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Wenn jemand die Band Two Gallants erwähnt, erinnere ich mich stets an einen längst verzogenen Bekannten. Bei einem Austin Lucas-Konzert vor drei Jahren im Conne Island klagte er mir sein Leid über dies und jenes und gestand: „Jeden Tag wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, höre ich Two Gallants und heule.“ Ich hatte damals – und ehrlich gesagt bis heute – keine Musik dazu im Ohr, assoziierte aufgrund der Situation aber immer irgendwie Typen in Flanellhemden mit Gitarre und herzzerreißenden Texten und Melodien. Eben ein bisschen wie Austin Lucas im Doppelpack.
Jetzt kann ich sagen: Karierte Hemden schon, leider nicht annähernd so herzzerreißend. Aber die Herren Stephens und Vogel kommen ja auch aus San Francisco und nicht aus Indiana, wo die Natur wilder und das Leben härter ist.
Schlagzeug und Gitarre, Indie/Folk, immer mal schön Country, dann wieder eher bluesig und plötzlich unerwartet laut und wütend. Es geht natürlich um „Warum hat sie mich verlassen, ich liebe sie doch so sehr, die verrückte Alte!“, „Ein Mann muss tun was ein Mann tun muss!“ und die üblichen Tragödien, die das Leben so schreibt – inhaltlich also doch sehr zufriedenstellend.
Der gesamte Sound und besonders die Stimme von Adam Stephens, der für den Großteil der Vocals sowie Gitarre und Mundharmonika verantwortlich ist, variiert von Album zu Album und von Song zu Song. Teilweise erinnern Two Gallants stark an Bob Dylan, manchmal sogar an Cat Stevens vor zwanzig Jahren, auf dem neuesten, nunmehr vierten Album dann auf einmal an die White Stripes. Um Fan zu werden, ist mir persönlich das alles zu verwirrend. Zum Heulen zu unruhig, zum Tanzen zu schmusig. Man darf dennoch gespannt sein, was die Gentlemen live abliefern – hörenswert sind sie allemal.
Die wenigen Songs, die sich auf Spotify von To Kill A King finden lassen, wecken bei mir große Erwartungen an die Band aus London. Die Stimme von Sänger Ralph Pelleymounter trieft vor altersweisem Schwermut – im positiven Sinne. Gleichzeitig ist die Musik viel treibender und eingängiger als es bei Two Gallants der Fall ist. Auch To Kill A King erfinden Indie/Folk-Rock nicht neu, trotzdem würde mich wohl an diesem Abend vor allem die Vorband von der Couch in den Eiskeller locken.
[paula]
Klingt nicht ganz so toll wie Austin Lucas, aber mindestens so gut wie Bob Dylan, Cat Stevens und The White Stripes