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Dass Conne Island, Hip Hop und die Feiertage sind drei
Begriffe, die seit jeher gut zusammen passen. Die traditionelle Weihnachtsjam
an Heiligabend gilt als Pflichttermin für alle Freunde unserer Subkultur
und ist spätestens zum Januar wieder im Kalender vermerkt. Warum also
nicht gleich ein ganzes Wochenende zu Beginn des Jahres nutzen? Da fällt
einem das Osterwochenende quasi direkt vor die Füße. Nachdem bereits
am (Oster-)Samstag dem bereits 2010 verstorbenen Guru von Gang Starr
mit einer eigenen Jam gedacht wird, legt Murs am Folgetag noch einen
hinterher.
Für viele war Murs anno 2004 noch relativ unbekannt. Lediglich eine
Handvoll konnte mit dem sympathischen Kalifornier mehr anfangen, als ihn nur
aufgrund seiner Zugehörigkeit zu Def Jux oder den Living Legends
zu kennen. Eigentlich erstaunlich bei bis dato acht Releases. Erst das
Collabo-Album mit Ex-Little Brother 9th Wonder (Murs 3:16
The 9th Edition) schwappte gehörig über den Teich. Auf gerade mal
35 Minuten Spielzeit, getrieben von den hervorragenden Produktionen von 9th
fing er den Sound der Westküste derart komplex ein, dass ich es als eins
der besten Alben des US-Undergrounds nach 2000 bewerten würde. Ein
(Sound-)Bild kann sich bekanntlich jeder selber machen. Zum Erfolg trug auch
die Bekanntheit von 9th Wonder bei, der mittlerweile für fast alle
kleinen, großen und ganz großen Leute produziert hatte. Es folgten
neun weitere Alben in verschiedenen Besetzungen, bevor 2006 mit Murray's
Revenge wieder zu Wonder zurück fand. Ein Jahr später unterschrieb
er dann bei Warner Music, ein weiteres Jahr später erschien sein
Major-Debüt Murs for President, bei dem die marktüblichen
Mechanismen (und Features mit Snoop Dogg und Will.i.am) ihre
teilweise negativen Folgen hinterließen ein Album weit unter der
Komplexität von 3:16. Dass er im selben Jahr noch ein Album mit 9th
veröffentlichte, spricht dazu Bände, auch wenn dieses ebenfalls nicht
ganz an alte Qualitäten anschließen konnte. Letztes Jahr dann das
vorläufig letzte Release einer unfassbar umfangreichen Discographie. Es
erübrigt sich die Frage nach dem Produzenten und beim ersten Hören
entwickelt Forever wieder mein altes Murs-Gefühl. Musik zum Kopf
nicken, ehrlich, direkt und auf hervorragenden Instrumentalen.
Es ist klar, dass Murs alias Nick Carter nichts mit der Musik seines
Namensvetters gemeinsam hat. Obwohl die Vorstellung schon eine gewisse Komik in
sich trägt. Es ist der klassische, unaufgeregte Boombap der letzten Dekade
und begeistert durch seine kompromisslose Einfachheit no gimmicks eben.
Sci.