• Titelbild
• Editorial
• das erste: Wenn Steine fliegen, Wasser geworfen wird und der Staat sich zu rechtfertigen versucht…
• inside out: 1.000 Jahre DisLikezig
• 20th Anniversary Of The Infamous Mobb Deep
• 49 m² – Kunst im Café im Monat Oktober mit Fotografien von Elisabeth Stiebritz
• Agnostic Front, Old Firm Casuals, Coldside, Übergang
• LIIMA (Efterklang & Tatu Rönkkö) + Islam Chipsy
• KLUB: Electric Island w/ Gerd Janson, Miriam Schulte, Karete
• Gewalt, Militanz und emanzipatorische Praxis - Machen die Richtigen alles falsch?
• Klub: Sub.island
• Perkele
• Klub Sonntag
• Chefket
• Hell Nights Tour 2015
• Schnipo Schranke
• Sondaschule - "Schön Kaputt Tour"
• Klub: Electric Island / Efdemin b2b Margaret Dygas AllNightLong
• position: Bericht über die Arbeit an einem Infoheft für Asylsuchende in Leipzig, bis zur Verhinderung der Auslegung der Broschüren in den Unterkünften angewiesen durch das Sozialamt.
• position: »Für immer Punk möchte ich sein...«
• review-corner event: Identitätsziel Deutschland
• review-corner buch: Mehr Lebensdienlichkeit, bitte!
• doku: Der schmale Grat der Hilfe
• doku: »Die Fronten sind klar«
• Marx Expedition 2015/16: Krisen und soziale Bewegungen
• Hollywood, Helden und was das mit Political Correctness zu tun hat
Efterklang is dead, long live Efterklang!
Anfang 2014 verabschiedeten sich Efterklang durch ein Konzert mit dem irritierenden Namen «The Last Concert», das samt Symphonieorchester durch die vier bis dahin entstandenen Alben sowie durch diverse unveröffentlichte alte wie neue Songs führte, auf unbestimmte Zeit aus den üblichen Tour- und Veröffentlichungszyklen des Musikgeschehens. Gut das, auftanken, sich hinterfragen, neu aufzustellen - es ist eben verdammt noch mal nicht besser auszubrennen als zu verhallen!
Das man sich bei den latent hyperaktiven drei Dänen Mads Brauer, Casper Clausen und Rasmus Stolberg aber keinerlei Sorgen um Nachschub machen musste, war vorprogrammiert, irgendwie.
Neben der Arbeit an ihrem eigenen Label Rumraket wurde mit The Lake Radio eine ambitionierte, wärmstens zu empfehlende Online-Radioplattform gegründet und etabliert. Im vergangenen Sommer dann bespielten Efterklang in einer Art installativen Oper die Katakomben eines verlassenen, Von Trier - ick hör dir schaudern, Krankenhauses im Zentrum Kopenhagens und nun stehen die drei mit Liima, erweitert um den finnischen Schlagwerker Tatu Rönkkö wieder vereint auf der Bühne. Liima also, und gut, das, Liima. Nachdem sich Efterklang deutlich hin zum Pop, zum Song und ja, im positivsten, hin zur Opulenz bewegten, merkt man Liima deutlich an, wie es die vier Protagonisten genießen ihrer Musik wieder Raum und Fluss zu geben: Experimente, Zufälligkeiten und Improvisation zuzulassen.
Keine Angst, die zauberhaften Momente von Efterklang stellen sich auch hier her, irgendwo zwischen den Stühlen avancierter Popmusik, experimenteller Elektronik und Klassikversätzen.
Fragmentarischer, freilich, aber auch dies ist zutiefst positiv zu verstehen.
Chapeau, Liima, zu diesem herausragenden, konsequenten Umgang mit Pop und der eigenen Freude am Schaffen von eben jenem! Denn dies spürt man bei Liima wie bei Efterklang auch in jedem Ton.
Cairo street grooves
Islam Chipsy und seine Band EEK verbinden traditionell orientalische Musikskalen mit überdreht, übersteuerten Keyboardsounds und halsbrecherisch treibender Percussion zu einem hektisch urbanen Soundtrack der Megalopolis Kairo. Islam Chipsy entwickelte den Electro Chaabi weiter:
Eine moderne Inkarnation des in den 70ern entstandenen Chaabi, eines Genres, das sich mit Frustration und Problemen des Lebens in Ägypten auseinandersetzt, mit Kritik und Humor auf Alltäglichkeiten antwortet und so immer auch eher auf indirektem, unabhängigen Wege Verbreitung über Kassetten und gebrannte CDs fand. Aber über all dem spielen Islam Chipsy & EEK euphorisierende, infiziöseste Tanzmusik!
[tobi]