• Titelbild
• Editorial
• das erste: Das erste Das Erste seit einem halben Jahr
• teaser: September und Oktober 2011 im Conne Island
• Pttrns, My Disco
• Art Brut
• Can't Sleep!
• 20 Jahre Conne Island - 16 Jahre Drum and Bass
• »The riddles keep slowin us down.«
• Conne Island fühlt sich Pudelwohl
• "Papst gefälscht"
• »nothing can com close ...«
• 20 Jahre Hip Hop, 40 Jahre Torch
• Dear Reader, Marching Band
• Heroes in the city of dope …
• CIV, Built on Trust
• K.I.Z.
• Toxpack
• ease up^
• Kode9 ♣ Mala
• I like trains, Nihiling
• The Riot Before, Smile and Burn, Diane Parkers Little Accidents
• inside out: Das doppelte Scheitern des Poll 2011
• doku: Noch lange nicht Geschichte
• Von den Niederungen des Allerhöchsten
• Der Raub- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion
• Veranstaltungsanzeigen
• Anzeigen
• neues vom: Sommer 2011
DIANE PARKERS LITTLE ACCIDENTS
Um zwei Namen kommt man bei diesem Review wohl nicht herum:
TACKLEBERRY lautet der erste. Denn die Kieler von DIANE PARKER'S
LITTLE ACCIDENT rektrutieren sich zur Hälfte aus dieser Band, ein
weiteres Viertel musiziert bei AFFENMESSERKAMPF. Seit über sechs
Jahren toben sie sich nun nebenher bei DIANE PARKER'S LITTLE ACCIDENT
aus. Mal geben sie Vollgas, mal hört man lange Zeit nichts von ihnen.
Nach einer ersten Demo folgt nun mit "How Well We Know Them" eine
erste Vinyl-EP.
Die Aufmachung ist ein wahres Schmuckstück, viel Mühe hat man sich
gegeben, ganz im D.I.Y.-Stil. Das Cover prangt auf Karton, die Texte
findet man auf der Rückseite. Die durchsichtige Vinyl ist einseitig
bespielt, die Rückseite fein bedruckt. Das ganze ist limitiert auf 300
Stück und erschienen beim kleinen Flensburger Label Brückentick, also
in direkter Nachbarschaft.
DIANE PARKER'S LITTLE ACCIDENT spielen straighten Punkrock. Keine
Floskeln, keine Spielereien, keine Kompromisse. Unweigerlich drängt
sich der Name HOT WATER MUSIC in den Kopf. Der gleiche bodenständige
Sound kracht aus den Boxen, Melodie mit einem Hang zum Popmoment und
ein ruppiger Sound halten sich die Waage. Und so manches mal schleicht
sich ein melancholischer Moment ein, in welchem man fast meinen
könnte, die Nähe zur Küste zu spüren.
(Quelle: Torsten H., www.alschools.net)
SMILE AND BURN
SMILE AND BURN fackeln nicht lange. Nach dem grandiosen Demo vom
letzten Jahr legen die Berliner nun ihr erstes Album vor. Obwohl die
Pop-Punk-mit-Hardcore-Wurzeln-Welle ja schon eine Weile rollt, suchte
man in Deutschland bisweilen vergebens nach vernünftigen Bands. Mit
SMILE AND BURN ändert sich dies nun schlagartig. Ohne der leider weit
verbreiteten Weichspüler-Peinlichkeit des Genres zu verfallen,
entfacht die Band ein Feuerwerk auf extrem hohem Niveau: vom
unglaublich guten Gesang über das Songwriting und die Produktion bis
hin zum Artwork, alles wirkt schon fast erschreckend ambitioniert. Man
munkelt, sogar die DONOTS feiern die Jungs ab. Würde Sinn machen, denn
beide Bands haben durchaus eine gemeinsame musikalische Schnittmenge.
Bei der Qualität der Songs und nicht zuletzt angesichts des
Albumtitels wünscht man sich nur, dass SMILE AND BURN keinen Höhenflug
bekommen und zu schnell verglühen, sondern sich ihre Energie und
Szeneverbundenheit erhalten. Eben all das, was den Punk in Pop-Punk
ausmacht. Einem Genre, das mit "Flight Attempt Of The Kiwi" um ein
Referenzalbum reicher geworden ist
(Quelle: Björn Schmidt, Fuze Magazin Nr. 25)
THE RIOT BEFORE
Nach dem vor zwei Jahren in Punk-Rock Kreisen kräftig eingeschlagenen
Debüt "Fists Buried In Pockets" legen THE RIOT BEFORE aus Virginia mit
"Rebellion" ihr zweites Vollwerk vor. Und auch dieses Album
hinterlässt, genau wie das Debüt vor zwei Jahren, einen nichtssagenden
Eindruck. THE RIOT BEFORE scheinen sich längst einen guten Ruf
erspielt zu haben, immer wieder werden Vergleiche mit frühen AGAINT
ME! und HOT WATER MUSIC gezogen, aber das Album kann einfach nicht
vollends überzeugen.
Wir starten mit "The Middle Distance", einer Nummer, die sofort an die
glorreichen HOT WATER MUSIC denken lässt, nur springt der Funke nicht
über. Zwar hören wir all die empfohlenen Ingredienzien, (ihr wisst
schon: abgedämpfte Gitarre, Tom-betontes Schlagzeug, einen Bass, der
mehr Melodie vorgibt als eigentlichen Rhythmus, und natürlich eine
herrlich raue Stimme), aber mal ehrlich: Das reicht doch heutzutage
nicht mehr. Zwischendurch ziehen THE RIOT BEFORE mal das Tempo an
(AVAIL) oder schieben einen Folk Song ein (AGAINST ME!), aber alles in
allem wirkt das Album vollständig aufgesetzt. Beim Hören von
"Rebellion" dachte ich immer wieder: "Hey, ich müsste mal wieder die
alten HWM Platten auflegen", und genau das kann und sollte nicht das
Ziel einer (dieser) Band sein. Die Lyrics sind, wie schon vom Debüt
bekannt, sehr politisch und eigenen sich selbstredend zum Mitgrölen
oder zum an Häuserwände schmieren. Natürlich geht "Rebellion" mit dem
einen oder anderen Bier dann auch gut runter und nervt nicht, nur
lassen THE RIOT BEFORE eine eigene Handschrift deutlich vermissen.
Sicher wird "Rebellion" seine Fans finden und wahrscheinlich werden
die wenigsten diesem Review zustimmen, aber THE RIOT BEFORE können
mich wieder nicht überzeugen, und zwar aus einem einfachen Grund: Wenn
ich HOT WATER MUSIC hören will, muss es auch HOT WATER MUSIC sein.
Eine gute Sache hat Rebellion aber dann doch noch. Es lässt alte Säcke
wie mich wissen, dass der "Gainesville Sound" nicht totzukriegen ist.
(Quelle: Michael Steffen, www.inyourface.de)