Mo Di Mi Do Fr Sa So 
00 00 00 00 0102 03 
04 05 06 070809 10 
11 12 13 141516 17 
18 19 2021222324 
25 2627282930

Aktuelle Termine

CEE IEH-ARCHIV

#183, Januar 2011
#184, Februar 2011
#185, März 2011
#186, April 2011
#187, Mai 2011
#188, Juni 2011
#189, September 2011
#190, November 2011
#191, Dezember 2011

Aktuelles Heft

INHALT #184

Titelbild
Editorial
• das erste: Formal ungenügend
Darkest Hour, Protest the Hero
Darkest Hour, Protest the Hero (II)
the cycle continues
„My Bonnie is over the Ocean“
The Kids we used to be Tour
Into Outer Space
„La Colombe“-Tour
Zen Zebra, Kenzari's Middle Kata, The Hirsch Effekt
Wooohooooooo!
Kayo Dot
Aucan
Casualties
Electric Island
Veranstaltungsanzeigen
Sanierungs-Info
Aus dem Nähkästchen geplaudert
Eher ein schlechter als ein (r)echter Konsens
„CEE IEH“ and „bonjour tristesse“ go „Zoro“!
• review-corner buch: Eine Schwäche für die Gegenwart
• cyber-report: Neues aus dem Kasperletheater der Toleranz
• doku: Infantile Inquisition
• doku: Kultur als politische Ideologie
• doku: Bye, bye Multikulti – Es lebe Multikulti
Anzeigen

LINKS

Eigene Inhalte:
Facebook
Fotos (Flickr)
Tickets (TixforGigs)

Fremde Inhalte:
last.fm
Fotos (Flickr)
Videos (YouTube)
Videos (vimeo)

Inbetween pres. a Funky Special

the cycle continues

Cooly G

Cooly G (Hyperdub, Dub Organizer, London)
Jenne Grabowski (JB. / Dusty Cabinets, Berlin)
Porpoise (ravin`mums)
Petersilie (hw massive)

Inbetween präsentiert diesmal ein „Funky-Special“, welches schon lange überfällig ist. Entstanden ist UK Funky oder Funky House im Niedergang von Grime – als Events nur noch von MC`s und Gewalt regiert wurden, da schälte sich aus Garage, Grime, Soca & US-House á la Dennis Ferrer und Karizma eine neue Variante des in letzter Zeit oft zitierten Hardcore Continuum`s heraus.
Hardcore Continuum wurde von Simon Reynolds ins Gespräch gebracht und von Steve Goodman aka Kode9 immer wieder befördert. Es meint die konstante Evolution des Hardcore/Garage/Jungle-Sounds auf der Insel. Sprich, die DNA britischer Club-Musik, welche fortlaufend immer neue Varianten hervorbringt, sich aber doch immer aus denselben Roots speist. Ob Dubstep, D&B oder eben Funky House, die Übergänge sind fließend und speisen sich aus den immer wiederkehrenden Elementen britischer Soundsystem-Kultur.

Funky`s frühe Impulsgeber waren Supa D und Fingaprint und später auch Geeneus, Betreiber des mittlerweile legalen Pirat Radios Rinse.Fm.
Vor nicht mal zwei oder drei Jahren war UK Funky ein in sich geschlossener, fast schon elitärer Kreis an Partys mit Dresscode („no trainers, no hoods“) sowie einem vornehmlich schwarzen Publikum, welches zumeist aus Frauen bestand, die keine Lust hatten, Testosteron-geschwängerte Vibez auf der Tanzfläche zu unterstützen. Aber wie es der heutige Wahnsinn so will, hat sich auch dies innerhalb von ein oder zwei Jahren schon wieder gewandelt. Kyla, die als Sängerin der Crazy Cousinz mit „Do You Mind“ in die UK Top 10 eingestiegen ist, sagt:
„..now, the music has gotten so hard, and you have all these MCs jumping on. They call out for these certain dances—they're called skanks—and then fights break out because it hypes the crowd up on a different level. It`s like the music has gone off on a totally different side—it's not soulful anymore. It's like what happened with [U.K.] Garage, (Dubstep, Anm.d.V.) really. Girls see a bunch of guys dancing with other guys and they're like, why bother?“
Jedoch 2010 gehörte eindeutig Funky, auch wenn das, als was es immer wahr genommen wird, oft schlechte Musik mit einer geringen Halbwertzeit ist. Aber die Mutationen, gerade von Produzenten außerhalb dieser Szene, die es hervorgebracht hat, sind die frischesten Impulse, die das letzte Jahr zu bieten hatte. Da gibt es bsp. die „Dubstep“-sozialisierte Fraktion um Kode9, Martyn, Shortstuff, Brackles ,Scratcha DVA, Ramadanman, Untold und natürlich Roska, welcher auf so gut wie jedem Label veröffentlichen konnte. Nicht zu vergessen das Dance-Label des Jahres, Night Slugs um L-Vis 1990 & Bok Bok.
Eine anderer Kreis spielt eher klassischen House und verbindet ihn mit Funkys perkussiven Elementen. Hervorzuheben ist hier die Circle-Crew, deren Partys selbst in London unter dem Radar laufen, um sich coole Partys mit geringem Testosteron-Anteil zu gewährleisten, oder Julio Bashmore, welcher auch in der klassischen House-Szene gerade hohe Wellen schlägt, da er mit seinen perkussiven Elementen, aber vor allem mit einer gehörigen Portion Subbass frischen Wind in Deep-House bringt. Lookin FWD 2011!

Eine Frau, die sich nur schwer kategorisieren lässt und trotzdem als „UK-Funky-Queen“ gehandelt wird, ist Cooly G. Vor ihrem ersten Release auf Hyperdub, was sie bis dahin gar nicht kannte, hat die Single-Mutter und halbprofessionelle Fussballerin gelegentlich Musik an freien Sonntagen gemacht und wurde vom Hyperdub-Primus Kode9 zu Höherem verpflichtet.
Mittlerweile hat sie ihre eigenes Event in London namens The Producers House, arbeitet gerade an ihrem ersten Album und Kollaborationen mit Kode9 & Scratcha DVA, ein eigenes Label namens „Dub Organizer“ steht in den Startlöchern und jahrelanges Rumkommen als DJ, sie war sogar bereits als The XX Support in den USA unterwegs. Soviel Selbstbewusstsein muss man einfach selber zu Wort kommen lassen:
„Promoters put me as `U.K. funky queen' and all this funky/dubstep/broken-whatever, but to be honest, I don't even know about any of that! Because, to me, the music that is proper U.K. funky is crap music. It's just rubbish tunes that have not done the scene any good. I call it nursery-rhyme funky. But… even though we don't really call ourselves U.K. funky, what we're doing still is, because the funky crowd is bubblin' to our music.
The album that I'm doing now, it's got these bits of broken beat, dub, reggae dub, funky house, deep house—everything. It's so uncategorized. ... And that's gonna be big, I'm telling you that right now. I've got ten Dub Organizer EPs ready to release on the road; I've got Cooly and the Gang featuring Kode 9, Scratcha, and bare producers; I've got bare shit coming out and it's just gonna cause more of this kind of discussion.“


Ebenfalls bei unserem Special zu Gast ist Jenne Grabowski aus Berlin. Sein Blog Justbreathe und die dazugehörigen Partys mit der Hardwax-Crew sind anno dazumal bis nach Leipzig durchgedrungen. Seine stilistisch sehr offenen Sets liefen schon in der Panorama Bar, Watergate, Horst Xberg & Bar 25 – eine sichere Bank, wir freuen uns. Wer an diesem Abend nicht fehlen darf, ist Porpoise, Leipzigs underated Bass-Selecta-Queen, hehe, die von Anfang an den Sound gefeatured hat und leider immer wieder fast schon exklusiv im Island auflegt. Das Warm Up kommt vom massivem Petersilie mit neuer Werkschau. „Wot Do U Call it!?“

Geeneus erklärt ungefragt das Hardcore-Continuum:
„Things come back around, and even though funky is called funky, really you could say it's not that much different from garage. It's just another full circle. With America, hip-hop is hip-hop, and even though the music changes and new sounds and people come into it, the flow remains hip-hop. But in the U.K., as soon as something new comes along, it's like, ‚Oh, that's new music—let's call it a new name!` Really, it's all the same thing. We just progress along. So I'm doing funky, Skream's doing dubstep, Wiley's doing grime, but we're all together. We're all on the same radio station, we all come from the same place, and we've all got the same influences. It's really all part of the same continual flow.“

 

22.01.2011
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
info@conne-island.de, tickets@conne-island.de