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Romy Zischner (Referentin, Uni Leipzig, Institut für Geografie/Wirtschaftsgeografie)
Andrej Holm (Referent, Humboldt-Uni Berlin, Institut für Sozialwissenschaften/Stadtsoziologie)
Christian Schneider (Moderation, Conne Island)
31.01.2012, 19:00 Uhr, Conne Island
Plötzlich fliegen Steine gegen ein frisch saniertes Haus in Connewitz, an
einer Fassade prangt ein Banner mit der Aufschrift Yuppies raus, die FAZ
schreibt über Leipzig als Disneyland des Unperfekten und dort, wo
einmal eine angestaubte Trinkhalle war, hat sich jetzt ein Spätverkauf mit
veganem Angebot und großer Fangemeinde eingemietet. Gleichzeitig
verriegeln Bankfilialen am Abend ihre Türen, um Obdachlosen den
Schlafplatz zu verwehren und die Polizei schikaniert die EinwohnerInnen
regelmäßig mit sogenannten Komplexkontrollen. Was passiert
eigentlich in dieser Stadt?
Im Schatten der Gentrificationsynonyme Hamburger Schanze und Prenzlauer Berg
scheinen in den Augen vieler auch in Leipzig die oft besungenen Freiräume
zu schrumpfen. Connewitz verwandelt sich vom autonomen Chaos-Viertel in
einen Stadtteil, den ImmobilienhändlerInnen als bunt und alternativ
anpreisen und mit steigenden Mieten belegen. Ist die Kritik daran ein Trend,
auf den man aufspringen muss? Findet hier tatsächlich ein bedenklicher
Prozess statt, in dessen Fortgang Touristen kommen und ärmere
BewohnerInnen weichen müssen? Ist es die Angst vor dem, was nach dem Hype,
nach den hochfliegenden Medienberichten kommen wird?
Während sich in Hamburg und Berlin längst politische Kampagnen
etabliert haben, bedarf die Stadtentwicklung in Leipzig noch ihrer Definition.
Beteiligte und Betroffene müssen sich klar werden über den Weg, den
die Stadtpolitik gehen soll und den Einfluss, den jedeR geltend machen kann.
Antworten sind schwierig zu finden eine Diskussion ist aber längst
überfällig.