• Titelbild
• Editorial
• das erste: Zum 75. Jahrestag des Elser-Attentats
• inside out: Feminist Street Art against Street Harassment
• Booze & Glory, Argy Bargy, The Fat Tonies
• Equal / Not Equal . Frauen in der elektronischen Musik
• Der eindimensionale Mensch wird 50
• Protest the Hero, The Faceless, The Contortionist, Destrage
• Filmriss Filmquiz
• Being as an Ocean, Vanna, My Iron Lung, Crooks
• Rocko Schamoni "Fünf Löcher im Himmel"
• Darkest Hour, Tenside
• Sinkane, Nicholas Krgovich
• AMP // R aka Hvrtmill, Felix Valentin, Toni Buletti, Absent Zein Auks
• Rex Feuchti
• Von Spar
• 10 years electric island
• halftime : Mala'Ka & Bearden
• Amity Affliction
• doku: Fat Acceptance – Was soll das ganze eigentlich?
• doku: Waffen für die Kurden
• doku: Biji Israel & Kurdistan!
• doku: Männliche Abstiegsangst
• doku: Die Tea-Party als Klassenprojekt – Neoliberale Religiosität in den USA
• review-corner event: Die Linke schläft, das Bündnis macht, das haben die Rechten gut bedacht!
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• das letzte: Connewitzer Heimatliebe
Wir saßen beide in der Kneipe. Es war uns elendig zumute, denn wir hatten Weltschmerz, und auch das reden darüber (seine Freundin hatte ihn verlassen, ich hätte auch gerne mal eine Freundin gehabt) machte es nur noch schlimmer. Trinken machte es auch nicht besser, und diese Musik, die lief, die war genau wie dieses Gefühl.
Wenn eben die Traurigkeit und das Gefühl von Ausweglosigkeit ein bisschen schön ist, eben dann wenn die Portion Pathos stimmt und auch wenn du ja eigentlich weißt, aber mal kurz vergisst, dass Selbstmitleid nicht viel weiterhilft, dann hörst du wohl zur richtigen Zeit being as an ocean. Selten passen ja Bandnamen mal so richtig gut wie hier. Solche Gitarrenwände hören sich ja durchaus ein bisschen an wie das Meeresrauschen, tatsächlich leitet er sich aber von einem Mahatma Ghandi-Zitat ab, nachdem die Menschheit wie ein Ozean ist, den einige verunreinigte Tropfen nicht verschmutzen können, weil er so riesig ist ... dies, das, Ananas. Überhaupt kann einem dieses christlich-esoterische schon auf die Ketten gehen, obwohl zu bemerken ist, das sich der Frontsänger öffentlich wenigstens von homophoben Fundis abgrenzt, nicht ohne gleich einen Bibelvers hinterherzuschicken.
Die Musik von being as an ocean baut sich langsam auf und dann gibt es endlich den lang ersehnten Krach, das Aufatmen. Besonders sind auch die Spoken Word-Parts. Leider übertreiben es Melodic Hardcore-Bands ja oft mit dem Pathos –auch ästhetisch: bisschen zu viel Filter auf den Fotos und auch das neue Plattencover mit der märchenhaft schlafenden Schönhei – zart und zerbrechlich - also im Grunde das perfekte Gegenstück zum zugehackten Hardcore-Boy. Irgendwie ist das alles Quatsch und cool wäre es auch, wenn das nicht sein müsste. Auch weil das Publikum zumindest beim letzten Konzert vor allem aus Teenies bestand – da manifestiert sich gleich mal das Bild so wie es eben aussieht mit den Geschlechterrollen im Hardcore. Beeing as an ocean sind da leider keine Ausnahme.
[anuschka]