home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[19][<<][>>]

das letzte, 1.8k
„An allen Fronten tobt der Kampf gegen traditionelle Gemächlichkeit. Nicht nur Züge haben Tempo zugelegt. In den Radioanstalten ‘pitchen’ Discjockeys ihre Musik: Angeblich kommt Pop besser an, wenn er drei Prozent schneller abgespielt wird.“
Nur, wo er ankommt ist meistens der Zug schon abgefahren, da sich der „Discjockey“
in aller Regel der Regel der
„Radioanstalten“
unterwirft, einen gewissen IQ erst gar nicht besitzen zu dürfen oder von haus aus zu haben, da der
„Discjockey“
sich selbst ins Aus
„pitchen“
würde, würde er anfangen über den Kopf zu
„pitchen“.
Wahrlich, es hat nicht lange gedauert,
„bis Neunmalkluge eine neue Formel für das Schreckgespenst eines deutsch-französischen Direktoriums entdecken.“
Günter Nonnenmacher, FAZ-Leitartikler,
„braucht keine Lesebrille, um in diesem Pol das vormals sogenannte ‘Kerneuropa’ zu erkennen.“
Ich schon. Das macht den Unterschied:
„Derweil in Frankreich das Volk, angeführt von alten Gewerkschaftskämpfen, gegen die ehrgeizigen Sparpläne der Regierung aufbegehrt, rücken in Deutschland Arbeitgeber und Gewerkschaften zueinander.“ (SPIEGEL)
Um gemeinsam sich zu wärmen, denn die Kälte greift den Darm an, und sie zieh’n sich warm an, um andere auszuziehen. Weil, das ist
„das auf dem Gebiet des Sozialen oder der Erziehung längst eingeübte Delegieren elementarer Aufgaben der Daseinsbewältigung an Institutionen: Sicherheit als Dienstleistung.“ (FAZ)
Detlef Hensche, als Vorsitzender der IG Medien, übernimmt gleich mal den ehrenamtlichen Wachschutz (ausgerüstet nur mit Taschenlampe und gutem Technikwissen) als
„Dienstleistung“:
„Was der Politik derzeit abgeht, ist das Denken in Zusammenhängen. Dabei liegen diese offen zutage. Jeder Betrieb, jedes Ressort, jede nationale Wirtschaftspolitik verfolgt die Ziele einer eindimensionalen Rationalität und lädt die Folgen beim Nachbarn, bei der Allgemeinheit oder bei den nachfolgenden Generationen ab. Aufgabe der Politik wäre es dagegen, durch aktive Gestaltung für Ausgleich zu sorgen und die Entstehung von unsozialen Überwälzungsfolgen von vornherein zu verhindern; jedenfalls wenn sie mehr sein soll, als durchzuwursteln.“
Also, wenn sich
„eindimensionale Rationalität“
ihrer
„Überwälzungsfolgen“
bewußt werden könnte, stellte sie fest, daß eine Walze nicht als fünftes Rad am Wagen gilt, weil sie - in der Regel - als Fahrzeug nicht so sehr verbreitet ist. Als „Lieblingskind der Deutschen“ erst recht nicht, zumal das
„Durchwursteln“
auch gleich zwei Enden haben soll.
Eins davon findet man in der ZEIT. Nämlich das der Post- „Nachkriegs- ZEIT“. Theo Sommer schreibt davon, wie
„Überwälzung“
in Gang kommt, bevor die Folgen relevant werden:
„Der Maßstab deutscher Verantwortung ergibt sich letztlich aus der kühlen Einschätzung unserer Interessen. Geografische Nähe spielt dabei eine Rolle: Mit zunehmender Distanz wird die Interventionsneigung abnehmen. Solidarität mit Verbündeten wird uns zuweilen zum Mitmachen veranlassen, wo Beiseitestehen gravierende Nachteile brächte.“
„Beiseitestehen“
empfiehlt sich auch nicht im Falle Peter Handke. Daß es scheinbar erst seiner Person bedurfte, um
„Die Denkmuster einer gigantischen Verschwörungstheorie, die uns gerade linke Blätter wie kONKRET und jUNGE WELT seit Jahren anbieten, wenn es um das Begreifen der größten Tragödie der europäischen Nachkriegszeit geht“ (tAZ),
im bürgerlichen Feuilleton niedergemacht zu finden, erklärt die große Schwester der tAZ, die FAZ, so:
„In Belgrad traf Handke im November 1995 gesittete und würdevolle Menschen. Hätte ein fremder Reisender in Berlin des Jahres 1941 solche nicht auch antreffen müssen? Die Mörder liefen ja auch nicht mit Abzeichen auf der Straße herum.“
Und Zyklon B. gab’s ja auch nicht in jedem Geschäft.
Nun, wenn das SO war, findet man nicht weit davon derlei Sätze:
„Anläßlich des von Bundespräsident Herzog benannten Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar wird sich der Bundestag zu einer Gedenkveranstaltung versammeln. Da der 27. Januar, an dem 1945 das Konzentrationslager Auschwitz befreit worden war, in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, wurde die Gedenkstunde auf den 19. Januar vorverlegt.“
Gäbe es denn Brötchen auch am Sonntag, ließ sich darüber reden, die Bundestagskantine auch am Samstag zu öffnen. Da die abendländische Tradition aber eine Tradition des Abendlandes ist, ist Auschwitz nachzuordnen.
Die Bundeswehr, eine saubere Truppe, die sich - laut Gleichschaltung der deutschen Presselandschaft - dank ihrer preußisch gestählten Moral wohltuend von den verwahrlosten Amis unterscheidet.
Deshalb liest man auch nur in einem deutschen Nachrichtenmagazin über die wollüstigen, triebgeleiteten GI’s: Tuzlas
„Bürgermeister Selim Beslagic reiste Ende vergangenen Jahres nach Kaiserslautern, um beim dortigen Bürgermeister Rat einzuholen - wie man anarchistische Neigungen der ‘US- Cowboys’ und ihre Triebe unter Kontrolle halten könne. Die Stadtoberen fürchten, daß Tuzla durch das Eindringen der ‘legeren Gäste’ zum Sündenbabel werden könnte. Aus Angst vor Drogen, Aids und Prostitution möchte Vizebürgermeister Stanislaw Petrovic sogar Western vorbeugend aus dem Fernsehprogramm streichen und durch Aufklärungsfilme ersetzen. Ukrainische Liebesdienerinnen sollen vor Ort tätig werden, um bosnische Frauen nach vier Jahren Krieg und Armut vor der ‘Gefahr von Übergriffen’ zu schützen. Doch während im Rathaus noch über Moral und die sozialen Gefahren der amerikanischen Invasion diskutiert wird,”
bekommt man beim Bund das Maul nicht mehr zu über die traditionell saubere Arbeit unserer Kriegspropagandisten.

Ralf


home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[19][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007