• Titelbild
• Editorial
• das erste: On the streets
• teaser: November 2011 im Conne Island
• Die Psyche im Zeitalter leerer Geldbeutel
• Elmatic Tour
• Pop mit Widerhaken
• Das Ende der Konspirativität?
• Halftime
• Warum K.I.Z. in den KIEZ gehören
• doku: Die Opfer des Vernichtungskrieges
• Anzeigen
• neues vom: ... wenn Farbe, dann richtig!
Na endlich ist wieder ein CEE IEH da. Dieses ganze Hickhack mit einem Newsflyer
für zwei Monate war irgendwie ein bisschen verwirrend. Aber bei dem ganzen
Geburtstagsrummel war es für die Redaktion ganz angebracht zwei Monate
Zeit zu haben, um dieses Heft zu entwerfen. Dass das Conne Island 20 Jahre
wird, ist ja inzwischen hinlänglich bekannt. Es gab die
Vorderhauseröffnung, die meines Erachtens nicht nur ein Begießen der
Fertigstellung des Hauses war, sondern auch ein bisschen Prahlerei vor
den ganzen Prominenten der Stadt Leipzig: Wir werden auch die nächsten
zwanzig Jahre bestehen. Der September war als Festmonat angedacht, doch vor
allem der Oktober war von vielen großen Veranstaltungen geprägt und
so gab es tatsächlich einmal elf Tage hintereinander Konzerte, Lesungen
und Dancegeschichten. Sogar der geheiligte Plenumstag Montag wurde mehrmals mit
Veranstaltungen belegt. JedeR im Laden wird froh sein, dass diese stressige
Zeit nun erst mal vorbei ist, obwohl ich auch glaube, dass alle Beteiligten es
auch genossen haben, bei 20 Jahre Conne Island dabei gewesen zu sein. Doch bei
so vielen zu füllenden Arbeitsplänen, so vielen Backstagediensten,
Tresenschichten, zu sortierenden Garderobenjacken, Saal putzen, Hof fegen,
Abrechnungen, Bestellungen, bei so viel Stress darf die Selbstzelebrierung auch
nicht fehlen.
Deswegen gab es am 1. Oktober eine 20 YRS Geburtstagsgala von
Ladenleuten für Ladenleute, für und von Ehemaligen, für
Zukünftige und für all jene, die schon immer mal Take That
Never forget vom DJ-Team U.W.E. gecovert sehen wollten. Der Saal
war mit Ballons geschmückt, der Eingang mit rotem Teppich ausgelegt. Es
galt vollkommen sich selbst zu feiern! Bier, Kirsch und eine Menge guter Musik
amüsierten das Publikum jedeR, die/der schon immer mal auf der
Saalbühne ihern/seinen Lieblingshit aufführen wollte, wurde von den
professionellen Bands rausjehn, ranmondiern! und
reinjehn, abmondiern! begleitet. So kamen Springtoifel,
Lokalmatadore, Stereo Total und viele andere zu Wort. Die
KünstlerInnen präsentierten sich so gekonnt, wie es kaum jemand von
CI-MitarbeiterInnen gedacht hätte. Die Erwartungen wurden auf jeden Fall
übertroffen! Nach knapp zwei Stunden Programm wurde dann getanzt. Die
Party war lang, alle fanden es geil, und auch wenn die Party gegenüber
manch anderen Clubveranstaltungen nicht mit Ausdauer überboten werden
konnte, dann zumindest mit Intensität.
Irgendjemand fand die Feierei aber scheinbar nicht so geil! Am nächsten
Morgen kam das böse Erwachen, als die ersten FrühaufsteherInnen und
BrunchvorbereiterInnen die Teer-Bombe an der Vorderhauswand entdeckten. Wer
sind die Personen, die neu gebaute Häuser in Connewitz mit Farbbomben
beschmeißen? Wird der Hass gegen Eigenheime durch ihre angebliche
Verkörperung von Spießertum eine neue Zielscheibe für
vermeintliche Linke? Einen Plenumstext dazu gibt es auf den folgenden Seiten.
Im letzten Heft konntet Ihr den ersten Teil eines von der Initative
Geschichte vermitteln geschriebenen Textes finden. Die Fortsetzung
dieses Artikels, der zu der Vorführung des Filmes Geh und Sieh (SU
1985) veröffentlicht wurde, könnt ihr nun in dieser Ausgabe lesen.
Anfang Oktober hat die HipHop-Formation K.I.Z. das zweite Mal den Weg auf
unsere Bühne gefunden. Wie schon beim ersten Auftritt 2010 gab es im
Plenum hitzige Diskussionen darüber, wie die vier Kannibalen in
Zivil, oder wie sie sich sonst gerne nennen, nun zu verstehen seien (siehe CEE
IEH #171). Im Plenumstext könnt Ihr zumindest teilweise
versuchen nachzuvollziehen, warum es dazu kam, dass auch 2011 die Bühne
für die jungen Künstler freigegeben wurde.
Die ganze Feierei ist jetzt erst mal vorbei, der November wird ein wenig
ruhiger. Coole Konzerte und Veranstaltungen gibt es trotzdem. Kommt vorbei,
schaut rein, tanzt, singt oder schaut euch einfach mal in Ruhe die 20
YRS-Wand an, an der alle KünstlerInnen, die je im Island aufgetreten ist,
zu finden sind!
Jule