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Die Titanic-Boygroup, das erste und zugleich das letzte Mal. Denn die Boys, oder
sagen wir in ihren eigenen Worten, die drei abgefuckten Altstars zum
Anfassen und Pflegen von der Titanic, gehen auf Abschiedstour.
Die Boygroup: Das sind drei ehemalige Chefredakteure des lustigsten
Satiremagazins des Landes. Zum einen der wohl allen durch Funk und Fernsehen
bekannte PARTEI-Gründer Martin Sonneborn, der in letzter Zeit auch durch
seine brillanten Recherchen als Außenreporter der ZDF-heute show
aufgefallen ist. Besonders erhellend darunter sein Beitrag zur deutschen
Occupy-Bewegung oder auch sein Ausflug ins Innere der NPD (wie auch der FDP).
Über diese und tausend andere Erlebnisse wird Sonneborn live berichten
können. Ein weiteres Mitglied ist der etwas weniger bekannte, aber nicht
minder böswitzige Autor und Dichter Oliver Maria Schmitt der
gefürchtete Zyniker und ehemalige Punkmusiker, der Ex-Chefredakteur und
jetzige Herausgeber des einzigen Satiremagazins Titanic (Nordwest Zeitung),
der neben unzähligen Artikeln für diese auch noch mehrere
Bücher, u.a. Der beste Roman aller Zeiten, geschrieben hat. Auch er
hat sich schon in der Politik versucht, wollte er doch letztes Jahr Petra Roth
als Frankfurter Oberbürgermeister beerben. Last but not least tanzt und
singt bei der Boygruop noch der grandiose Thomas Gsella mit. Er hat neben
seiner Tätigkeit bei der Titanic u.a. das unverzichtbare
Standardwerk für die Ausbildung zum Fußballreporter (Stern),
Wie werde ich Heribert Fassbender, mitverfasst, glänzt aber
besonders durch seine Lyrik. Tief eingeprägt hat sich das
wunderschöne Gedicht zum damals hessischen Ministerpräsidenten mit
dem Titel Hieße und Wäre:
Hieße der hessische
Ministerpräsident
Koch mit Vornamen
statt Roland nur ein
wenig anders, nämlich
Folad
und mit Nachnamen
statt Koch auch ein
wenig anders, nämlich
Lihrte
im ganzen also Folad Lihrte,
wäre es ein Anagramm von
Adolf Hitler.
Aber
so...
Wer solchem Humor und der Titanic etwas abgewinnen kann und die letzte
Gelegenheit nutzen will, die drei noch einmal gemeinsam zu erleben, bevor
Martin Sonneborn sich künftig nur noch seiner PARTEI und der feindlichen
Übernahme des ZDF widmet, Thomas Gsella endlich seine Lyrik- und
Satirepreise der Größe nach sortieren kann, und Oliver Maria Schmitt
packende Gesellschaftsromane über Sex mit Zahnprothesen und
Inkontinenzmitteln schreiben wird, sollte die Show nicht verpassen. 200 Minuten
Programm werden versprochen und erfahrungsgemäß auch gehalten.
Vermutlich, weil sich alle drei gleich gern reden hören. Und das wird
ganz sicher nicht langweilig.