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Aktuelles Heft

INHALT #205

Titelbild
Editorial
• das erste: A new one – Skate Island 2013
Roter Salon: Sozialrevolte oder Aufstand der Täterinnen?
Edo G & Reks
Phase 2 präsentiert: „Samstag ist der neue Montag“
KANN Garden
Mock, El Gos Binari, Argument.
• inside out: Jahresbericht Projekt Verein e.V. 2012
• politik: Amnesie im Raum.
• doku: Optimieren statt Überschreiten?
• doku: Wut & Bürger
• doku: Die Notwendigkeit einer kommunistischen Solidarität mit Israel
• doku: Mythos „Nakba“
• leserInnenbrief: Perfides Spektakel
Anzeigen
• das letzte: Das Minimum

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A new one – Skate Island 2013

20 Jahre Holz-Skatepark im Conne Island sind Geschichte. Denn in den nächsten Wochen wird ein komplett neuer Skatespot aus Beton im Eiskeller entstehen.

Seit über zwei Jahrzehnten wird im Conne Island Skateboard gefahren und von Anbeginn war es ein Kampf gegen die Vegetation, die den Holzrampen Jahr für Jahr zusetzte. Viel Kraft und Geld wurde in dieser Zeit in den Erhalt und die Erweiterung des Skateparks auf der ehemaligen Tanzfläche gesteckt und doch war der Park im Prinzip stets in einem desolaten Zustand.
So ging es mit der Qualität der Rampen seit ca. 2007 stets bergab und nur einmal jährlich, in der Regel (sehr!) kurz vor dem jährlichen Skatecontest, wurden die Rampen etwas aufgemotzt und repariert, wo es unbedingt nötig war.

Schon immer schwebte daher der Traum vom Beton durch die Köpfe der SkaterInnen. Ein komplett neuer Park, am besten aus Beton, viel besser als der Alte und vor allem nahezu wartungsfrei war das, was sich wohl fast alle SkaterInnen im Conne Island wünschten.
Im Sommer 2011 gab es dann auch die ersten Versuche, aus Beton Neues im Eiskeller zu schaffen. Das Ziel, einen kleinen Bowl, ein Schüssel aus Beton quasi, auf der ehemaligen Bühne zu schaffen, scheiterte aber leider nicht zuletzt am fehlenden Know-How. Mit Beton zu arbeiten bedarf einfach mehr Erfahrung und Organisation. Skaterampen aus Holz konnte über die Jahre quasi jeder (mit-)bauen, eine Säge, ein Akkuschrauber und ein paar Schrauben genügten und am Ende konnte man jede Rampe irgendwie fahren. Aber Holz bedeutete auch, jedes Jahr von neuem Leute zu finden, die Zeit und Kraft zu investieren gewillt waren und natürlich musste jedes Jahr eine bestimmte Summe von Geld ausgegeben werden, um den Park befahrbar zu halten.

Im letzten Sommer fanden sich dann zwar wieder viele HelferInnen, die dem Park sein jährliches Make-Up verpassten, Rampen reparierten und sogar die doch sehr kleine Fundamentfläche des Skateparks vergrößerten, aber gleichzeitig reiften die Planungen für einen kompletten Neubau des Skateparks in 2013, dem 20. Jubiläumsjahr des traditionsreichen Little-Sista-Skate Contests.

Von Anfang an war klar, dass für einen Neubau als Material nur Beton in Frage kommt, was einen Bowl anstelle des alten Skateparks mit Street-Elementen nur logisch erscheinen ließ. Wer als SkaterIn an Beton denkt, denkt (auch) an einen Bowl. Dies spiegelte sich auch im ersten Entwurf wider, der im Dezember 2012 erstmals einer größeren Öffentlichkeit präsentiert wurde.



Workshop im Saal

Zum Workshop im Saal unter der Überschrift „Sk8Island 2013“ fanden sich eine große Anzahl an SkaterInnen und BMXerInnen (wtf!) ein und das Projekt, die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für einen Neubau wurden präsentiert.
Hier bekam das Projekt die nötige fachliche Unterstützung durch junge ArchitekturabsolventInnen des Vereins Offene ArchitekTür. Zudem sollte jeder die Möglichkeit haben, seine eigenen Ideen und Vorstellungen zu bekunden sowie einen eigenen Plan des Islands zu zeichnen. Es wurden kleine Teams gebildet, die jeweils für sich ihre Entwürfe zu Papier brachten, anschließen wurden diese dann wieder in großer Runde vorgestellt. Es entwickelte sich eine emotionale aber sehr produktive Diskussion, bei der Träume und auch Ängste sowie viele gute Ideen geäußert wurden.
Schnell zeichnete sich ab, dass vor allem eines im Eiskeller fehlt – der Platz. Die Entwürfe mussten von Anfang an auf die ehemalige Tanzfläche und die „Bühne“ beschränkt bleiben. Dies bedeutete, dass der neue Skatepark eine geringere Skate-Fläche bieten wird als der alte Holzpark, was großen Ideen oder gar Erweiterungen des bisherigen Parks automatisch den Riegel vorschob.
Es bildeten sich grob drei Lager. Die einen sprachen sich für einen kompletten Bowl ohne Kompromisse über die komplette Fläche aus. Gruppe zwei war eher für eine Beibehaltung des bisherigen Layouts mit Street-Elementen, was aufgrund des Platzmangels durchaus problematisch war, da Rampen aus Beton nicht mehr, wie bisher die Holzrampen, um die Grundfläche herum aufgebaut werden konnten.
Unter der großartigen Moderation von Goofy, dem Mann, der vor über 20 Jahren die ersten Rampen im Island aufstellte und der extra aus Berlin angereist war, wurde sich schließlich auf einen Kompromiss geeinigt, der als weitere Arbeitsgrundlage dienen sollte. Dieser sah vor, die Fläche in einen Bowl und einen Street-Bereich zu teilen.

Bowl ja, aber...

Neben der relativ kleinen belastbaren Baufläche, die im Eiskeller zur Verfügung steht, schränkte ein weiteres örtliches Problem die Gestaltung des Park erheblich ein – die Entwässerung. Das Island wird seinem Namen hier durchaus gerecht, da der Grundwasserspiegel sich auf unserer Insel im Prinzip nur wenige Zentimeter unter der Fundamentfläche befindet. Eine finanzierbare Möglichkeit, das Wasser nach unten durch eine Drainage abzuleiten gab es nicht. Aus diesem Grund konnte letztendlich kein geschlossener Bowl realisiert werden, und Street und Bowl verschmolzen im finalen Entwurf zu einer Einheit.



Subbotnik – der Anfang vom Ende des Holzparks

Der jährliche Frühjahrs-Subbotnik sollte der Auftakt für den Abriss des alten Parks sein. Trotz Schnee und Eis fanden sich viele HelferInnen zusammen, die begannen die ersten Rampen zu beseitigen. Den ganzen April hindurch wurde der Skatepark Stück für Stück zurückgebaut und es gab auch noch die eine oder andere schöne Skate-Session... Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle nochmal an alle HelferInnen, die mit angepackt und den alten Park mit verschwinden lassen haben. Special Thanks an die Island Locals! Ihr wisst, wer ihr seid.

Den Auftrag, unseren Bowl zu bauen, bekam Matt Grabowski, der mit seiner Minus-Ramps-Crew nicht nur das nötige Fachwissen und die Erfahrung mitbringt, sondern stets auch mit der richtigen Philosophie zu Werke geht. Seine bisherigen Skateparks und Bowls, die er schon in ganz Deutschland aus oder in den Boden gestampft hat, sprechen für sich.

Die ersten Tage der Bauphase haben bereits gezeigt wie sich die Skatefläche und mit ihr die gesamte Freifläche im Eiskeller verändern wird. Wo vorher einzelne, braune Holzrampen um die Fläche gruppiert standen, wird ein Wall, der bis zu zwei Metern hoch ist, die ehemalige Tanzfläche umschließen. Dafür werden in den nächsten Wochen ca. 355 Kubikmeter Betonrecyclinggemisch, 2,3 Tonnen Stahl und 185 Quadratmeter Spritzbeton verbaut. Anstelle von wackeligen Konstruktionen und Provisorien, schiefen Anfahrtsblechen und schimmeligen Holz wird feiner weißer Beton aus einem Guss das neue Gesicht des Conne Island Skateparks sein.



Wenn alles glatt geht, sollte einer fulminanten Eröffnung des neuen Parks mit der Austragung des 20. Little-Sista-Skate Cups, wie immer im August, nichts im Wege stehen.
Der Park befindet sich jetzt noch im Bau, zwei Dinge aber stehen bereits jetzt fest: Erstens, es wird super fett! Der beste Park, den der Eiskeller, wahrscheinlich ganz Leipzig, jemals gesehen hat! Und zum Zweiten: Rampenbauen never dies! Es ist noch genug Platz zum Anbauen…


Schulze

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13.06.2013
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
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