• Titelbild
• Editorial
• das erste: Theorien im kritischen Dialog
• Schwarze Deutsche im Nationalsozialismus
• SPACE BINGO
• Madball
• Klub: Electric Island / Dixon
• Sick of it all
• Baroness
• Wurzellose Kosmopoliten. Von Luftmenschen, Golems und jüdischer Subkultur.
• WORD! cypher / End Of The Weak Leipzig (Open-Mic-Freestyle-Session).
• Dabei Geblieben – Aktivist_innen erzählen vom Älterwerden und Weiterkämpfen
• Vorsicht Volk!
• Die Neuordnung der deutschen Geschichte – Bundesrepublikanische Geschichts- und Gedenkstättenpolitik seit 1990
• Hawaiianischer Schnee Tour (Teil 2)
• Easter Ska Jam
• Record Release Party zur Hannah (EP) von Duktus
• TOCOTRONIC - »Pädagogisch Wertlos Tour 2016«
• review-corner event: Sleep In-Review
• position: Antifaschistischer Selbstschutz und die Gewaltfrage
• doku: Jetzt kommt die Nagelprobe
• doku: Sächsische Zustände
• das letzte: Das Letzte
• Neue Titel im Infoladen
Hallo du!
Es ist »Zeit für Briefe« an eine prominente Frau. Das meint zumindest Jürgen Kasek (B90/Grüne). Ein Liebesbrief? Wohl eher nicht. Vielmehr der eines Geschmähten. Der deutsche Faschismus war eine »wahrlich düstere Zeit«, stellt Kasek in einem offenen Brief an Anke Engelke fest, doch mit ihrer Nazi-Anspielung auf der Berlinale habe sie »die Seele der Stadt beleidigt«. Er will »ein paar erklärende Worte […] schenken«, schreibt von »Sanierungsstau«, Olympia-Bewerbung und zärtlichen Volksmündern. Dann - fast hätte er's vergessen - auch, »dass es wieder [sic!] Nazis gibt« und der 11.01. »dunkle Assoziationen« wecke. Vielleicht war es wirklich das, woran Engelke dachte, als sie den Kommentar des Kiezhistorikers Sascha Lange zum »massivste[n] Überfall von Rechtsradikalen auf Geschäfte und Wohnhäuser in Leipzig seit dem Novemberpogrom 1938« las. So schnell werden Möchtegerns zu richtigen Nazis geadelt.
Wenn es einem so mächtig dämmert, ist schnell vergessen, dass man als Teil von Leipzig nimmt Platz seit gut einem Jahr recht erfolglos Aktivitäten gegen Legida-Demonstrationen mitorganisiert und – ein echter Trendsetter (und Jurist!) – schon Monate vor OB Jung selbst von »Terror« sprach. Wie äußert sich das? »Der öffentliche Verkehr bricht in Teilen der Stadt zusammen, Geschäfte schließen eher, Wege sind gesperrt« - eben »inzwischen[!] ein reines Ärgernis« »für viele Leipziger_innen«.
Es scheint, als hätten wir bereits mit unserer letzten Ausgabe den richtigen Nerv eines gekränkten kollektiven Narzissmus getroffen. Ohne Zweifel steht eine fortgesetzte Erörterung der Folgen des Neonazi-Überfalls vom 11. Januar an. Das Conne Island beteiligt sich daran nicht nur durch Koordinierungstreffen. Lou Anton möchte in diesem Zuge mal über Gewalt reden, sein Statement findet ihr in unserer Rubrik Position.
Wie jeden März findet auch in diesem Jahr wieder die Leipziger Buchmesse statt. Das geht nicht spurlos an uns vorüber, weshalb im Monatsprogramm diesmal die vielen Vorträge und Lesungen herausstechen. Ist aber vielleicht auch nur unser Eindruck. Ansonsten cultural business as usual möchte man meinen. Der Premium-Gig ist bereits ausverkauft. Achso, wie ist das eigentlich, wenn man sich (absichtlich) zum Schlafen im Island trifft? Und lässt sich darüber schreiben? Findet's selbst heraus – in der Review-Corner.
Was gibt’s sonst noch so neues? Frühjahrsputz! Wir haben unsere Veranstaltungs-»Turnhalle« (derFreitag) tiefengereinigt. »Sauber ist es schon«, meint Ingrid, »aber ist es auch kristallrein?« Davon könnt ihr euch gern beim gemeinsamen Toilettenrundgang mit Babsi überzeugen. Oder macht's besser, zum Beispiel zum Frühjahrs-Subbotnik am 18. März. Wie auch immer: kommt einfach vorbei!
Es rauschen die Ohren auf klapperndem Rad,
die Redaktion