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Wenn man an die Grausamkeit, das Elend und die Sinnlosigkeit des Krieges denkt ..., liegt die Versuchung nahe, zu sagen: ›Die eine Seite ist ebenso schlecht wie die andere. Ich bleibe neutral.‹ In Wirklichkeit jedoch kann man nicht neutral bleiben, und es gibt kaum einen Krieg, bei dem es keinen Unterschied macht, wer gewinnt. Fast immer steht die eine Seite mehr oder weniger für den Fortschritt, die andere Seite mehr oder weniger für die Reaktion.
(George Orwell)
Seit 2011 dauert der Krieg in Syrien an. Friedlicher Protest gegen die Diktatur wurde vom ersten Tag an durch das Assad-Regime mit Folter und Massakern an Demonstranten in einen Bürgerkrieg verwandelt – mit mehr als 120.000 Toten. Auf der Seite Assads kämpfen iranische Spezialeinheiten, die libanesisch-schiitische Hizbollah und Freiwillige aus Dutzenden von Ländern. Andererseits wollen sunnitische Djihadisten, die seit Beginn des Konflikts großzügig von Saudi-Arabien, Katar, den Muslimbrüdern und al-Qaida unterstützt werden, in Syrien ein Kalifat errichten. Beide Seiten gehen mit unerhörter Grausamkeit gegen gegnerische und konkurrierende Rebellen, aber auch Zivilisten vor. Syrien hat sich zum Schlachtfeld eines Heiligen Krieges entwickelt.
Wie einst im spanischen Bürgerkrieg, auf den George Orwell Bezug nimmt, gibt man auch heute gerne der Versuchung nach, allen Beteiligten gleichermaßen die Schuld an der Gewalt zu geben, statt Stellung auf Seiten jener zu beziehen, die immer noch mit großem Mut gegen die Unterdrückung kämpfen. Denn es gibt immer noch bewaffnete demokratische Kräfte in Syrien.
Ausgerechnet diese demokratischen Rebellenfraktionen im syrischen Krieg finden jedoch keine Unterstützung. Sie wurden seit dem Beginn der syrischen Revolution vom Westen in beschämender Weise im Stich gelassen. Die Demokraten haben keine Unterstützer, sie haben alle anderen Konfliktbeteiligten zum erbitterten Feind. Heute stehen sie mit dem Rücken zur Wand.
Die spärliche humanitäre Hilfe und die Aufnahme (viel zu geringer) Flüchtlingskontingente, die Europa verspricht, können der Not kaum Abhilfe verschaffen.
Die demokratischen Gruppen werden heute von Terror, Folter und Massenexekutionen bedroht. Europa muss endlich der logistischen und finanziellen Überlegenheit der schiitischen und sunnitischen Djihadisten militärische Hilfe für die demokratischen Allianzen entgegensetzen.
Unsere hyperlinkgilt jenen, die seit 2011 gegen die Diktatur und die islamistischen Gruppen ihr Leben riskieren. Weil die europäischen Regierungen ihnen jede Hilfe vorenthalten, liegt es an uns, ausgewählte Rebellengruppen, die eine demokratische Zukunftsvision für Syrien haben, in ihrem Überlebenskampf praktisch zu unterstützen. Nötig sind Medikamente, Verbandszeug, Kleidung sowie technische Geräte zur Kommunikation. Jede Spende hilft den Gruppen, ihre Gebiete zu verteidigen und Orte zu schaffen, die ein Überleben jenseits der Barbarei ermöglichen und so die Ideen von Freiheit und individuellem Glück lebendig halten.
Erstunterzeichner:
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Hamed Abdel-Samad, Politologe und Schriftsteller, Berlin ● Prof. Dr. Ursula Spuler-Stegemann, Philipps-Universität Marburg ● Henryk M. Broder, Autor, Berlin ● Thomas von der Osten-Sacken, Publizist, Frankfurt ● Peter Finkelgruen, Redakteur und Autor, Köln ● Kacem El Ghazzali, politischer säkularer Aktivist, Zürich ● Dr. Tilman Tarach, Publizist, Berlin ● Dr. Kazem Moussavi, Sprecher der Green Party of Iran in Deutschland ● Daniel Fallenstein, Journalist, Berlin ● Tjark Kunstreich, Publizist, Wien ● Remko Leemhuis, Politikwissenschaftler, Berlin ● Felix Riedel, Ethnologe, Marburg ● Alex Feuerherdt, Publizist, Köln ● Hans Branscheidt, Mesopotamische Gesellschaft, Oberursel ● Simone Dinah Hartmann, Founder of Stop the Bomb, New York ● Sonja Vogel, Journalistin & Verlegerin, Berlin ● Stephan Grigat, Politikwissenschaftler, Wien ● Roland Röder, Geschäftsführer der Aktion 3.Welt Saar ● Jörg Rensmann, Vorstand Mideast Freedom Forum Berlin / Vorstand Scholars for Peace in the Middle East, Berlin ● Lars Stern, Die Linke, Offenburg ● Saba Farzan, Publizistin, Institute for Middle Eastern Democracy, Berlin ● Jörg Sundermeier, Verleger, Berlin ● Arvid Vormann, Islamwissenschaftler, Berlin