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Die Begrifflichkeit des Dub inklusive seiner Klangmuster,
Erkennungsmelodien und London-Spezifik hat sich im Jahre 95 wohl
definitiv mit als digitales Ding entpuppt, bei dem Sampler, Control Tower und
Effektgeräte den Weg zum Outta Space pflastern. Die Prämissen
ändern sich, nicht aber die Rasanz der Experimente öffnet Tür
und Tor und wenn Marcel Beyer, seineszeichens Spex-Dubber, Dub heute als
relevantes, weil unnerviges Crossoverprojekt beschreibt, dann trifft er mit
krönender Prägnanz den Nerv des Ganzen. Nämlich die
Schnittpunkte Dub-naher Vibes zu nutzen, zu mixen, cutten und auf den Kopf zu
stellen, damit der Riddim zu Tage purzelt. Das Genre ist breiter den je
und reicht vom Brooklyner Word Sound a la Crooklyn Dub Consortium
über Dubhouse-pur Rockers HIFI bis zu Trip Hop Bastionen wie
MoWax und Ninja Tune.
Wir wollen, daß sich die Dinge vermischen, wir verdoppeln, was
uns interessiert, und so entsteht etwas anderes. Hinein in das Universums der Samplerwelt fliegt nun Serious Dropout, im Sinne eines futuristischen Schmelztiegels die Verbindungslinien zwischen Lee Perry und Jungle, zwischen Zion Train und Elektro aufzeichnend und sich dabei lückenlos an die club Dubsampler Dubnology oder Dubhead anschließend. Dub ist hier der Überbau eines quer durch die Sparten-wanderns, das primär die Methode in den Vordergrund stellt, sich dabei aber nicht im Hallen des Echos verläuft und somit irgendwann selbst kollabiert. Weil, und gerade deshalb dokumentiert Serious Dropout das Phänomän ungemein aufgespliteter Ansätze - denn im Kontrast liegt die Verbindung dessen, was Dub heute ausmacht. Und wenn der Ursprung des Projektes sich u.a. im Frankfurter Club/Elektro Umfeld ansiedelt, so ist das als Input und simple Konsequenz zu betrachten. Nicht umsonst finden im Dunstkreis der Macher (JamminUnit, Air Liquide) Inovativ(!) Labels wie Force Inc oder Rising High ihren Platz, nicht umsonst umfaßt das Spectrum der mitwirkenden Künstler und Projekte Namen: Dr. Echo, Global Elektronic Network, Biochip C, Shantal und nicht umsonst tauchen in den Linernotes Lee Perry und King Tubby als aller Arbeit Basis auf. Futuristic Dub Foundation ist eine große Schleife, die den Dub mal locker oder fest an sich bindet und auslotet und das ist gut so. Via Spontanität werden an den Reglern (JamminUnit) bzw. Turntables (DJ Reverend, Tricky Chris) kleine und große Berge versetzt. Die Dubplates, die uns der Planet Frankfurt vorstellt, drehen sich in die richtige Richtung - den Rest regelt der Bass. Sebastian |