• Titelbild
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• das erste: Unsere Insel stinkt
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a Mala Beat is a Mala Beat is a Mala Beat is a
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• We can feel the mountains in our skin and bones
• Clash of the Monsters
• Weihnachts-Tischtennis-Turnier
• Man overboard
• Caliban
• Snowshower
• NYE @ Conne Island
• Kritik und Ressentiment
• Veranstaltungsanzeigen
• Großbaustelle Conne Island
• Konzertabsage Maroon
• Zur Absage der Veranstaltung mit Justus Wertmüller
• doku: Vielfalt tut gut
• doku: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde
• Es gibt tausend gute Gründe
• Resultat einer infantilen Inquisition
• Zu den Texten in diesem Heft
• review-corner film: Keeping it unreal
• doku: Sizilianische Verhältnisse
• doku: Macker, verpiss Dich!
• Sind die Dichotomien unser Unglück?
• Anzeigen
• Punktsieg für den Antirassismus oder Reproduktion rassistischer Ausgrenzung?
• das letzte: Voll leer
Das Conne Island hat sich dazu entschlossen, den Auftritt der Band MAROON am 5.
November abzusagen. Die Gründe und die Punkte und Fakten, die zu dieser
Entscheidung führten, wollen wir nachfolgend kurz erläutern.
Als Erstes möchten wir betonen, dass die Absage nicht im Wirken und
Schaffen der Band MAROON begründet ist, sondern sich auf das Handeln des
Sängers Andre außerhalb der Band bezieht. Was meinen wir mit seinem
Handeln?
Im Vorfeld der diesjährigen sogenannten Sommersonnenwende sollte im
Leipziger Club Lagerhof, der gerne auch der Nazi-Band Kategorie C ihre
Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, ein Konzert mit der rechten
Neofolk-Band Von Thronstahl stattfinden, die sich offen zu
neonazistischem Gedankengut bekennt. Angekündigt wurde das Konzert von der
Equinoxe Organization, die im Jahr 2009 bereits ein Konzert mit der
nicht weniger fragwürdigen Neofolk-Band Der Blutharsch
veranstaltete. Die Werbung für das ursprünglich für den 19.06.10
geplante Konzert mit Von Thronstahl wurde u.a. im Internet betrieben.
Wie sich herausstellte, war die Domain der Equinoxe Organization auf
André von Maroon angemeldet. Laut seiner Aussage war ihm die
Organisation dieses Konzertes nicht bekannt und wurde als Alleingang von zwei
Mitgliedern der Konzertgruppe initiiert. Er erfuhr durch das Konzert via
Internet und stoppte die Vorbereitung des Konzertes. Aufgrund dieser Tatsache
und seiner offensichtlichen Mitwirkung im Rahmen der Equinoxe
Organization hat das Conne Island das Gespräch mit ihm gesucht, um diese
Tatsache, sowie sein Wirken um und mit Equinoxe Organization zu
hinterfragen. Leider konnten die inhaltlichen Kritikpunkte des Conne Islands im
Verlauf der zwei, per E-Mail geführten Interviews, nicht ausgeräumt
werden. Zwar bekennt sich André klar zum Antifaschismus und möchte
nach seinem Selbstverständnis Neofolk-Konzerte organisieren, um diese aus
der rechten Ecke herauszuholen. Trotzdem blieb die von uns angesprochene
Problematik und die Frage, wieso ausgerechnet Bands von u.a. ihm (und seiner
Konzertgruppe) gebucht werden, die insbesondere Nazis anlocken und gerade durch
ihre faschistoide Ästhetik sowie Inhalte hervorstechen, unbeantwortet bzw.
nichtbeachtet. Wir finden den Ansatz Neofolk ohne Nazis durchaus
unterstützenswert, sehen aber zwischen seinem erklärten
antifaschistischen Anspruch und der Faktenlage eine deutliche Diskrepanz, die
leider nicht von ihm entkräftet werden konnte. Das Conne Island findet es
bedauerlich, dass das Interview mit André von für uns als
antifaschistisches Projekt fehlendem Problembewusstsein und mangelnder
Reflektion hinsichtlich seiner Konzertaktivitäten jenseits von MAROON
geprägt war. Uns wäre wichtig gewesen, dass Konzerte im Lagerhof
ebenso der Vergangenheit angehören, wie Bookings von Bands wie der
Blutharsch und Co. Aufgrund dieser Sachlage ist ein Konzert mit MAROON auf
unserer Bühne derzeit nicht möglich. Wir sehen diese Entscheidung in
allererster Linie als Chance zu einer weitergehenden Auseinandersetzung mit
Andre und der Band MAROON.
Conne Island BetreiberInnencrew, 11.10.2010