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Aktuelles Heft

INHALT #189

Titelbild
Editorial
• das erste: Das erste „Das Erste“ seit einem halben Jahr
• teaser: September und Oktober 2011 im Conne Island
Pttrns, My Disco
Art Brut
Can't Sleep!
20 Jahre Conne Island - 16 Jahre Drum and Bass
»The riddles keep slowin us down.«
Conne Island fühlt sich Pudelwohl
"Papst gefälscht"
»nothing can com close ...«
20 Jahre Hip Hop, 40 Jahre Torch
Dear Reader, Marching Band
Heroes in the city of dope …
CIV, Built on Trust
K.I.Z.
Toxpack
ease up^
Kode9 ♣ Mala
I like trains, Nihiling
The Riot Before, Smile and Burn, Diane Parkers Little Accidents
• inside out: Das doppelte Scheitern des Poll 2011
• doku: Noch lange nicht Geschichte
Von den Niederungen des Allerhöchsten
Der Raub- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion
Veranstaltungsanzeigen
Anzeigen
• neues vom: Sommer 2011

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20 Jahre Cafékonzert

The Riot Before, Smile and Burn,
Diane Parkers Little Accidents

The Riot Before

DIANE PARKERS LITTLE ACCIDENTS

Um zwei Namen kommt man bei diesem Review wohl nicht herum: TACKLEBERRY lautet der erste. Denn die Kieler von DIANE PARKER'S LITTLE ACCIDENT rektrutieren sich zur Hälfte aus dieser Band, ein weiteres Viertel musiziert bei AFFENMESSERKAMPF. Seit über sechs Jahren toben sie sich nun nebenher bei DIANE PARKER'S LITTLE ACCIDENT aus. Mal geben sie Vollgas, mal hört man lange Zeit nichts von ihnen. Nach einer ersten Demo folgt nun mit "How Well We Know Them" eine erste Vinyl-EP.

Die Aufmachung ist ein wahres Schmuckstück, viel Mühe hat man sich gegeben, ganz im D.I.Y.-Stil. Das Cover prangt auf Karton, die Texte findet man auf der Rückseite. Die durchsichtige Vinyl ist einseitig bespielt, die Rückseite fein bedruckt. Das ganze ist limitiert auf 300 Stück und erschienen beim kleinen Flensburger Label Brückentick, also in direkter Nachbarschaft.

DIANE PARKER'S LITTLE ACCIDENT spielen straighten Punkrock. Keine Floskeln, keine Spielereien, keine Kompromisse. Unweigerlich drängt sich der Name HOT WATER MUSIC in den Kopf. Der gleiche bodenständige Sound kracht aus den Boxen, Melodie mit einem Hang zum Popmoment und ein ruppiger Sound halten sich die Waage. Und so manches mal schleicht sich ein melancholischer Moment ein, in welchem man fast meinen könnte, die Nähe zur Küste zu spüren.

(Quelle: Torsten H., www.alschools.net)

SMILE AND BURN

SMILE AND BURN fackeln nicht lange. Nach dem grandiosen Demo vom letzten Jahr legen die Berliner nun ihr erstes Album vor. Obwohl die Pop-Punk-mit-Hardcore-Wurzeln-Welle ja schon eine Weile rollt, suchte man in Deutschland bisweilen vergebens nach vernünftigen Bands. Mit SMILE AND BURN ändert sich dies nun schlagartig. Ohne der leider weit verbreiteten Weichspüler-Peinlichkeit des Genres zu verfallen, entfacht die Band ein Feuerwerk auf extrem hohem Niveau: vom unglaublich guten Gesang über das Songwriting und die Produktion bis hin zum Artwork, alles wirkt schon fast erschreckend ambitioniert. Man munkelt, sogar die DONOTS feiern die Jungs ab. Würde Sinn machen, denn beide Bands haben durchaus eine gemeinsame musikalische Schnittmenge. Bei der Qualität der Songs und nicht zuletzt angesichts des Albumtitels wünscht man sich nur, dass SMILE AND BURN keinen Höhenflug bekommen und zu schnell verglühen, sondern sich ihre Energie und Szeneverbundenheit erhalten. Eben all das, was den Punk in Pop-Punk ausmacht. Einem Genre, das mit "Flight Attempt Of The Kiwi" um ein Referenzalbum reicher geworden ist

(Quelle: Björn Schmidt, Fuze Magazin Nr. 25)

THE RIOT BEFORE

Nach dem vor zwei Jahren in Punk-Rock Kreisen kräftig eingeschlagenen Debüt "Fists Buried In Pockets" legen THE RIOT BEFORE aus Virginia mit "Rebellion" ihr zweites Vollwerk vor. Und auch dieses Album hinterlässt, genau wie das Debüt vor zwei Jahren, einen nichtssagenden Eindruck. THE RIOT BEFORE scheinen sich längst einen guten Ruf erspielt zu haben, immer wieder werden Vergleiche mit frühen AGAINT ME! und HOT WATER MUSIC gezogen, aber das Album kann einfach nicht vollends überzeugen.

Wir starten mit "The Middle Distance", einer Nummer, die sofort an die glorreichen HOT WATER MUSIC denken lässt, nur springt der Funke nicht über. Zwar hören wir all die empfohlenen Ingredienzien, (ihr wisst schon: abgedämpfte Gitarre, Tom-betontes Schlagzeug, einen Bass, der mehr Melodie vorgibt als eigentlichen Rhythmus, und natürlich eine herrlich raue Stimme), aber mal ehrlich: Das reicht doch heutzutage nicht mehr. Zwischendurch ziehen THE RIOT BEFORE mal das Tempo an (AVAIL) oder schieben einen Folk Song ein (AGAINST ME!), aber alles in allem wirkt das Album vollständig aufgesetzt. Beim Hören von "Rebellion" dachte ich immer wieder: "Hey, ich müsste mal wieder die alten HWM Platten auflegen", und genau das kann und sollte nicht das Ziel einer (dieser) Band sein. Die Lyrics sind, wie schon vom Debüt bekannt, sehr politisch und eigenen sich selbstredend zum Mitgrölen oder zum an Häuserwände schmieren. Natürlich geht "Rebellion" mit dem einen oder anderen Bier dann auch gut runter und nervt nicht, nur lassen THE RIOT BEFORE eine eigene Handschrift deutlich vermissen.

Sicher wird "Rebellion" seine Fans finden und wahrscheinlich werden die wenigsten diesem Review zustimmen, aber THE RIOT BEFORE können mich wieder nicht überzeugen, und zwar aus einem einfachen Grund: Wenn ich HOT WATER MUSIC hören will, muss es auch HOT WATER MUSIC sein. Eine gute Sache hat Rebellion aber dann doch noch. Es lässt alte Säcke wie mich wissen, dass der "Gainesville Sound" nicht totzukriegen ist.

(Quelle: Michael Steffen, www.inyourface.de)

 

07.09.2011
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