• Titelbild
• Editorial
• das erste: Der Darkroom als Black Box
• Antifa Gençlik. Eine Dokumentation (1988-1994)
• Der Letzte der Ungerechten
• Block Party im CI mit: Radio Love Love (Hulk Hodn, Twit One & Memyselfandi) Eloquent & Hulk Hodn (Sichtexot) Skor Rokswell & Rufus Grimes & Shape (VARY)
• The One — Unplugged
• DRUM AND BASS RELOADED 2000 Teil 3
• Rocko Schamoni & Tex M. Strzoda
• Sheer Terror + Lousy + The Detained
• Le Butcherettes
• Gespräch mit Peter Finkelgruen und Filmvorführung von «Unterwegs als sicherer Ort»
• Turnstile + Forced Order
• WORD! cypher
• Klub: Electric Island presents: KANN X GIEGLING X 24h
• Die Nerven
• „Zweimal nein heißt einmal ja“?
• Ryker´s, Scheiße Minelli und Risk it!
• OXO 86 + Support
• review-corner event: 1st Transnational Beyond Europe Camp: Solidarity Against the Exploitation of Life by Capital and State
• review-corner event: «Bildet Banden!» Für eine solidarische und diskriminierungskritische Kulturarbeit
• review-corner film: Pixels
• review-corner buch: „Gib auch uns ein Recht auf Leben!“
• doku: »Wir sind das Pack«: Von Hoyerswerda nach Heidenau
• doku: Schein der Freiheit
• Herbst
• das letzte: Vegetativ-Recherche von der Rückbank
Wir haben in dieser Ausgabe eine der wichtigsten Entscheidungen in der Historie des Cee Ieh getroffen: Wir benutzen in dieser Ausgabe (wem ist es in der letzten bereits aufgefallen?) noch einmal «Guillemets» anstatt »Chevrons«. Denn Wikipedia lehrt uns, dass Chevrons in der deutschen Sprache verwendet werden und Guillemets in den romanischen.
Eine kleine Auflehnung gegen die bestehende Ordnung also? Nicht wirklich. Wirklich relevante Ansätze der Kritik und Überwindung der bestehenden Ordnung hingegen wird es in dieser Ausgabe dennoch geben, z.B. einen Bericht vom kapitalismuskritischen Beyond Europe-Camp in Griechenland, von einer Konferenz zu diskriminierungsfreier Kultur oder Julian Kuppes Text zu Ästhetik und Widerstand. Letzterer fragt darin, ob sich angesichts der fast vollkommenen Vereinnahmung durch die Kulturindustrie von einer Autonomie der Kunst noch reden lässt, bzw. welchen Modus (Stichwort: Simulation) diese gegebenenfalls fährt.
Noch mehr Redaktions-interne Problemchen?
Wir wurden etwa vor die Frage gestellt: CEE IEH goes facebook? Müssen wir jetzt überall ein # setzen?! Aber nein.. soweit gehen wir (noch) nicht. Trotzdem muss auch unsere eingestaubte Printausgabe sich langsam mit diesem Thema befassen... und zwar bei den angesagten Kulturtexten. Hierzu eine kleine Anleitung:
Das ganze sollte eine auffordernde Note haben, welche die Community überzeugt, ganz spontan noch die Beine in die Hand zu nehmen und 13€ für eine Band zu zahlen, die völlig unbekannt ist oder noch einmal dran zu erinnern, dass man diese Kombo doch schon immer mal sehen wollte. Dafür nutze man natürlich den Namen der Band, (der sich direkt bei Facebook verlinken lässt, weil alle berühmten Menschen bei FB sind) und schmücke diesen mit drei hippen, ausgefallenen Adjektiven oder Attributen. Natürlich sollte noch kurz erwähnt werden, was potentielle Besucher*innen erwartet, am besten mit nem Hashtag versehen, so z.B. #deutschLKpunk oder #schallertinderkiste. Das ganze sollte idealerweise nicht mehr als 140 Zeichen lang sein. Dann noch ein crazy Foto von der Frontsängerin rangepinnt oder gar das aktuelle Musikvideo und fertig ist der Lack. Idealerweise fängt man schon eine Woche vorher damit an, um dann in den nachfolgenden Tagen bis zum Konzert selbst regelmäßig Erinnerungen zu posten, inklusive der Frage, wer sich schon ein Ticket gekauft hat.
Für noch mehr Popkultur sorgt unsere neue Rubrik Filmecke, in der unser Autor Max Mustermann den Film Pixels auseinander nimmt und auf diskriminierende Wesenszüge hin untersucht. Spoileralarm: Es ist ein Scheißbeispiel für emaszipatorische Kulturprodukte. Umso besser, dass Korinna Linkerhand von der Leipziger meine frauengruppe Margaret Radclyffe Halls Roman Quell der Einsamkeit einer kritischen Lesung unterzogen hat. Denn im Jahr 1928 schien frau um einiges mutiger als manch mensch im Jahr 2015! Aber lest selbst.
Im November ist ja bekanntlich die Sommerpause endlich vorbei. Das gilt leider nicht für dummdeutsche Rassisten die gerne weiterhin wahlweise zusammen mit ihrer Dummheit in viererreiehen in die Kasernen der Vergangenheit marschieren oder dann lieber gleich zur Tat schreiten und Flüchtlingsheime anzünden. Deswegen und um endlich alles Übel dieser Welt kollektiv zu stürzen, ist es wichtig sich zu organisieren. Wer sich wie organisiert, wieviel Praxis und Theorie und deren Verhältnis zu Militanz, all das war ja schon immer Streitgegenstand antifaschistischer Politik. Die Antifa-Klein-Paris (sprich AKP Antifa-KP) hat sich deswegen Çağri Kahveci am 8. November eingeladen, der sein Buch über die selbstorganisierte migrantische Gruppe Antifa Gençlik Anfang der 1990er vorstellen wird.
Und als hätten wir es geahnt, dass Leipziger Hooligan-Oldies wie Kevin Dehn angesichts der rassistischen Stimmungsmache in Deutschland wieder den Bahnhof zum "Kuscheln" aufsuchen, haben wir in diesem Heft einen Text dokumentiert, in dem der Kontinuität extrem rechter Milieus von Hoyerswerda bis Heidenau nachgegangen wird.
Wen auch hin und wieder dabei das beklemmende Gefühl beschleicht, das sich einstellt, wenn man innerlich die mächtigten deutschen Politiker_innen wie Heiko Maas und Angela Merkel in Talk-Shows gegen den rassistischen Mob verteidigt, dem oder der sei gesagt: ihr seid nicht allein. Aber das kann ja auch nicht die Lösung sein.
Damit ihr nicht die Kritik am Staat vergesst, dafür gibt es, ihr wisst es...