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Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

#222, April 2015
#221, März 2015
#220, Januar 2015
#228, November 2015
#229, Dezember 2015
#227, Oktober 2015

Aktuelles Heft

INHALT #222

Titelbild
Editorial
• das erste: Trainieren für’s Kapital
Klub Sonntag × Electric Island
We Skate Le - AfterShowParty
Modern Life Is War
Junius
Podiumsgespräch & Konzert: There is no alternative?
Deejays on the LOW
Skeletonwitch
Volxsturm
Comeback Kid, Bane
Make Do And Mend
Alcoa
• inside out: Ain’t no business like show business
• position: Keine Unterstützung für die antisemitische Propaganda des AK Nahost!
• doku: Reflexive Moderne und das Elend der Welt – Ulrich Beck und die Haltbarkeit von Zeitdiagnosen
• doku: Frauenrechte à la Uno
Anzeigen
• leserInnenbrief: Hilfssoldat im Urlaub?
• das letzte: Worum sollte es am 18. März gehen?

LINKS

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Editorial

Trotz der Schnapszahl 222 werfen wir diesmal keinen Blick in ältere Ausgaben, das haben wir schon in unserer vorletzten Pseudo-DIY-Oldschool-Ausgabe zur Genüge getan. 
 sind wir aber auch einfach noch zu sehr Teil der geschichtslosen Linken, wie sie Ulli Krug und Jan-Georg Gerber bei einer Veranstaltung des AK Gesellschaftskritik im Conne Island vor kurzem beklagten. Den beiden bahamas-Autoren folgte ein 
voller Saal im Eiskeller dabei, wie sie vor allem die linke bzw. städtische (ist dasselbe) Mobilmachung gegen LEGIDA kritisierten und im selben Atemzug idiosynkratisch 
 Krise der Antifa perhorreszierten. Neben der unverständlichen Sprache, durchsetzt von Wörtern wie »perhorreszieren« und »idiosynkratisch«, war vor allem die Inszenierung amüsant. An diesem Abend schien alles vom feinsten aufeinander abgestimmt – ausgezeichnete Choreographie!
Nicht nur deshalb kam uns notgedrungen die Frage auf: Macht die Krise der Antifa Spaß? Wenn man nach den Bildern der kürzlich stattgefundenen »Battle of Frankfurt« geht – auf jeden, alder!

Wo wir schon beim Thema Krawalle und Vergessen sind: Die B12 erstattet jetzt doch Anzeige gegen Katja - Katja Kipping nämlich, wegen Linksextremismus bei den Anti-Pegida-Protesten. April, April!
Linksextremismus ist gar keine Straftat. Diesen April-Scherz können wir uns natür-
lich nur erlauben, weil das Heft diesmal rechtzeitig rausgekommen ist. April, April!
So, Schluss mit lustig - das hier ist das Ende des April-Scherzes!
Kein Scherz ist, dass zwar mit dem März auch die Buchmesse und das dazu einsetzende (Susan Witt-)Stahlgewitter endlich Geschichte sind - ein Stahlgewitter oder eine ähnliche Naturkatastrophe muss es auch gewesen sein, das neulich die Scheibe der Haustür der B12 zerstört hat -, sich aber der Antisemitismus hüben wie drüben in einem Ausmaß entfaltet, als hätte es die Bonjour Tristesse nie gegeben. Global z.B. in Form von Reaktionen auf die Präsidentschaftswahlen in Israel. Das Ergebnis dieser Abstimmung passte einigen nicht, erdreisten sich die Israelis ja, Netanjahu wieder zu wählen.
Auch die Leipziger Volkszeitung vom 19. März war besorgt: »Der Friedensprozess ist mit Netanjahu ohnehin vom Tisch. Schon bisher hatte der Premier eine Einigung mit den Palästinensern immer blockiert, indem er die diplomatischen Bemühungen von US-Außenminister Kerry sabotierte. Deutlicher denn je hielt er vor der Wahl an seiner generellen Ablehnung fest: Mit ihm werde es keine Zweistaatenlösung geben.« Schuld an gescheiterten Verhandlungen sind natürlich, wie seit jeher, die Israelis und die Gründe, die einer solchen Politik vorangehen, interessieren die Zeitung - surprise, surprise - wenig; und das obwohl nur einige Sätze vorher zu lesen war, dass aus dem Gaza Streifen immer noch Raketen in Richtung Israel angeflogen kommen. Die Hoffnung, dass mit einer linkeren Regierung die Gefährdung durch die Feinde Israels verschwinden würde, ist bemerkenswert illusorisch.
Bemerkenswert ist auch die Erklärung der UN Commission on the Status of Women, derzufolge Israel offenbar der frauenfeindlichste Staat der Welt ist. Dernach ist die »israelische Besatzung« der palästinensischen Autonomiebgebiete das bleibende »Haupthindernis für palästinensische Frauen, was ihre Fortschritte, ihre Eigenständigkeit und ihre Integration in die Entwicklung ihrer Gesellschaft betrifft«. Die Absurdität dieser Erklärung wird in dem von uns dokumentierten Artikel »Frauenrechte à la UN« dargestellt.
Global denken, lokal handeln, war einmal mehr die Devise des unvermeidlichen AK Nahost, wie er am 13.3. im GWZ unter Beweis stellte, als es offenbar gegen die Buchmesse und deren lobbyistische Vereinnahmung durch Israel zu intervenieren galt. Dabei kam es zur handfesten Eskalation durch den eigens angeheuerten Saalschutz, wie ihn einige der israelsolidarischen Störer_innen bezeichneten. Der AKN sah sich offenbar gezwungen, einiges an Pressearbeit zu leisten, um sich und die Ereignisse ins passende Licht zu rücken. Die junge welt sprang auf den Zug auf und gesellte sich in die unterste Etage ihrer Genossinnen vom AK Nahost, drehte Täter und Opfer schlicht um, so wie das deutsche Antisemiten nunmal tun.
Aus diesem Grunde dokumentieren wir in diesem Heft die Presseerklärung des AK Gesellschaftskritik und anderer Gruppen zu dem Vorfall.
Das geltungsbedürftige Extremismusforscher-Couple Schroeder und Deutz-Schroeder (laut Eigenauskunft Pioniere auf ihrem Gebiet!) haben es ja schon immer gewusst und in ihrer neuen Studie endlich mal öffentlich gemacht: die Linksextremisten unterdrücken andere Meinungen mit Gewalt. Als wäre die Antifa nicht ohnehin schon in der Krise ziemlich in der Krise, kommt dann auch noch diese hysterische Delegitimierung dazu. Krisenlogik eben.
Aber als Erstes wird aufgeklärt, warum Sport nicht nur dann scheiße ist, wenn er Bezieher_innen von Hartz IV – also dem Großteil unserer geneigten Leser_innenschaft – staatlich, ärztlich, kulturindustriell oder sonstwie verordnet wird.
Und sonst so? Dass das Konzert von Nico Suave, der gerne mal was mit Xavier Naidoo macht und sich nicht von ihm distanziert, nicht abgesagt wurde, rief starkes Unwohlsein hervor. Damit sich Übelkeit und Erbrechen und andere Nebenwirkungen in Grenzen halten findet sich in diesem Heft eine Packungsbeilage, die erklärt warum das Konzert nicht abgesagt wurde und wie sich Suave (nicht) dazu verhalten hat. Wer Naidoo und seine Textproduktionen der letzten Jahre nicht kennt, könnte dadurch allerdings auch erst zum Kotzen animiert werden. In der Rubrik: Inside out.


Die Redaktion

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02.04.2015
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