Mo Di Mi Do Fr Sa So 
00 01 02 03 04 0506 
07 080910111213 
14 1516171819 20 
21 22 23 24 252627 
28 29 3031

Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

#201, Februar 2013
#202, März 2013
#203, April 2013
#204, Mai 2013
#205, Juni 2013
#206, September 2013
#207, Oktober 2013
#208, November 2013
#209, Dezember 2013

Aktuelles Heft

INHALT #203

Titelbild
Editorial
• das erste: Gentrifizierungskritiker unter Beobachtung
Das Filmriss Filmquiz
SUB.ISLAND pres. Shu, Full Contact, C U N b2b Proceed
Cafékonzert: The Doppelgangaz, Conikt
Bleeding Through, This or the Apocalypse, Hand of Mercy
electric island: Polo, John Höxter, Miami Müller
Damion Davis, DJ V.Raeter
NIFFA X WSKL aftercontest Showdown!
Johnossi
Pttrns, Fenster, Urban Homes, Map.ache
C L O S E R
WORD! cypher #11 / OPEN MIC
»Los Eastos«-Fest 2
electric island: Optimo aka JD Twitch & JG Wilkes+
• review-corner theater: My Body is poetry!
• interview: Schnitzeljagd in Hitlers Zimmer
• position: Nicht mit und nicht ohne – Teil 1
• politik: Zwangsarbeiter, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeit in Connewitz während des Zweiten Weltkrieges
• doku: Inside Syria: Letters from Aleppo
Anzeigen
• das letzte: das letzte

LINKS

Eigene Inhalte:
Facebook
Fotos (Flickr)
Tickets (TixforGigs)

Fremde Inhalte:
last.fm
Fotos (Flickr)
Videos (YouTube)
Videos (vimeo)

Damion Davis, DJ V.Raeter

Die Pause ist vorbei ...Damion Davis

„Deutschsprachiger HipHop bzw. Rap als musikalische Form bewegt sich zur Zeit sehr oft im Kreis. Oft beschränkt sich das Verständnis entweder auf das Repräsentieren des harten Straßenalltags, dem Geschäft mit Drogen, „leichten Mädchen” und Gewalt, oder auf das einfache Spiel mit Worten und amüsanten Phrasen in Battletracks. Was allerdings die Protagonisten im „Untergrund” angeht, so sind deren musikalische Zielrichtungen weitaus vielschichtiger. Sieht man jetzt mal von Größen wie Curse, Dendemann oder Blumentopf ab, hört man hier nur noch Rap, der an sich selbst inhaltlichen, vielleicht sogar lyrischen Anspruch stellt. Leider scheint es so, als ob man mit dem Kauf seiner ersten Baggy automatisch zum Rapper wird und es somit täglich schwerer wird, aus der Flut an Releases noch das Beste zu picken.”

Mit diesem markigen Absatz begann der letzte Pressetext eines Damion Davis-Konzerts im Conne Island. Grundsätzlich hat sich am Status Quo des deutschen Raps nicht viel verändert. Lediglich kommerziell erfolgreiche Künstler, deren musikalischer Output vieles an künstlerischer Qualität vermissen lässt, haben Rap salonfähig gemacht. Das ist gut für die Geldbörse, schlecht für den Realnessfaktor, aber von Vorteil für alle „kleinen” Musiker. Mittlerweile haben viel mehr Menschen quer durch die Gesellschaft deutschsprachigen Rap für sich entdeckt und bilden mit dem wieder aufgekeimten Vinyl-Hype die Basis für erfolgreiche (weil finanzierbare) Releases.
Nun gehört Damion Davis nicht mehr zu den Newcomern, sondern ist spätestens seit seinem Album Lichtermeer (2007) ein Begriff. Auch seine Rolle im Film Wholetrain (2005) (unbedingt mal schauen, wer noch nicht hat) setzte ihn auf die Raplandkarte. Aber dann war, abgesehen von ein paar Exclusives, irgendwie Schluss. Ganze sechs Jahre hat es also gedauert bis neues Material erscheint. Um die Wartezeit bis April 2013 zu verkürzen, steht seit kurzem auf der Bandcamp-Seite von Spoken View eine kostenfreie EP zum Download bereit.
Anhand dieser Auskopplung lässt sich sehr gut fest machen, welche Musik Damion macht. Grundsätzlich sind die Inhalte, der Flow und die Drumsets klassischer Rap. Aber er selbst nimmt Anleihen aus Reggae, singt gern und ist eher Songwriter als harter Straßenköter. Genau das ganze macht seine Musik letztlich so entspannend.
Es ist schon jetzt abzusehen, dass sich Damion Davis in den vergangenen Jahren nicht zurückgelehnt hat, sondern weiter an sich als Künstler gearbeitet hat. Er ist noch einen Tick vielschichtiger geworden, seine Songs sind durch die Bank von hoher Qualität und lassen sich nicht in eine Schublade stecken. Er gibt dadurch Rap eine weitere, leider etwas in Vergessenheit geratene Facette zurück.


[Sci.]

9.jpg

 

29.03.2013
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
info@conne-island.de, tickets@conne-island.de