Mo Di Mi Do Fr Sa So 
00 00 00 00 00 00 01 
02 03 04 050607 08 
09 10111213 14 15 
16 17 18 192021 22 
23 24 25 26 27 28 29 
30 31 

Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

#192, Januar 2012
#193, März 2012
#194, April 2012
#195, Mai 2012
#196, Juni 2012
#197, September 2012
#198, Oktober 2012
#199, November 2012
#200, Dezember 2012

Aktuelles Heft

INHALT #195

Titelbild
Editorial
• das erste: Selbstüberschätzung at its best
• das erste: Idealisten am Zügel der Kulturindustrie
Dritte Wahl
Infoveranstaltung zum Antifacamp in Dortmund
Sleep, A Storm of Light
„Many Faces“
Leipzig lebt HipHop
Was kostet die Welt
Rosen für den Staatsanwalt
Blood Red Shoes
Mythos der Stadt
Summerclosing Party
• teaser: Mai 2012 im Conne Island
Editors welcome!
• sport: Flucht vor dem Boykott
Ausstellung: Was damals Recht war
• doku: In Halle werden die Dummen nicht alle!
• review-corner buch: „Wenn der Preis der Revolution die Revolution ist“(1)
Anzeigen
• neues vom: Neues… von der Straße

LINKS

Eigene Inhalte:
Facebook
Fotos (Flickr)
Tickets (TixforGigs)

Fremde Inhalte:
last.fm
Fotos (Flickr)
Videos (YouTube)
Videos (vimeo)

Ausstellung: Was damals Recht war

Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht

Vom 13. April bis 25. Mai 2012 wird die Wanderausstellung „Was damals Recht war...“ der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Neuen Rathaus Leipzig präsentiert.

Hintergrund zur Ausstellung:

Die Ausstellung zeigt, wie Unrecht und Willkür den Alltag der Wehrmachtjustiz kennzeichneten und tausende Männer und Frauen, Soldaten und Zivilisten der Unrechtsjustiz zum Opfer fielen und als Deserteure, so genannte Wehrkraftzersetzer oder Volksschädlinge ihr Leben verloren. Mit Ablehnung und Feindschaft begegnete die Mehrzahl der Deutschen nach 1945 den überlebenden Opfern der Wehrmachtjustiz. Vielen gelten die Verurteilten bis heute als Verräter oder Feiglinge. Dabei hat der Deutsche Bundestag erst im September 2009 die letzten groben Unrechtsurteile der Wehrmachtjustiz des Zweiten Weltkrieges aufgehoben. Zu den zehntausenden Opfern dieser Justiz zählen auch Widerstandskämpfer aus nahezu ganz Europa, die in ihren von der Wehrmacht besetzten Heimatländern oder in Deutschland inhaftiert, vor Gericht gestellt und in großer Zahl exekutiert worden sind.

Fallgeschichten in Leipzig und Umgebung:

Leipzig als Ausstellungsort ist insbesondere aufgrund seiner räumlichen Nähe zur Stadt Torgau interessant. Während der Zeit des Nationalsozialismus befanden sich hier die Militärgefängnisse „Fort Zinna“ und „Brückenkopf“ wie auch ab 1943 der Sitz des Reichskriegsgerichts. „Fort Zinna“ wurde bis zum Jahr 1939 zum größten Wehrmachtgefängnis ausgebaut, in den Folgejahren waren hier zwischen 60.000 und 70.000 Gefangene interniert. Damit entwickelte sich Torgau zur Zentrale des Wehrmachtsstrafsystems.

Im Rahmen der Leipziger Wanderstation hat die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig gemeinsam mit der Initiative „Geschichte vermitteln“ ein umfassendes Begleitprogramm erarbeitet. Dieses widmet sich einer regionalhistorischen Perspektive und beinhaltet Zeitzeugengespräche, öffentliche Führungen durch die Ausstellung, Gedenkstättenfahrten sowie Filmvorführungen und Vorträge.

Plakat

Veranstaltungen im Mai:

Do, 3. Mai 19 Uhr FILMVORFÜHRUNG: Kriegsgericht (Kurt Meisel, BRD 1959)
Ein Antikriegsfilm des Regisseurs Kurt Meisel.
Das deutsche Kriegsschiff „Pommern“ wird 1942 von den Engländern versenkt und die einzigen drei Überlebenden werden in Deutschland zunächst wegen ihrer Tapferkeit ausgezeichnet. Kurze Zeit später werden sie jedoch wegen versuchter Fahnenflucht und Feigheit vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurteilt.
Cinémathèque Leipzig, Karl-Liebknecht-Straße 48, 04275 Leipzig

Sa, 5. Mai 15 Uhr VORTRAG: Vom Denunzieren, Tratschen und Gerüchteverbreiten. Fälle aus der Militärjustiz.
Dr. Ela Hornung (Institut für Zeitgeschichte, Wien).
Kritische, humoristische oder einfach nur realistische Äußerungen zu negativen Erfahrungen in der Wehrmacht, an der Front, zur Kriegslage oder zu NS-Größen wurden unter dem Titel „Wehrkraftzersetzung“ von der Militärjustiz auf Schärfste geahndet. Viele Soldaten wurden an der „Heimatfront“ deswegen denunziert. Mittels signifikanter Fallgeschichten werden die Interaktionen, Interessen und Konflikte zwischen den DenunziantInnen und den angezeigten Personen in vielen Facetten vorgestellt.
Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 9-11, 04107 Leipzig

Di, 8. Mai 19 Uhr VORTRAG: Kriegsgerichte der Wehrmacht in Leipzig – Spurensuche und Problemaufriss
Lars Skowronski (Historiker, Landsberg).
Der Vortrag beleuchtet die Präsenz von Kriegsgerichten der Wehrmacht in Leipzig während der NS-Herrschaft. Er rückt die Chronologie der Ereignisse sowie wichtige Handlungsorte in den Mittelpunkt. Am Beispiel der Todesstrafe wird zudem auf die Rechtsprechung und die Vollzugspraxis in der Stadt eingegangen.
UT Connewitz, Wolfgang-Heinze Str. 12a, 04277 Leipzig

Do, 10. Mai 19 Uhr VORTRAG: „Asoziale Volksschädlinge“ und „Alte Kämpfer“. Zu den Handlungsmöglichkeiten der Wehrmachtrichter im Zweiten Weltkrieg
Dr. Albrecht Kirschner (Geschichtswerkstatt Marburg).
Dass die NS-Kriegsgerichte außerordentlich hart urteilten, ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist allerdings, dass dies trotz aller Vorgaben des Regimes nicht so sein musste. Albrecht Kirschner wird die Handlungsmöglichkeiten der Kriegsrichter darstellen sowie am Beispiel des Marburger Feldkriegsgerichts die praktische Umsetzung dieser Möglichkeiten skizzieren.
Bundesverwaltungsgericht, Simsonplatz 1, 04107 Leipzig

Fr, 11. Mai 8.30 Uhr GEDENKSTÄTTENFAHRT zum Dokumentations- und Informationszentrum Torgau
Abfahrt: Neues Rathaus
Anmeldung: bis 4. Mai, Tel.: 0341 235 2075, E-Mail: gedenkstaette@zwangsarbeit-in-leipzig.de
Kosten: Jugendliche 5,- €, Erwachsene 7,50 €

Mi, 16. Mai 16 Uhr KURATORENFÜHRUNG DURCH DIE AUSSTELLUNG
Dr. Magnus Koch (Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas)
Neues Rathaus

Mi, 16. Mai 19 Uhr VORTRAG: Der höhere Sinn des Davonlaufens. Der Leipziger Deserteur Horst Schluckner und die Verfolgung durch die NS-Militärjustiz.
Dr. Magnus Koch (Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas).
Horst Schluckner desertierte 1942 aus der Wehrmacht. Ihm war zuvor vorgeworfen worden, einem sowjetischen Kriegsgefangenen ein Stück Brot zugesteckt zu haben. Anhand seines Beispiels werden im Vortrag zudem die Motive von Richtern und Verurteilten sowie die Dimensionen der Verbrechen der Wehrmachtjustiz im Zweiten Weltkrieg beleuchtet.
Universitätsbibliothek Leipzig, Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig

So, 20. Mai 14 Uhr FÜHRUNG DURCH DIE AUSSTELLUNG
Neues Rathaus

Mi, 23. Mai 19 Uhr VORTRAG: Das Zuchthaus Halle als Vollstreckungsort für Todesurteile von Wehrmachtgerichten
Michael Viebig (Gedenkstatte ROTER OCHSE Halle, Saale).
In den letzten drei Kriegsjahren ließen Gerichte der deutschen Wehrmacht insgesamt 275 Todesurteile im Zuchthaus Halle vollstrecken. Unter anderem Wehrdienstverweigerer, kriegsmüde Soldaten und ausländische Widerstandskämpfer waren Opfer dieser Justiz. Auch die Zweigstelle eines Divisionsgerichtes in Leipzig und das Gericht der Wehrmachtkommandantur nutzten das Zuchthaus Halle als Exekutionsort. In einer lokalhistorischen Perspektive auf die NS-Wehrmachtsjustiz stehen diese und ähnliche, weithin unbekannte Vorgange im Mittelpunkt des Vortrages.
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, KUBUS, Permoserstraße 15, 04318 Leipzig

Fr, 25. Mai 19 Uhr FILMVORFÜHRUNG: Rosen für den Staatsanwalt
(Wolfgang Staudte, BRD 1959)
Siehe Ankündigung in diesem Heft

 

01.05.2012
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
info@conne-island.de, tickets@conne-island.de