivist_innen werden von der Polizei und der griechischen Regierung kriminalisiert. Gleichzeitig wird den Geflüchteten abgesprochen, dass sie eigene Forderungen nach der Öffnung von Grenzen stellen können. Vor allem an diejenigen, die vor Krieg, Terror, Armut, Hunger und Verfolgung fliehen, sendet die Europäische Union mit dem politisch sowie juristisch umstrittenen »EU-Türkei-Deal« eine unmissverständliche Botschaft der Ausgrenzung. Nach dem Schließen der »Balkanroute« stecken mittlerweile rund 54.000 Geflüchtete in Griechenland fest. Sie kommen nicht weiter und müssen unter menschenunwürdigen Bedingungen in den sogenannten »Hot Spots« auf den griechischen Inseln, auf der Straße oder in einem der offiziellen Flüchtlingslager ausharren. Die griechischen Behörden sind überfordert, unfähig oder manchmal auch unwillig, die Flüchtende über das Asylverfahren zu informieren und Hilfe zu gewährleisten.

Die Veranstaltung soll durch persönliche Eindrücke und Erfahrungsberichte der Referent_innen Clara und Panajotis zeigen, wie der umstrittene »EU-Türkei-Deal« umgesetzt wird und unter welchen menschenunwürdigen Umständen Refugees in Griechenland ausharren müssen. Darüber hinaus soll die Veranstaltung für die immer noch andauernde humanitäre sowie rechtlich unhaltbare Situation von Flüchtlingen sensibilisieren.

Die Referent_innen:
Nach Studium in Leipzig, Referendariat und Ausbildung zur Volljuristin in Berlin, hat Clara unter anderem beim European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) zusammen mit anderen Anwält*innen an der rechtlichen Durchsetzung von Menschenrechten gegen die illegalen »Pushbacks« der spanischen Polizei an der europäischen Außengrenze gearbeitet. Auch an der mazedonisch-griechischen Grenze kam es ebenfalls zu illegalen »Pushbacks«, die sie in Zusammenarbeit mit dem ECCHR und der NGO »Advocates Abroad« kritisch verfolgt. Zuletzt war Clara in Idomeni, um eine rechtliche Bewertung der aktuellen europäischen Asylpolitik vorzunehmen und um geflüchtete Menschen juristisch zu betreuen.

Panajotis ist freier Journalist und berichtet seit 2010 über das politische Geschehen in Griechenland. Er ist vor allem für die Programme des Deutschlandradios und andere öffentlich-rechtliche Radiosender tätig und hat beispielsweise über die Parlamentswahlen, das Referendum im Sommer 2015 oder über Aktivitäten der Nazi-Partei Goldene Morgenröte berichtet. Zuletzt war Panajotis im April für mehrere Wochen als Reporter unterwegs, unter anderem in Idomeni und auf den Inseln Lesbos und Chios, als die ersten Abschiebungen im Rahmen des »EU-Türkei-Deals« stattfanden.

11.jpg


24.05.2016
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
info@conne-island.de, tickets@conne-island.de