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Lords of the Underground (New Jersey)
Doppelgangaz (New York)
Pre- & Aftershow: DJ Saibz (Fu Hands) & Phax
Neues Jahr, neue Acts. So zumindest scheint es bei einem Blick auf das bisher bestätigte Lineup im ersten Quartal 2012. Zwar sind mit MED und Guilty Simpson bereits zwei alte Bekannte im Café erfolgreich gelaufen und auch Fiva ist Ende März nicht zum ersten Mal im Island, aber dazwischen warten zwei amtliche Knaller mit ihrer Eiskeller-Premiere auf. Anfang März bekommt die Mission Talib Kweli@Conne Island endlich ein positives Ende, bereits im Februar zieht es die Lords of the Underground in unser beschauliches Städtchen.
Der wohl bekannteste Song der aus Newark (NJ) stammenden Formation um
DJ Lord Jazz, Mr. Funke und DoItAll Dupré ist bis heute
Tic Toc. Dabei kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass ausnahmslos
jeder diesen Song schon auf einer x-beliebigen mid-ninties-HipHop-Party
gehört hat. Sie aber nur auf diesen Song zu reduzieren, wird ihnen im
Gegensatz zu z.B. Luniz einfach nicht gerecht. In diese Kerbe der
90er-Überhits schlagen genauso Songs wie Neva Faded, Chief
Rocka oder What I`m After mit Redman. Für die treibenden
Drumsets und Sample-based Beats war hauptsächlich Marley Marl
verantwortlich. Auch ein Grund, warum ihr Sound dem der New Yorker sehr
ähnlich war. Ihre größten Zeiten hatten die Lords of the
Underground zwischen 1992 und 1994 mit den beiden Alben Here Come The
Lords und Keepers Of The Funk. Dazu wählte sie Black
Entertainment Television (BET; Pendant zu MTV für
afroamerikanische Künstler) 1993 zur Best Rap-Crew. Nachdem sich
Ende der 90er die Inhalte verlagerten und sich Crews wie Mobb Deep mit
einem deutlich härteren Ton aufschwangen, verschwanden die Lords mehr oder
weniger von der Bildfläche. Erst 1999 erschien mit Ressurection ihr
drittes Studioalbum auf Queen Latifahs Label Jersey Kidz, das
aber von den Medien unbeachtet letztlich vor die Wand fuhr. Es dauerte weitere
acht Jahre, bis ihr bislang letztes Album House of Lords mit einem
deutlich angepassten Sound erschien.
Angesichts dieser Tatsache wird es spannend sein, ob und wie sie in der Lage
sind, an ihren alten Flavour anzuknüpfen. Das entsprechende Arsenal
besitzen sie auf alle Fälle. Und wenn alles nicht hilft, gibt es noch den
neuen Super-Geheimtipp (weil es jeder postet, der Ahnung hat)
Doppelgangaz. Völlig verwirrt über den Namen erwartete ich
jetzt einen deutschen Support aus Limburg und war positiv überrascht, was
da zwei Jungs aus New York unters Volk bringen. Mit Lone Sharks
präsentiert sich da ein so dermaßen nach dem New York der 90er
klingendes, aber modern produziertes Album, dass ein Blick auf den Kalender
nötig ist, um sich wieder in 2012 einzufinden. Einen kurzen
Youtube-Ausflug kann ich jedem nur empfehlen. Dope!
Sci.