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Aktuelles Heft

INHALT #213

Titelbild
Editorial
• das erste: From Russia with Love
Rapsody & 9th Wonder
Alkaline Trio
Doomriders, Beastmilk, Herder
Perkele, Eastside Boys, Grumpy Old Men
Big Daddy Kane, Reverie & Louden, Self Provoked
TOKiMONSTA
Hercules & Love Affair , Wolfman
Touché Amoré, Birds in Row, No Omega
Future Islands, Ed Schrader ' s Music Beat, Kristian Harting
Infoveranstaltung über die »AfD«
Recht auf die Stadt! Henri Lefebvre? Perspektiven und Möglichkeiten einer Parole
Sookee, Shirlette Ammons, Lex Lafoy & DJ Doowap
Efdemin & Tobias
Giuda
Plaid, Pandt, Robyrt Hecht
Chuck Ragan
»All 4 Hip Hop Jam«
• inside out: In schlechter Verfassung
• kulturreport: Boiler Room – »The world’s leading underground music show« als Reinkarnation von Top of the Pops
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• das letzte: Auf der Titanic

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Auf der Titanic

KRZYSZTOF W. RATH

Montag, 7.4.14 18:25, Brandenburger Tor.
Wir werden belogen und betrogen, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs, erfahre ich auf der »Mahnwache für Frieden«.
Google das mal! Die Medien behaupten, da wären nur Verschwörungstheoretiker.
Aber das stimmt nicht, diese Lüge ist Teil des Spiels.
Der Redner heißt Lars, netter Kerl. Besonders perfide, sagt er, geht die Federal Reserve vor. Diese Bank kontrolliert alles, das ist der Knackpunkt. Seit 100 Jahren schon wird jeder Krieg auf der Welt von der Fed begonnen. Stimmt, fällt mir ein, da gibt es ein Buch drüber im Kopp-Verlag. Der Lars hat das Buch bestimmt ganz bis zum Ende gelesen.
Beim nächsten Redner wird mir dann aber ein bisschen mulmig. Der ist ja freundlich, aber er sagt so Sachen, die mir die Augen öffnen. Wir sollen uns bloß nicht aufhetzen lassen von der Merkel. Die will nämlich Bürgerkrieg. Warum sie den will, das versteh ich zwar grad nicht. Aber ich google das mal.
»Bald demonstrieren hier 10.000 … nein, 20.000!«, ruft er von der Bühne und alle jubeln. Na hoffentlich klappt das, denke ich, sonst gibt es doch noch Bürgerkrieg. Fast hätte die Merkel ja sogar den Herrn Putin dazu gebracht, dass er bei ihrem Krieg mitmacht. Obwohl der das gar nicht will.
Nur die von der Fed wollen Krieg. Muss man wissen. Aber jetzt sind hier ganz viele Aktivisten und wir machen vielleicht sogar eine Revolution. Es geht um uns!
Ken Jebsen betritt die Bühne – tosender Applaus. Er sagt, dass man den Parteien nicht trauen darf. Das hab ich mir ja schon fast gedacht, aber jetzt weiß ich es. Ken sagt, wir sollen uns hinsetzen und die Augen zumachen. Das tun wir natürlich gleich. Wenn man nur hört ohne zu sehen, merkt man nämlich, ob einer lügt, sagt Ken. Und wir sollen genau hinhören, ob er lügt. Aber macht er nicht.
»Wir sind auf der Titanic«, stellt Ken klar, »und die fährt immer wieder dieselbe Route.« Er sitzt im Ausguck und ruft, aber die Offiziere hören nicht auf ihn. Ja genau, denke ich. Recht hat er! Wir müssen die Wahrheit verbreiten, sonst gehen wir unter.
»Jesus war umstritten zu seiner Zeit«, sagt Ken. Er ist ja auch umstritten. »Aber ich will mich gar nicht mit ihm vergleichen.« Ich hab trotzdem irgendwie Angst, dass sie den Ken auch ans Kreuz schlagen lassen, die von der Fed.

Wir müssen sie alle in den Arm nehmen, fordert er etwas überraschend, auch die Linken und die Grünen. Die sind nur neidisch, weil bei denen keiner mitmacht, aber wir hier sind eine große Familie.
»Ich lass mich nicht aufhetzen!«, schreit Ken plötzlich und ich kriege wieder ein bisschen Angst.
Dann geht’s weiter im Klartext: Wir leben in einem Gottesstaat, wegen der Kirchensteuern. Die Afghanen sind ein armes Volk, aber sie haben Zeit. Unsere Zeit hingegen läuft ab. Wie bei einer Kettenreaktion im Atomkraftwerk. Und wir stehen kurz davor, dass jemand Feuer an die Lunte legt. Ken spricht manchmal in Gleichnissen, wie Jesus, nur schneller.
Die Krim gehört eh zu Russland, aber der Amerikaner will nicht, dass wir uns mit dem Russen verstehen. Wir brauchen echte Demokratie, wie in der Schweiz, sonst macht die NATO Krieg in Syrien.
»Wenn wir uns connecten, zerfällt die Informationspyramide!«, ruft er uns entgegen. Und dass wir an uns glauben sollen. Wir können nur gewinnen oder untergehen. Das klingt jetzt doch irgendwie wieder nach Krieg, denke ich. Aber den wollen ja nicht wir, sondern die.
Ich bin froh, dass alle hier so denken wie ich. Ganze 2.000 Leute waren da, sagt Lars zum Schluss. Ich hätte uns höchstens auf die Hälfte geschätzt, aber Lars lügt doch nicht. Der nicht. Beschwingt tänzele ich über den Pariser Platz. Die Revolution ist nahe, daran gibt es keinen Zweifel mehr.

Der Artikel erschien zuerst auf http://vorwaertsverteidigung.wordpress.com. Im CEE IEH erscheint er in einer leicht gekürzten Fassung.

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07.05.2014
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