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• leserInnenbrief: Eine begrüßenswerte Auseinandersetzung, die den Verdacht der Harmoniesucht nahe legt
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Flying Lotus /live (warp records)
support: Chris Medleigh /live (Resistant Mindz)
Malcolm /dj (Downtownlyrics)
Duktus /dj (Resistant Mindz)
Bereits 2011 war es mit Teebs und Jeremiah Jae soweit: das Conne Island durfte zwei Mitglieder des L.A. Beat Collectives beherbergen. Damals beschrieben als the Beat Scene‘s Next Generation zeigten beide Künstler live, was das Label Brainfeeder (Los Angeles) in Sachen Beat Science zu bieten hat. Es war ein bunter Abend aus Klangteppichen, wirklicher Beatwissenschaft und einfach zum Dahinschmelzen. Doch damit nicht genug: denn am 12. November wird der Label Chef der Brainfeeder-Familie Flying Lotus in Persona auf unserer Bühne zu bestaunen sein. Der Ausnahmekünstler und nebenbei auch Produzent der Hip Hop-Ikone J. Dilla brachte 2006 auf Plug Research seine erste LP „1983“ heraus. Seit 2007 ist er auf dem Label Warp gesigned, bei dem er auch 2008 seine folgende LP „Los Angeles“ in die Plattenregale schickte. Wie auch die Titel beider Langspieler schon zeigen, haben diese einen persönlich-biografischen Bezug auf seine Musik und Umwelt genommen, denn er ist 1983 in L.A. geboren. Eine seiner ersten bekannteren Tracks entstand in Zusammenarbeit mit Radiohead-Frontmann Thom Yorke: der „Reckoner“-Remix (Warp, 2008), welcher ihm erstmals zu genre-übergreifender Bekanntheit verhalf. Seitdem darf Thom Yorke auf keiner seiner Veröffentlichungen fehlen. Ebenso auf dem 2010 erschienenen Album „Cosmogramma“ (das kosmische Drama, Warp), steuerte er seinen Gesang für das Stück „...and the world laughs with you“ bei. Letztes Jahr gewann Flying Lotus mit „Cosmogramma“ die zehnte Independent Music Awards in der Kategorie „Dance/Electronica Album“ – eine Auszeichnung, die man sich schon mal aufs Plattenregal stellen kann. Ganz L.A.-like ist Flylo nicht nur als Musiker, sondern auch als Filmemacher bekannt. So gewann er ebenso in der Kategorie „Kurzfilm“ für sein Video zu „Hmmhmm“, einem Track vom Gewinneralbum. Daraus ergibt sich ein gewisser Anspruch, den man in Flying Lotus‘ Live Show bzw. auch in die Visuals steckt.
Wer schon einmal den Versuch unternommen hat, Flying Lotus musikalisch zu beschreiben, wird sicherlich bemerkt haben, dass es gar nicht so einfach ist, diesen zu kategorisieren. Es ist eher eine Art experimentelles Multigenre, beeinflusst von Hip Hop, avantgarde Jazz, ambient, percussion und beatscience mit teilweise orchestralen Eigenschaften. Ebenso lang ist die Liste der Kollaborationen, die Steven Ellison – so der bürgerliche Name – auf seinen Alben eingeht. Angefangen bei Thom Yorke über Erikah Badu hin zu Laura Darlington und Thundercat. Letzterer war der Bassist auf seinem kürzlich erschienenen Meisterwerk „until the quiet comes“ (LP, Warp, 2012). Im Gegensatz zu seinen vorherigen Langspielern widmet sich dieses Album der Reduktion; verfrickelte Beats sind noch vorhanden, jedoch nicht mehr so stark und die Unruhe in den Tracks hat nachgelassen. Es ist orchestraler, mit einem poppig jazzigem Einfluss. Auch psychedelische und progressive Spuren lassen sich verorten, genau wie eine gewisse Verträumt- und Ungewissheit.
Wer nun immer noch Unsicherheit hegt, was den Kauf einer Karte angeht, dem sei noch seine „Lover‘s Melt“-Mixreihe empfohlen. Cheesy, jazzy, Lover‘s
Melt!
[neelow]