• Titelbild
• Editorial
• das erste: Gentrifizierungskritiker unter Beobachtung
• Das Filmriss Filmquiz
• SUB.ISLAND pres. Shu, Full Contact, C U N b2b Proceed
• Cafékonzert: The Doppelgangaz, Conikt
• Bleeding Through, This or the Apocalypse, Hand of Mercy
• electric island: Polo, John Höxter, Miami Müller
• Damion Davis, DJ V.Raeter
• NIFFA X WSKL aftercontest Showdown!
• Johnossi
• Pttrns, Fenster, Urban Homes, Map.ache
• C L O S E R
• WORD! cypher #11 / OPEN MIC
• »Los Eastos«-Fest 2
• electric island: Optimo aka JD Twitch & JG Wilkes+
• review-corner theater: My Body is poetry!
• interview: Schnitzeljagd in Hitlers Zimmer
• position: Nicht mit und nicht ohne – Teil 1
• politik: Zwangsarbeiter, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeit in Connewitz während des Zweiten Weltkrieges
• doku: Inside Syria: Letters from Aleppo
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• das letzte: das letzte
Optimo formierten sich 1997 als Duo, zu der Zeit legten jedoch Keith McIvor AKA JD Twitch und Jonnie (JG) Wilkes schon jeweils seit zehn Jahren auf. Beide kamen aus unterschiedlichen Stilrichtungen: JD Twitchs Wurzeln lagen in Electro, lärmigem Rock und dem 80er Jahre Punk Funk der New Yorker Liquid Liquid, JG Wilkes in Reggae, Funk und Jazz. Doch dann kam Techno, und Twitch wurde Mitbegründer von Schottlands erstem Techno Club, Pure, der zehn Jahre lief und Legendenstatus erreichte: so spielten Jeff Mills, Green Velvet und Richie Hawtin ihre ersten Gigs in Europa in Edinburgh. Um den Club herum entstanden die Plattenlabel T&B Vinyl, Pi Recordings und Subjective Sound Corps auf denen unter Anderem Coil, Chris and Cosey, Jimi Tenor und Orlando Voorn veröffentlichten.
Optimo als Clubnacht entstand als Antwort auf Parties, bei denen die ganze Nacht geradliniger 4/4-Techno gespielt wurde. Die Philosophie war Anything goes und erwies sich als Volltreffer. „Es kümmerte mich nicht, ob das ein Erfolg wurde oder nicht, es war etwas was ich zu dem Zeitpunkt einfach tun musste,” erzählt Twitch, „ich liebe Auflegen von ganzem Herzen, aber an diesem Punkt war ich so gelangweilt von fließenden Übergängen – es war alles zu offensichtlich, zu voraussehbar und zu einfach – ich musste dringend etwas tun um meinen (Wahn)sinn zu bewahren.”
Es wäre töricht, simple Club-Hits bei einer Nacht mit Optimo zu erwarten. Nach Tagesgeschmack des Duos bewegt sich der Sound zwischen frivolem Funk über Post Punk, Electro, 50er Jahre-Swing und allem dazwischen. In ihrer Promo-Biographie wird geschildert, wie „angesehene DJs, die vorbeikamen, in Horror erstarrten, während, mehr als nur einmal, erfahrene Plattenchecker zu uns hoch kamen und Twitch erzählten, dass er jetzt aber den Faden verloren hätte oder dass er dieses Stück doch nicht im Sub Club spielen könne, das sei Frevel! Oder ‚Aber... du hast doch das Pure gestartet, wie kannst du nur...?!` Die Leute konnten sich darüber so richtig aufregen, was selbstverständlich unseren Ehrgeiz nur schürte.”
Aber die Zeiten der wöchentlichen Residenz sind längst vorbei: Die letzte reguläre Clubnacht in Glasgow fand am 25. April 2010 statt, bis Dato gastierten dort Namen wie LCD Soundsystem, Atom Heart, Luciano, Four Tet und Justus Köhncke. Seit dem reisen Optimo als DJ-Team quer durch die Welt, hauptsächlich Europa, die USA und Australien, aber auch Peking, Tel Aviv, Ibiza und Tokio stehen auf dem Tourplan.
[aus dem englischen von timmy advisor]