• Titelbild
• Editorial
• das erste: Ein bisschen Frieden
• electric island
• Pains of Being Pure at Heart
• Schlacht um Algier
• WORD! cypher #7
• Smoke Blow, Tyson
• "Herrbst von Grau" Tour 2012
• Flying Lotus
• Young Guns
• Führerbart und Volkskörper
• Filmriss Filmquiz
• KANN DANCE „Ulfo“
• Caspian, Thisquietarmy
• Two Gallants, To Kill A King
• Disco Ensemble, Death Letters
• We Once Loved, Smile And Burn
• ease up^
• The Bones
• Slapshot
• Stomper 98
• Veranstaltungsanzeigen
• Kein Frühling für Asylsuchende
• inside out: Konzertabsage Negative Approach
• leserInnenbrief: Eine begrüßenswerte Auseinandersetzung, die den Verdacht der Harmoniesucht nahe legt
• Anzeigen
• das letzte: Neues aus der Grauzone
Herr von Grau
Support: E-Rich (Keine Liebe Records)
Island Deluxe Special:
Retrogott & Hulk Hodn (Huss & Hodn, entbs, Köln)
Dexter (MPM, Wortsport)
D-Fekt & Saibz (LHiTP)
Das zweite HipHop-Halbjahr lief mit der WORD! Cypher und dem Fünffach-Konzert um Oddisee, Miles Bonny, Yarah Bravo, Chefket und Main Moe schon mal sehr gut an. Und es geht weiter. Ich verfolge seit ein, zwei Jahren wieder interessierter die deutsche Raplandschaft, die neben obligatorischen Totalausfällen vermehrt mit ernstzunehmenden Künstlern aufwarten kann. Nun sind Huss‘n Hodn schon ein paar Tage länger ein fester Bestandteil der Landkarte, Herr von Grau aber machen erst in den letzten zwölf Monaten von sich reden.
Das Rapduo ist ein Phänomen. Wenn man einen Blick auf die „Herrbst von Grau“-Tourdaten wirft, bekommt man angesichts von 28 (!) Einträgen große Augen. Wie die beiden samt Liveband auf der Bühne performen, ist kaum zu glauben. Was so schlicht mit „Rap aus Berlin“ betitelt wird, ist eine überaus energetische Show mit vielen raffinierten Gimmicks. Sie reißt sofort mit und lässt gar nicht erst die Chance, sich zu überlegen, was gerade mit einem passiert. Das Ganze bewegt sich auf einem Level des von mir als Livekünstler sehr geschätzten Casper. Intelligent, ironisch, leicht überdreht und trotzdem so bodenständig wie Kartoffeln mit Quark. Es passt einfach zusammen und macht Herr von Grau für mich zu einem der interessantesten Acts der letzten zwei Jahre.
Damit schließt das erste Konzert und der Saal für den Umbau zur zweiten Veranstaltung: Island Deluxe-Special mit Dexter & Huss’n Hodn.
Eigentlich braucht man angesichts zweier überragender Alben keine Worte mehr über Kurt Hustle und Hulk Hodn verlieren. Sie haben in einer Zeit, in der – höflich formuliert – Straßenpoesie state of the art war, einfach ihren Stiefel durchgezogen. Die Beats sind trocken und direkt und die Texte blanke (Selbst-)Ironie. Huss’n Hodn sind unterhaltsam und nach der Show in Münster im Oktober in der Liste der besten Live-Performances definitiv weit nach oben gerutscht.
Mit Dexter gesellt sich einer der gefragtesten Beatbauer an ihre Seite. Seit dem Gewinn des ersten SAE-Beatfights 2011 und seiner Titelverteidigung in diesem Jahr kommt eigentlich keine Veröffentlichung ohne einen Beat von ihm aus. Schon Anfang des Jahres konnte Dexter im Horns Erben trotz mäßiger Anlage völlig überzeugen. Er gehört zu den facettenreichsten Produzenten seiner Zeit und kann sowohl Bretter für Morlockk Dilemma als auch atmosphärische Drumloops für den Hit-Hat Club auflegen.
Abgerundet wird das Live-(Set)Programm von DJ Saibz und DJ D-Fekt, die nicht zum ersten Mal im Conne Island ein paar Platten drehen. Saibz ist im Moment mit der Mixtape-/Veranstaltungsreihe Like Ham In The Pan genauso umtriebig unterwegs wie Dfekto als Beatbauer und DJ bei Resistant Mindz. Super!
[sci]
Klingt wie: Geburtstagsparty