• Titelbild
• Editorial
• das erste: Kommunismus ist was Bestimmtes – Eine Replik auf die Autodidaktische Initiative Leipzig
• Klub: Kowton
• Buchvorstellung: Sascha Lange: "Meuten, Swings & Edelweißpiraten. Jugendkultur und Opposition im Nationalsozialismus"
• Die neue notwendige Offensive der radikalen Linken
• Ariel Pink
• Taste of Anarchy Tour
• Benefizdisko!
• klub: electric island w/ Ben Ufo
• Discipline, Deadline, Topnovil
• Danko Jones, The Admiral Sir Cloudesley Shovell
• Nico Suave
• Cock Sparrer, Lord James, Smart Attitude
• Lagwagon
• The Devil Makes Three
• review-corner buch: Schlichter Regress
• position: Pegida schafft sich ab.
• doku: Erinnerung, Vergessen und das linke Geschichtsbewusstsein
• Anzeigen
• das letzte: das Letzte:
Glamour aus Schrott
Ariel Pink polarisiert. Das, was auf einen ersten Blick als »artsy copy/paste trash« abgehandelt werden könnte, entpuppt sich als einer der momentan relevantes- ten Popentwürfe.
Dem möglichen Vorwurf des Pop-Recyclings, des Zitatesturms im Zeitalter der Alles-Verfügbarkeit entzieht sich Pink, da es ihm gelingt, einen klar-diffusen Zustand in Songs zu überführen, deren Haltbarkeitsdatum nicht mit dem nächsten Trend ablaufen wird.
Kreativ und experimentell verarbeitet Pink Diversestes zu seinen schrägen, verwirrenden Tragödien, Desastern und Komödien - gleichermaßen getrieben von Wave-Bands wie Bauhaus oder Christian Death, Krautrock, Magnetkassettenrauschen oder dem Prog-Ansatz eines Robert Wyatt, von Soul, Disco und, natürlich, 80er Popmusik.
Luminiszierende Zuckerwatte
Unwiderstehliche, cheesy Hooklines als Überzeichungen werden von düsteren, abgehalfterten Figuren am Rande der südkalifornischen Gesellschaft konterkariert. Pink zeigt sich hier als Peeping Tom, der seine Beobachtungen in eigene, mystische Romantizismen zu überführen weiß und entwirft so eine Art modernen Nihilismus.
Er hat den Mut und das Können zur Großen Geste, zum perfekten Popsong, lässt diesen aber durch seinen verwaschenen Vintage-Farbfilter nie ins Belanglose abgleiten, übersteuert gern und produziert dünn mit bewusst kompromisslos Lo-Fi gehaltenen Aufnahmetechniken. Mit feuchten Träumen zwischen Arcade Hölle, VHS-Nostalgie und Nerd-Dandytum, mit einer scheinbaren Abscheu vor so genannter Perfektion, zelebriert er eine Verlorenheit darüber im falschen Jahrzehnt geboren zu sein und sagt dadurch doch so viel über den Zeitgeist seiner Generation aus.
Ein schrulliges Undergroundgenie in der Tradition von Daniel Johnston, R. Stevie Moore oder John Maus.
iberische-postkoloniale krautpsychotropicalia
Den Abend eröffnen werden Gala Drop aus Lissabon.
Das Kollektiv um Maria dos Reis, Afonso Simões, Nelson Gomez und Rui Dâmaso, inzwischen erweitert um den Detroit Ex-Pat Jerrald James aka Jerry The Cat, groovt sich mit brasilianischen Folkversätzen, Afrobeats, Krautrock-Synthies, Balearic- und Techno Einsprengseln nachhaltig in Hirnwindungen und Extremitäten geneigter RezipentInnen.
Der bemerkenswerte, im vergangenen Jahr erschienene zweite Platte pendelt angenehm zwischen Dub, Tropicalia und Psychedelica.
[tobi]