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#183, Januar 2011
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Aktuelles Heft

INHALT #184

Titelbild
Editorial
• das erste: Formal ungenügend
Darkest Hour, Protest the Hero
Darkest Hour, Protest the Hero (II)
the cycle continues
„My Bonnie is over the Ocean“
The Kids we used to be Tour
Into Outer Space
„La Colombe“-Tour
Zen Zebra, Kenzari's Middle Kata, The Hirsch Effekt
Wooohooooooo!
Kayo Dot
Aucan
Casualties
Electric Island
Veranstaltungsanzeigen
Sanierungs-Info
Aus dem Nähkästchen geplaudert
Eher ein schlechter als ein (r)echter Konsens
„CEE IEH“ and „bonjour tristesse“ go „Zoro“!
• review-corner buch: Eine Schwäche für die Gegenwart
• cyber-report: Neues aus dem Kasperletheater der Toleranz
• doku: Infantile Inquisition
• doku: Kultur als politische Ideologie
• doku: Bye, bye Multikulti – Es lebe Multikulti
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Darkest Hour

Darkest Hour, Protest the Hero

Born of Osiris, Purified in Blood

Über Darkest Hour muss man nicht viele Worte verlieren, sie sind eine sichere Bank. Böse Zungen würden behaupten, sie stagnieren und das mag auch stimmen. Mehr melodischer Death Metal als Metalcore und immer einen Fuß im Thrash, ohne dabei die typischen, an Iron Maiden erinnernden Gitarrensoli zu vergessen und ein Sänger, der, rau und melodiös zugleich, auf kitschige cleane Refrains verzichtet, dies sind seit langem ihre Trademarks. Natürlich fallen einem sofort Namen wie At The Gates und (alte) Dark Tranquility ein (Wer die Bands auschecken mag, wird sicher nicht enttäuscht.), wer nach Schweden schielt, macht aber eben auch selten etwas verkehrt. Darkest Hour spielen Musik für eine ganz bestimmte Zielgruppe und machen keine Experimente. Das ist in Ordnung und ihre musikalische Qualität überzeugend.
Ganz anders allerdings die Jungs von Protest The Hero. Im Alter von etwa 18 Jahren veröffentlichten sie 2005 „Kezia“, eine Großtat von einem Album, nur um drei Jahre später mit „Fortress“ einen noch komplexeren Bastard nachzulegen. Beim Hören fallen einem Namen wie The Mars Volta, Coheed And Cambria, Dragonforce, Between The Buried And Me, Rush, Dream Theater, Thrice, Fall Of Troy, Dillinger Escape Plan und, na klar, Sikth ein. Die letztgenannten kommen ihnen vielleicht am Nächsten, aber dies würde ihre Originalität nur ungenügend berücksichtigen. Die Jungs verarbeiten so unglaublich viele Einflüsse, ohne dabei je an irgendeiner Stelle konfus oder bemüht hochtrabend zu klingen. Der Sänger arbeitet mit so ziemlich allem, was die Rockschule hergibt, von rauen Growls bis zu eierkneifendem Falsett. Die Fraktion an den Instrumenten ist fast durchgängig auf komplexen Pfaden unterwegs, aber der Witz dabei: Es gibt jederzeit ein Moment, an dem auch ungeübte Hörer sich festhalten können, um jederzeit einzusteigen. Dies ist eine Qualität, über die nur wenige Bands verfügen. Bei mehrmaligem Durchhören der beiden Alben entfalten sich immer neue Details in den Gehörgängen und neue Hörer werden zu keinem Zeitpunkt von der vorhandenen überbordenden Komplexität verschreckt, sondern gefangen von den wunderschönen Melodien. Protest The Hero sind eine einzigartige Mischung aus so ziemlich allem, was Hardcore und Metal für uns so großartig macht. Sie beweisen mit jedem Song, selbst mit jedem Riff, dass sie in ihren jungen Jahren über einen musikalischen Geschmack verfügen, für dessen Herausbildung bei anderen nicht mal die gesamte Lebensdauer reicht, vom musikalischen Können ganz zu schweigen. Protest The Hero spielen Musik für keine bestimmte Zielgruppe und experimentieren permanent. Das ist hervorragend und es gibt keinen, der ihnen in dem, was sie tun, das Wasser reichen könnte.
Dann wären da auch noch Born Of Osiris, solider Mix aus Tech Death und Deathcore. Wenn ich The Faceless, Burning The Masses und Within Ruins schreibe, dürften Kenner schon wissen, worum es hier geht.
Purified In Blood komplettieren das Billing und bekommen Bonuspunkte für ihre norwegische Herkunft. Hier erwartet uns moderner Death Metal mit ordentlich Hardcore und Industrial Einflüssen. Es fallen spontan Devildriver und Obituary ein.
Es bleibt zu sagen, Protest The Hero sind die heimlichen Stars des Abends und wer sie verpasst, der ärgert sich später, wenn er in eine größere und unangenehme Location pilgern muss, aus Strafe für die späte Entdeckung.

Up The Irons!!!

OtimO

Darkest.Hour

 

22.01.2011
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