Wieder eine dieser Bands, die mich schon seit Jahren begleiten, für so
manchen Ohrwurm im Alltag und so manch glücklich-atemlose Tanzbefriedung
gesorgt haben und in der Plattentasche nie fehlen darf. Ein Highlight kurz vor
der Sommerpause wenn auch bei weitem nicht das letzte. In diesem Jahr
sowieso nicht...
Diese Band klingt selbst beim ersten Hören bereits vertraut, dank der
unüberhörbaren 80er-New Wave-Synthiepop-Einflüsse, sowohl in der
Instrumentierung als auch der Songstruktur und den Melodien. Oft haarscharf an
der Banalität und der Stadionmusiktauglichkeit vorbeischrammend, machen
The Sounds Songs zum Tanzen, zum Mitsingen, zum Mitpfeifen, zum
Abreagieren, zum Ablenken, ja, für eigentlich fast jede denkbare
Situation. Außer für Trauerfeiern. Gut, als romantische
Hintergrundmusik eignet es sich auch eher nicht. The Sounds stehen für
Leidenschaft und Lebensgenuss, für Tanz bis zur Besinnungslosigkeit auf
den bis zur Explosion energiegeladenen Konzerten. Wir sind eine reine
Dur-Band. Unsere Musik ist fröhlich, hat Power und soll gute Stimmung
verbreiten (Sängerin Maja Ivarsson).
Orientierte sich die schwedische Band einst an Blondie, Duran Duran und
Depeche Mode, so sind sie nach 13 Jahren mittlerweile selbst Inspiration
und Bezugspunkt für andere Artists geworden.
Das vierte Album Something to die for produzierte die Band selbst,
denn niemand weiß besser, was wir wollen, als wir selbst, so
Gitarrist und Songwriter Felix Rodriguez, also warum sollten wir jemand
anderen anheuern? Es klingt deutlich elektronischer als ich das erste
Mal einen der Albumtracks im Club gehört habe, war ich mir sicher, es
wäre ein Remix. Irritierend für viele Fans, die The Sounds wegen
ihres handwerklich perfekten Rocks geschätzt haben sehr angenehm
für diejenigen, die zu Indietronic und Elektropopsounds sehr gern tanzen
und ähnlich remixvernarrt sind wie ich. Überraschend ist diese
Entwicklung nicht, waren Synthieelemente doch immer schon sehr elementar und
rhythmustreibend im Sound(s)-Universum und der nun vollzogene Schritt nur ein
recht kleiner nach vorn. Rockmusik und Post-Pop-Punk par Excellence mit Pathos
und großen Gesten beherrschen The Sounds zum Glück immer noch.
Staywild und Claire sorgen hinter den Turntables dafür, dass
ihr vorher gut in Stimmung kommt und danach noch letzte Energiereserven auf der
Tanzfläche abbauen könnt, oder mit einem Bier in der Hand wieder neue
Kraft sammeln könnt für den Nachhauseweg Oder weil ihr einfach
noch nicht genug bekommen habt und noch ein wenig bleiben wollt.
Claire