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•
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• das letzte: Stuttgart 21 Widerstand wird zum demokratischen Fanal!
Letzter Höhepunkt in der Widerstandskette: 30.000 Demonstranten am
Freitag-Abend in der Stuttgarter Innenstadt mitten in der Urlaubszeit!
Heute wurden Hundertschaften mit Helm und Schlagstöcken
hochgerüsteter Bereitschaftspolizei angekarrt, um den Abrissbagger am
Hauptbahnhof vor der aufgebrachten Bevölkerung zu schützen.
Doch selbst wenn die S 21-Betreiber den Abriss des Hbf.-Nordflügels
mit Brachial-gewalt durchsetzen könnten, würde es ihnen nichts
nützen. Im Gegenteil: Der Zorn der übergroßen Mehrheit der
Stuttgarter Bevölkerung (über 70 % bei allen Befragungen gegen das
Prestigeprojekt, jüngste Umfrage des Stuttgarter Wochenblatts:
über 90 % für sofortigen Baustopp und Bürgerbefragung!) wird mit
jedem Gewaltakt weiter hochgeschaukelt. Abrissbagger und Polizeigewalt sind die
Antwort der demokratischen Parteien auf die längst besseren
Argumente der Projektgegner. Doch das verfängt immer weniger: Statt
Resignation breitet sich Informiertheit und ein neues Selbstbewusstsein aus,
aus Wut wird entschlossener, kreativer und zählebiger Widerstand! Man
sollte die Schwaben nicht unterschätzen; Wenn sie mal in Bewegung sind,
dann aber richtig.
Ausstrahlung des Schwabenprotestes
Das ist vielversprechend und strahlt bereits jetzt sowohl in die Fläche
aus (in über 30 Orten gibt es bereits täglich 19.00 Uhr den
Schwabenstreich gegen S 21, 1 Minute ohrenbetäubender
Lärm als unüberhörbarer Protest man hörte bereits
von solchem sogar in Berlin!), als auch in andere Bereiche des demokratischen
und sozialen Protests!
Bereits jetzt gibt es eine Initiative Gewerkschafter gegen S 21, erste
Betriebsverteilaktionen von Protestmaterial fanden schon statt. Wenn der
Widerstand von Randbereichen der Arbeiterklasse in den Kern der Klasse
übergreift und ganze Betriebsbelegschaften erfasst, dann wäre kein
Halten mehr!
Ihr kriegt uns nicht mehr los! Wir Euch schon! lautete eine Losung von
Parkschützern, die sich mittlerweile nicht nur als
Bahnhofschützer sondern auch als Demokratieschützer verstehen
(über 15.000 haben sich als solche erklärt!). Denn längst ist
klar, dass die sog. demokratischen Mehrheiten für S 21 erschlichen
wurden durch falsche Fakten, durch z.T. bewusste Irreführung der
Parlamente (siehe Geheim-Gutachten des schweizerischen SMA-Instituts, seit 2008
unter Verschluss der CDU/ FDP-Landesregierung und jetzt vom BUND
veröffentlicht).
[
]
S 21 ein Stamokap-Projekt
Der tiefe Sinn von S 21 besteht in der Bedienung von Monopolinteressen:
großen Baukonzernen, Tunnelbohrfirmen (ganz zufällig sitzt
Lothar Späth im Aufsichtsrat einer solchen!), Banken und der
mächtigen Immobilien-Spekulations-Lobby, der heute schon der Gier-Schaum
vor dem Maul hängt in Anbetracht der durch S 21 freiwerdenden
riesigen Filet-Baugrundstücke in der Stuttgarter Innenstadt. Dass die
bürgerlichen Parteien wie CDU, FDP usw. mit diesen Interessengruppen
durchverfilzt sind, hat sich schon ziemlich rumgesprochen, dass aber
auch die SPD-Spitzen im Landtag und Gemeinderat diesem Klüngel ihre Seelen
verkauft haben, und mit Ex-Landtags-Fraktionsvorsitzendem Drexler sogar den
Projektsprecher von S 21 stellen, das stinkt zum Himmel.
Doch aufgestachelt durch den Massenprotest lassen sich immer weniger (Rest-)
Sozialdemokraten dies gefallen. In der SPD rumort es gewaltig in
Anbetracht der bevorstehenden Landtagswahlen (März 2011) wird eine
Kurskorrektur gefordert. Wenn die SPD als Projektbefürworter fällt,
dann fällt das ganze Projekt! Die Umfragen zur Landtagswahl sehen seit
Jahrzehnten erstmals eine Mehrheit links von CDU/ FDP!
Bahnhof und Park erhalten Kapitalismus abreißen!
Aber gegen die Gefahr einer parlamentarischen Vereinnahmung regen sich nicht
nur die radikaldemokratischen Parkschützer mit der Verteidigung von
weiteren Formen des zivilen gewaltfreien Widerstands, es hat sich jetzt
auch eine antikapitalistische Plattform gegen S 21 gebildet, in der
neben anderen Gruppen auch DKP-Mitglieder mitarbeiten. Mit dem Transparent
Bahnhof und Park erhalten Kapitalismus abreißen ist sie
bereits in der Aktion aufgetreten, eine Vertiefung der antikapitalistischen
Enthüllungen, sozialen Argumentations-Ketten und Entwicklung von Aktionen
soll folgen.
Man darf gespannt sein, was alles noch aus dem Widerstand gegen das
Prestige-Stamokap-Projekt S 21 erwachsen wird. Auswirkungen auf die
Herbstaktionen der Gewerkschaften und Sozialbewegungen sind voraussehbar.