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Wie sagt der feierlaunige Ami zu seinem Freund, wenn er mal wieder richtig einen drauf machen will? »You and me and the devil makes three.« Wieder was gelernt. Das ist eine schöne Redensart und auch namensgebend für eine Band, die hier im Conne Island spielen wird. Musikalisch lassen sich DM3 ganz klar zuordnen, ihr hört hier Bluegrass, Punk, Rock und Folk, alles schön miteinander vermischt und einmal umgerührt, klassischer Americana eben.
Das Erzeugnis hört sich dann auch sehr nach Südstaaten an, aber eben gar nicht träge, jammernd und oldschool, eher zügig und pushend. Sympathisch ist bei dem Trio aus Santa Cruz/Kalifornien, dass der Sound dieser musikalischen Gemengelage eher simpel gehalten ist, hier wird nicht auf großen Pathos mittels vieler Instrumente gesetzt. Man möchte fast meinen, den staubigen Stiefel zu hören, der auf alten Dielen in verrauchten Hinterzimmern den Takt angibt, bevor Gitarre (Pete Bernhard), und wie gesagt Banjo (Cooper McBean) und Kontrabass (Lucia Turino). Wer erst mal auf die Texte hört, kommt schnell ins Schmunzeln. Mich haben die Lyrics oft an die Ganoven- und Matrosenlieder à la Seeräuber-Jenny erinnert. In ihrem Inhalt sind sie interessanterweise auch sehr den russischen Ganovenliedern der 60er Jahre ähnlich; hier werden zynisch, lakonisch, rotzig kurze Geschichten erzählt vom beschissenen Leben, von der Gnade des Rausches, von der großen Liebe, die letztendlich dann doch immer mit kleinem »L« geschrieben wird. Solcherlei Inhalte lassen sich gar nicht anders auf die Bühne bringen als mit drei einfachen Instrumenten und der überhaupt nicht sanften Stimme von Pete Bernhard.
2002 haben sich The Devil makes Three gegründet. Seitdem sind sie eigentlich immerzu auf Tour, durch die Spelunken und Kaschemmen des amerikanischen Hinterlands. Durch dieses viele Touren und ihren sehr einprägsamen Sound konnten sich DM3 nach und nach eine Fanbase erspielen, für den immer exzellenten Soundtrack der britischen Serie Misfits steuerten sie The Bullet bei. 2013 passierte dann etwas Seltenes: Die dicke Kruste der etablierten Mainstream-Charts bekam Risse und The Devil makes Three konnten ihr letztes Album I am a stranger here auf Platz zwei der amerikanischen Bluegrass-Charts platzieren. Das bringt einiges mit sich, unter anderen auch Besuche in Europa, aus den Pubs und Kneipen wurden in den vergangenen zwei Jahren Hallen – wie zum Beispiel der Saal des Conne Island. Viel Spaß!
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