• Titelbild
• Editorial
• das erste: Das emanzipatorische Potential der Geissens
• electric island: DIAL w/ John Roberts, Lawrence
• Turbostaat
• Music Of The Living Dead. Über die Angleichung von Leben und Tod im Brutal Death Metal.
• Benefizdisco
• The Black Dahlia Murder, Aborted, Revocation
• WORD! cypher / OPEN MIC.
• Kleine Bühne: Empowerment, WolfxDown, Barren, Angstbreaker
• Herr von Grau »Freiflug« 2013
• Betty Ford Boys X Ecke Prenz
• 14.10.1943 – Aufstand im Vernichtungslager Sobibór
• The Dillinger Escape Plan, Maybeshewill, Deathcrush
• Reverie w/ Louden Beats
• Sophia Kennedy & Carsten „Erobique“ Meyer + electric island
• Benefizdisco
• GIRLZZZ EDIT DJ NIGHT
• Hard Skin, Brassknuckle Boys, High Society, The 3 Skins
• inside out: Nachrichten aus der Provinz
• inside out: Montag ist Ruhetag.
• leserInnenbrief: LeserInnenbrief
• review-corner buch: Erich Mühsam: Die Freiheit als gesellschaftliches Prinzip (1929) – Eine Einführung
• doku: Erich Mühsam – Die Freiheit als gesellschaftliches Prinzip (1929)
• doku: Unterstützung bei sexistischen Erfahrungen im Conne Island
• doku: Wir bleiben dabei – gleiche Rechte für alle!
• doku: Berlin-Hellersdorf: Eine logistische Herausforderung
• doku: Verfolgte, die auf UN und Völkerstrafrecht bauen, haben bereits verloren.
• Anzeigen
• das letzte: Über den Zusammenhang von Anarchismus, Totalitarismus und Haustieren
Wir schreiben das Jahr 2001. Eine Platte, mit einem auf den ersten Blick hässlichen Cover, findet ihren Weg in die einzelnen Plattenläden und Distros dieser Republik. Drei Flamingos vor einer in Rottönen gehaltenen Seelandschaft, im Hintergrund die Sonne, obendrüber ein Schriftzug: Turbostaat. „Flamingo“, das erste Studioalbum der Band aus Flensburg, ist ein unbestrittener Meilenstein. So stellt es nicht nur das Fundament der eigenen musikalischen Entwicklung dar, auf welchem spätere Alben aufbauen, sondern definiert das Genre „Punkrock mit deutschsprachigen Texten“ komplett neu. Texte, welche nicht direkt zu deuten sind, nach mehrfachem Hören aber so schlüssig sind, als hätte man sie schon immer in sich getragen, es nur nicht ausdrücken können. Ein Phänomen, das natürlich viel mit persönlicher Interpretation zusammenhängt; vorher in diesem Ausmaß, wenn auch musikalisch anders umgesetzt, lediglich bei den stark unterschätzten Torpedo Moskau wie „Blut und Eisen“ und teilweise „Razzia“ aufgetreten. Ein Sound, der in seiner Aufnahmequalität rau, in seiner Spielweise höchst melodisch ist. Wenn man ihn denn vergleichen möchte, höchstens mit Boxhamsters zu „Wir Kinder aus Bullerbü“-Zeiten. Der persönliche Wert von „Flamingo“ ist für viele wahrscheinlich immens und es wäre definitiv eine dieser Platten, die man mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Doch man darf nicht den drastischen Fehler machen und die Band auf ihr Debütalbum reduzieren und spätere Machenschaften ausblenden. Mit „Schwan“ und „Vormann Leiss“ wurde der Musikstil konsequent weiterentwickelt, textlich das Level mindestens gehalten und spätestens mit „Das Island Manöver“ haben Turbostaat das geschafft, was einer solchen Band zu gönnen ist: dass sie Hörer_innen weit außerhalb eines in sich verschlossenen „Punkrock-Kosmos“ für sich gewinnen konnten. Dass jene Entwicklung, welche auch Auftritte bei Rock am Ring und ähnliches mit sich gebracht hat, kritisch begutachtet wird, lässt sich bei Bands nicht vermeiden, die ihre ersten Touren durch die AJZs dieses Scheiß-Landes gemacht haben. Doch mit dem Auftritt in der Oettinger Villa im Juli oder hier im Conne Island dürften „Turbostaat“ unterstreichen, dass sie wissen, wo sie herkommen und in welchen Kontexten sie ihre ersten eigenen musikalischen Erfahrungen gesammelt haben. So darf man sich auf den Abend des 3. Oktobers, Turbostaat und deren im April veröffentlichtes Album „Stadt der Angst“ freuen.
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