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Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

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Aktuelles Heft

INHALT #189

Titelbild
Editorial
• das erste: Das erste „Das Erste“ seit einem halben Jahr
• teaser: September und Oktober 2011 im Conne Island
Pttrns, My Disco
Art Brut
Can't Sleep!
20 Jahre Conne Island - 16 Jahre Drum and Bass
»The riddles keep slowin us down.«
Conne Island fühlt sich Pudelwohl
"Papst gefälscht"
»nothing can com close ...«
20 Jahre Hip Hop, 40 Jahre Torch
Dear Reader, Marching Band
Heroes in the city of dope …
CIV, Built on Trust
K.I.Z.
Toxpack
ease up^
Kode9 ♣ Mala
I like trains, Nihiling
The Riot Before, Smile and Burn, Diane Parkers Little Accidents
• inside out: Das doppelte Scheitern des Poll 2011
• doku: Noch lange nicht Geschichte
Von den Niederungen des Allerhöchsten
Der Raub- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion
Veranstaltungsanzeigen
Anzeigen
• neues vom: Sommer 2011

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Conne Island fühlt sich Pudelwohl
Pudel

GOLDEN PUDEL CLUB Hamburg. Vor 20.000 Jahren wird eine Hundehütte an der Hafentreppe zum Club umfunktioniert. Erst 10.000 Jahre nach der Gründung kommen die ersten Gäste. Sie sind Menschen.
CONNE ISLAND Leipzig. Hier prügelten sich 1914 noch Pudelgründer, respektive die Band Die Goldenen Zitronen mit preußischen Soldaten vor der Tür. Sie waren jung, sie wollten die Welt ruinieren.

Mit Worten, mit Morgenstern, Harnisch und coolen Drinks. Tausend Jahre später ist nicht nur viel Wasser die Elbe hinuntergeflossen, es wurden Häuser gebaut, Freundinnen ausgespannt, Vorgärten gepflegt – von Tatendrang keine Spur mehr. Die heutige Hausband des Pudelclub, Der Pudel Apparat, ist nur noch ein völlig zerstrittener Haufen Egomanen ohne jegliche Vision. Sie spielen live, sie legen auf, aber warum? Um mal wieder rauszukommen aus Hamburg? Um ihre Steinzeit-Unterhits zu spielen? Und wen haben wir denn da eigentlich?

SCHORSCH KAMERUN, Goldene Oberzitrone, aber auch zahmer Stubentiger unter der Fuchtel seiner Frau. Hat eine Kochschürze, auf der „Grillmeister“ steht. Die wiederum haben ihm seine Segelfreunde zum Geburtstag geschenkt.

ROCKO SCHAMONI, ein versnobbter Pfeifenonkel mit goldener Bertelsmann-Clubkarte.

RÜFTATA 110, der sein letztes Wenig Greisengeilheit gestern in der Hotelbar ertränkt hat.

VIKTOR MAREK, eine triste Figur, sammelt Coladosen aus aller Welt. Vor allem die kleinen aus Flugzeugen. Die findet er „kultig“. Aua.

DJ PATEX hat eine Dauerkarte für den Zoo und wirft mit Brotkrümeln nach Löwen. Dumm.

MAURICE SUMMEN palavert auf Musikmessen wie ein Berufsjugendlicher und stopft sich Teile des Buffets in die Backentasche, um nicht einkaufen gehen zu müssen.

REVEREND CH. DABLER arbeitet als Musikredakteur bei einem Hundemagazin namens Wauzi.

RICA BLUNCK, die typische verrückte Eule aus der Nachbarschaft. Lebt einsam mit einer Flasche Eierlikör und zwanzig verpissten Katzen. Nun will sie singen. Prost.

HANS PLATZGUMER arbeitet in der Gitarrenabteilung eines miefigen Musikgroßhandels. Nur für sein unbefriedigtes Ego, nur um zu sehen, wer schlechter Gitarre spielt als er. Und dann feixt er sich einen, wenn er abends nach Hause kommt. Trist.

TEXPLOID ist noch der einzige aus der Band, der regelmäßig auf Tournee geht. Allerdings als Staubsaugervertreter.

KNARF RELLÖM war früher für jede Straßenschlacht, was Hans-Peter Briegel für die Fussballnationalmannschaft war. Den einen oder anderen Riesen-Germknödel mit extra Vanillesoße später sieht die Welt auch für ihn anders aus.

CHARLOTTE KNABE bringt Käse. Aus Holland.

BOOTY CARRELL, früher noch Lustknabe der Salzburger Schickeria, heute ein verfressenes Fetenfrettchen. Liegt noch vor Beginn der Veranstaltung satt und zufrieden auf dem Sofa.

THOMAS BECKER. Kennt ihr selber. Wisst ihr selber...

KATJA EICHBAUM macht die Visuals. Wahrscheinlich zeigt sie Dias von Prince Williams Hochzeit, von der sie heute noch schwärmt.

Die SCHOOL OF ZUVERSICHT beweist schulmeisterlich, dass Kollektiv und Diktatur sich nicht widersprechen.

Sanft geleitet von DJ PATEX blickt diese Band zu allen Seiten. Zurück geht es zu den Klängen der Disco-Ära, aber für Nostalgie haben sie keine Zeit. Zuviel gibt es auszusetzen, zuviel zu verbessern. Und so knattert uns ein Zuversichts-Torpedo entgegen.

Man kann Bücher darüber schreiben, man kann es auch lassen. Die Frage, wie gute Musik zustande kommt, bietet viel zu viele Antworten. Und jetzt kommen auch noch diese Beiden:

ASHRAF SHARIF KHAN – Der Eine ist Sohn eines pakistanischen Sitarmeisters und jetzt selber einer. Ashraf Sharif Khan spielt Ragas auf der ganzen Welt. Mit Sicherheit und technischen Fertigkeiten, nur Routine kommt bei ihm nie auf, zu groß ist sein Gespür für den Moment. Er spielt den ganzen Tag und man möchte ihm auch den ganzen Tag zuhören. In seiner Heimat Lahore wirkte er an zahlreichen Soundtracks für die ortsansässige Lollywood-Filmindustrie mit. Doch die Fließband-Produktion wurde ihm fad, er möchte mehr entdecken: Clubmusik hat es ihm angetan, er will sie verstehen, ihre Strukturen erkennen. Und das geht am besten übers Machen.

VIKTOR MAREK – Der Andere sieht aus wie ein Sizilianer, trinkt 20 Espressi am Tag und führt ein rastloses Leben zwischen dem Golden Pudel Club und gefühlten zehn Bands, wie Jacques Palminger and the Kings of Dubrock und Knarf Rellöms Trinity. Aus seiner elektronischen Schaltzentrale heraus blubbern die Samples. Sein Anliegen ist, Musik aus dem zu machen, was doch eigentlich keine Musik ist. Geräusche des Alltags werden rhythmisiert und gedehnt, bis man sie „spielen“ kann. Man kann ihm dabei zusehen, es geschieht fast alles live. Seine Musik kann man sehen. Und zuhören möchte man auch ihr den ganzen Tag.
Nun haben sie eine Band gegründet. Kommunikation ist für beide kein Problem, sind sie doch sehr gesellig. Doch irgend etwas geht bei ihrer Musik weit über Gehörtes hinaus, ist viel mehr als Weltmusik oder kulturelle Fusion. Da gehen zwei Musiker große Schritte aufeinander zu und bleiben doch sie selbst. Heraus kommt etwas Eigenes und nicht zuletzt etwas, wozu man tanzen will. Machen wir es kurz, ihre Musik ist so toll, denn sie sind Der Khan der Sizilianer.

Booty Carrell

Pudel

 

17.09.2011
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
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