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• das erste: Pessimismus, Mythos und Mimesis – »Cascadian Black Metal« als spätmoderne Untergangsutopie1
• 21. Little Sista Skate Cup
• C L O S E R
• Zeit der Kannibalen
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• This Will Destroy You
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• Salon des Amateurs Nacht
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• Freddy Gibbs
• Drum'n'Bass 2000 Reloaded
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• doku: It’s complicated!
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• das letzte: Zur sächsischen Landtagswahl 2014
Auch wenn viele es nocht nicht wahr haben wollen – langsam aber sicher müssen wir uns schon wieder vom Sommer verabschieden und nähren uns dem Herbst. Das bedeutet: kürzere Tage, mehr Regen und kühlere Temperaturen.
Obwohl ich warme Sommerabende und andere Musikstile präferiere, muss ich trotzdem zugestehen, dass dieser Jahresabschnitt genau das richtige für diesen musikalischen Themenabend ist – denn graue Herbsttage gepaart mit Post-Rock-Balladen bieten die besten Rahmenbedingungen zum Nachdenken oder Träumen (vielleicht auch beides zusammen), auch wenn das etwas pathetisch oder gar trivial klingen mag.
Das 2005 in Texas gegründete Quartett dürfte für viele LeserInnen inzwischen kein unbeschriebenes Blatt mehr sein, denn bereits 2012 konnte die Band mit ihren monumentalen und facettenreichen Kompositionen das Publikum im Conne Island begeistern. Einen hohen Bekanntheitsgrad erreichte die Band allerdings schon vier Jahre vor ihrem Eiskeller-Debüt, und zwar mit ihrem selbstbetitelten ersten Album, mit welchem sie in diesem Genre mächtig viel Aufsehen erregte. Seit dem spielen die vier Jungs aus Texas einen nahezu unveränderten Stil, dessen Songstruktur es dennoch keineswegs an Innovation fehlt. Für gewöhnlich beginnen die Songs mit ruhigem Ambient und werden im Verlauf zunehmend härter, brachialer und komplexer - stets mit melancholischen Harmonien durchsetzt. This Will Destroy You sind deswegen auch keine Band, die man sich mal beiläufig im Auto oder auf einer Party anhört, und bei der es gleich richtig zur Sache geht. Ihre Songs lassen sich viel mehr als Soundtrack betrachten, zu dem man die Augen schließt, träumt, nachdenkt, weint oder vielleicht auch wütend wird – also irgendwo zwischen Euphorie und Depression. Parallel dazu laden im späteren Verlauf die härteren Abschnitte auch zu grobmotorischer Aktivität ein. »This will destroy you« könnte also auch schnell Realität werden - zumindest für diesen Abend. Trotz großer Konkurrenz innerhalb dieses Genres, muss sich das Quartett aus San Marcos keineswegs hinter legendären Bands wie Sigur Rós, Godspeed You! Black Emperor, Explosions in the Sky oder Mogwai - um nur wenige populäre Beispiele zu nennen – verstecken, denn trotz großer Vorbilder haben TWDY einen eigenständigen, epischen Sound entwickeln können, auf den sich das Publikum im Vorfeld schon mal mental vorbereiten darf.
An diesem Abend wird die Band von Lymbyc Systym unterstützt, einem Post-Rock-Duo aus Arizona, welches ebenfalls wie TWDY ihre Platten bei Magic Bullet veröffentlicht, wurde eine adäquate Begleitung für die Tour durch Europa gefunden. Die Beiden konnten mich bereits nach wenigen Hörproben überzeugen, wodurch beste Voraussetzungen für einen wundervollen Musikabend gegeben sind.
[AK_U]