• Titelbild
• Editorial
• das erste: Immer wieder Selbstbetrug
• Vergesst den sich bahnenden Frühling
• Boston represent...
• AYS, Hang The Bastard, Wayfarer, Slave Driver
• Scuba
• "Aber wenn ich werd' schreien, wird besser sein?"
• Willkommen im Irrenreservata
• The Beat Scene's Next Generation
• After St.Patricks Day Is Before St.Patricks Day
• ...And You Will Know Us by the Trail of Dead
• Disco Ensemble
• Freiheit auf Arabisch
• Hercules and Love Affair
• Das Filmriss Filmquiz
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• kulturreport: Die Wahl der Socken
• cyber-report: See No Evil
• doku: Über die Voraussetzungen der Israelsolidarität
• leserInnenbrief: LeserInnenbrief
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• das letzte: Dünnes Eis
Diese Band gehört in meine Sammlung der markantesten
komplizierten Bandnamen, in guter Gesellschaft mit You lov her coz she`s
dead, I scream Ice Cream oder You say Party! We say Die!. Das
allerdings ist auch das einzig verbindende Element. Natürlich neben der
Tatsache, dass es alles großartige Bands sind. Aber zurück zur
Sache:
Neben dem kreativen Titel ...you will know us by The Trail Of Dead sind
Kevin Allen, Neil Busch, Conrad Keely und Jason Reece auch sonst sehr
phantasievoll und denken sich eine Vielzahl an Anekdoten und biographischen
Details aus, was es erschwert, einen wahrheitsgemäßen Text
abzuliefern. Bestätigt ist eigentlich nur, dass die vier Jungs sich seit
ihrer Kindheit kennen und befreundet sind, sich zwischenzeitlich ein wenig aus
den Augen verloren und während ihrer Studienzeit in Texas wieder
zueinander fanden. Auch der Bandname ist von vielen Gerüchten umgeben,
sicher scheint nur, dass er auf ein Zitat aus der Maya-Mythologie
zurückgeht.
Wenn die Biographie also nicht erquicklich ist, lohnt ein Blick auf die Musik
und die spricht desto mehr Bände. Nach 16 Jahren Existenz und
sieben veröffentlichten Alben gibt es einiges an Stoff. 1998
veröffentlichten ...And you will know us by the Trail of Dead das erste
gleichnamige Album. Als bisheriges Meisterwerk gilt jedoch das vierte Album
Worlds apart von 2005. Das neue Album Tao of the dead erscheint
in zwei Teilen Part One und Part Two. Letzterer ist eigentlich
ein Track unterteilt in fünf Teile und wurde im Gegensatz zum ersten Teil,
bei welchem Chris Frenchie Smith wie auch 1998 beim Debut am
Regler saß, mit Chris Coady (u.a. Mitgestalter des Sounds der
Yeah Yeah Yeahs und Beach House) produziert. Musikalisch ist das
Universum von Trail of Dead eine vielschichtige Mischung aus Progressive,
Psych- und Hardrock mit Elektro-Versatzstücken, ein melodisches Spiel aus
sich aufbauenden Noise-Parts, Tempowechseln, hymnischer Dramatik und
stampfender Entschlossenheit sowie hypnotisierenden repetitiven Motiven. Jedes
Album ist eine spirituelle Klangreise mit vielfältigen Referenzen und
Zitaten, Musik, die sich nicht sofort erschließt, sondern seine Zeit und
volle Aufmerksamkeit einfordert. Trail of Dead passen bewusst in keine
Schublade, sondern beanspruchen ihr ganz eigenes Etikett und zählen auf
jeden Fall zu einer der wichtigsten und kreativsten Bands aktueller Rockmusik
im weiteren Sinn.
Auch wenn es Montag Abend ist und die Wochenend-Exzesse und der anstrengende
Wochenstart noch in den Gliedern stecken, sollte diese Band Grund genug
für einen Ausflug ins Conne Island sein.
Claire