• Titelbild
• Editorial
• das erste: Das emanzipatorische Potential der Geissens
• electric island: DIAL w/ John Roberts, Lawrence
• Turbostaat
• Music Of The Living Dead. Über die Angleichung von Leben und Tod im Brutal Death Metal.
• Benefizdisco
• The Black Dahlia Murder, Aborted, Revocation
• WORD! cypher / OPEN MIC.
• Kleine Bühne: Empowerment, WolfxDown, Barren, Angstbreaker
• Herr von Grau »Freiflug« 2013
• Betty Ford Boys X Ecke Prenz
• 14.10.1943 – Aufstand im Vernichtungslager Sobibór
• The Dillinger Escape Plan, Maybeshewill, Deathcrush
• Reverie w/ Louden Beats
• Sophia Kennedy & Carsten „Erobique“ Meyer + electric island
• Benefizdisco
• GIRLZZZ EDIT DJ NIGHT
• Hard Skin, Brassknuckle Boys, High Society, The 3 Skins
• inside out: Nachrichten aus der Provinz
• inside out: Montag ist Ruhetag.
• leserInnenbrief: LeserInnenbrief
• review-corner buch: Erich Mühsam: Die Freiheit als gesellschaftliches Prinzip (1929) – Eine Einführung
• doku: Erich Mühsam – Die Freiheit als gesellschaftliches Prinzip (1929)
• doku: Unterstützung bei sexistischen Erfahrungen im Conne Island
• doku: Wir bleiben dabei – gleiche Rechte für alle!
• doku: Berlin-Hellersdorf: Eine logistische Herausforderung
• doku: Verfolgte, die auf UN und Völkerstrafrecht bauen, haben bereits verloren.
• Anzeigen
• das letzte: Über den Zusammenhang von Anarchismus, Totalitarismus und Haustieren
Am 16. September will „pro Deutschland“ auf ihrer Wahlkampftour in Leipzig halt machen. Wie schon in unzähligen anderen Städten steuern sie auch hier „dunkle Orte“ an. In Leipzig ist damit eine Moschee und das Conne Island gemeint. Auf der zugehörigen Wahlkampf-Internetseite liest sich das wie folgt: „Wir gehen da hin, wo es weh tut, wo das Scheitern der Altparteien offensichtlich geworden ist. Hier kollidiert ihre schöne, bunte Multi-Kulti-Welt mit dem wirklichen Leben. Radikale Islamisten und ihre einheimischen Helfer bedrohen unsere Freiheit!“ Schnell wird klar, dass „pro Deutschland“ mit dumpfem Rassismus versucht – hier getarnt als Sorge vor Islamisten – auf Stimmenfang zu gehen. Wir, das Conne Island, sollen dann als vermeintliche „einheimische Helfer“ herhalten. Dass diese Argumentation absurd ist, dürften die letzten Debatten sowohl im als auch um das Conne Island gezeigt haben.
Fakt ist aber auch: „pro Deutschland“ bedient sich anschlussfähiger Positionen, welche in der Bevölkerung weit verbreitet sind. Die „pro Deutschland Bürgerbewegung“ reproduziert Rassismus, der mal als Verteidigung der westlichen Welt bzw. des Abendlandes daherkommt und mal als Sorge um die innere Sicherheit verhandelt wird – egal, es bleibt Rassismus! Außerdem versucht „pro Deutschland“, indem sie auf ihrer Tour Kundgebungen vor linken Einrichtungen abhalten, gleich noch die Schuldigen zu identifizieren, die für die vermeintliche Misere Deutschlands verantwortlich sind. Diese Positionen und Anliegen für sich wären gute Gründe, die Nazis von „pro Deutschland“ gebührend zu empfangen und ihnen den Tag in Leipzig zu versauen.
Eine durchsichtige Strategie
Als Organisation ist „pro Deutschland“ jedoch ein lächerlicher und irrelevanter Haufen. So tauchen auf den Kundgebungen bei ihrer Wahlkampftour meist nur 5-10 Hanseln auf. Eine Parteistruktur in Leipzig gibt es nicht und es ist weder vor der Moschee noch vor dem Conne Island damit zu rechnen, dass die Positionen von pro Deutschland besonderen Anklang finden, das wissen die Macher_innen von „pro Deutschland“ selbst auch. Sie hoffen darauf, dass es bei ihren Kundgebungen vor Ort durch Proteste gegen „pro Deutschland“ erst zu einer medialen Aufmerksamkeit kommt. Einfach formuliert: wenn „pro Deutschland“ zwischen Conne Island, B2 und Koburger Straße mit fünf Hanseln rumstehen und ihren geistigen Müll dem vorbei rauschenden Verkehr hinterherrufen, dann interessiert das vermutlich nicht einmal die LVZ. Im Falle einer entsprechenden Gegenmobilisierung könnte sich jedoch die lokale Journaille berufen fühlen zu erscheinen und zu berichten.
Was nun tun?
Angesichts der zu erwartenden Anzahl von Personen lassen wir unseren Laden zu, wie jeden anderen Montag auch. Außerdem halten wir es für sinnvoller, sich aktuellen rassistischen Mobilisierungen in Leipzig und Umgebung anzunehmen. Beispiel dafür ist die für den 14. September 2013 in Rackwitz geplante NPD-Kundgebung gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in einer Unterkunft in Rackwitz. Hier dockt die NPD an den rassistischen Mob an, welcher bereits auf einer Bürgerversammlung damit drohte, die Unterkunft auch „mit 200 Leuten darin abzufackeln.“ In diesem Sinne:
Montag ist Ruhetag –
Deutschland halt‘s Maul!
Conne Island-Plenum im September 2013