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We have Band (Naive / Indigo ) /live
Bendagram /live (Finnland)
Claire /dj (gehrls on deck/Conne Island)
Das britische Indietronic-Trio We Have Band gründete eher aus Laune
heraus eine Band, verschwendete mit der Namensgebung nicht viel Zeit und beim
Entwickeln und Produzieren keine Gedanken an eventuelle Hörer_innen. Aber
sie trafen 2009 mit ihrem Sound den Nerv der Zeit und auf offene Ohren. Schon
nach Veröffentlichung einiger Songs beim einschlägigen
französischen Label Kitsuné waren die Erwartungen an das
Debütalbum WHB (produziert vom ehemaligen Depeche Mode-Produzenten
Gareth Jones) hoch. Dieses war noch recht unbekümmert und verspielt, mit
einigen tanzbaren, eingängigen Hits und viel Charme. Wer eine der
Gelegenheiten wahrnahm, das Trio live zu sehen, war sofort mitgerissen und
konnte nicht mehr stillstehen. Innerhalb dieser Entwicklung professionalisierte
sich die Band und ging nun mit neuer Ernsthaftigkeit und Anspruch an das neue
Album heran und mit dem Bewusstsein, dass sie für eine große
Anzahl an Fans produzieren.
Dede Wegg-Prosser: The first album was us getting together and
having fun. We really weren't expecting anyone else to hear it or come watch us
play it. Whereas this time we knew we were making a record with the knowledge
that people would be listening, it gives you a very different mindset.
Das neue Album Ternion (lat.: eine Gruppe aus drei Personen) klingt
entsprechend gereifter und zielgerichteter, aber auch glatter und
unaufgeregter. Auf den ersten Blick finden sich keine Hits und kein Song
reißt auf Anhieb mit. Aber es lohnt, sich auf die Songs einzulassen, sie
von Anfang bis Ende durchzuhören und nicht zu zappen. Wie schon auf dem
Debütalbum enthält die Musik etwas Treibendes, Mitreißendes,
schon fast Hypnotisches, das mindestens zum Mitwippen, gern auch zum Tanzen
einlädt. Das Zusammenspiel zwischen Darrens souliger Stimme und Dedes
beinahe zerbrechlichem weiblichen Gegenpart entfaltet wieder die gewohnte
Spannung. Die Leichtigkeit und Verspieltheit ist durchaus angenehmem Schwermut
gewichen. Inhaltlich wurden WHB erwachsener in all der
Zwiespältigkeit, die so eine Entwicklung mit sich bringt: Die oft
nonsenshaften Texte des Debüts sind Auseinandersetzungen mit den
Höhen und Tiefen sowie den physischen und emotionalen Auswirkungen des
Bandalltags gewichen und die Band richtet einen Blick nach Innen auf die
Dynamiken zwischen den drei Protagonist_innen. Der Anteil an elektronischen
Spielereien und einer durchaus gekonnt-überzeugenden
Low-Budget-Wohnzimmer-Produktion wurde zugunsten echter Gitarren und
Schlagzeuge reduziert, das neue Album von Ex-Clor-Mitglied und Foals-Produzent
Luke Smith an den Reglern perfektioniert.
Thomas Wegg-Prosser: The first album was really digital,
chopped up and quick, and those things are all quite urban. You can listen to
it and pin down when it was recorded and what scene it was part of, but with
this record we`ve moved away from that sound. There`s a lot of warmth in the
band and that comes through in this record.
Claire