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Radical Easy Listening, Schlaghosen, Glamour,
70iger Jahre Design vom fürchterlichsten und einige der Hits, die diese
Jahre zu bieten hatten. Trash also. Nicht im Sinne splatternder B-Movies. Im Sinne liebevoller Beschäftigung mit C-Movies der pseudowissenschaftlichen Art und ihres kulturgeschichtlichen Umfeldes eher. Konsequenter Lo-Fi. Punk, Disco und Chanson und kein Auge bleibt trocken. Garage Listening oder Easy Garage? STEREO TOTAL, ist eine Combo, die sich über die
Artefakte einiger Jahrzehnte Trashgeschichte zu definieren sucht und dabei eine
Liebe zum Detail beweist, die vor nichts zurückschreckt. Man trat unter
anderem in plüschigen Bars und diversen Ex-Puffs auf. Hits wie Movie
Star von Harpo (you remember?) oder Je sius venu te dire que je
mvais, dazumal von Serge Gainsbourg, zum besten gegeben, werden
aufs genialste verwurstet. STEREO TOTAL sind High Tech. High Tech der Jahre
72-74. Merkwürdige Synthesizer, schrammelnde Gitarren und Schweineorgeln
werden hier fusioniert und damit das Niemandsland der Unterhaltung beackert.
Komme mir noch mal einer mit Pizzicato Five oder ähnlichem Schnick
Schnack. Stereo Total sind wirklich Retro. Von Genialem
Dilletantismus war in einer Rezension zu lesen und von einer Absage an
das bürgerliche Virtuosentum. Recht hat er, der Schreiberling, auch das
aktuelle Release im CD-Format rumpelt und holpert als wärs uraltes
Vinyl. STEREO TOTAL bewegen sich haarscharf zwischen den Eckpunkten Freddy
Quinn (und ähnlichen Schauerlichkeiten mehr), Suzi Quattro und Glam-Pop
und so weiter. Im Spex stand geschrieben, man würde sich in 50 Jahren
Lieblingsmusik suhlen. Und STEREO TOTAL schaffen es aufs Geschickteste, sich im
Zwielicht zwischen guter Liedgutpflege a lá
Pudelclub/Hamburg und böser Tempo-Easy-Listening
Zeitgeist-Scheiße zu bewegen. Mit punkiger Moral, nicht zu verwechseln
mit Härte, und der Stimme Francoise Cactus (Ex-Lolitas) sind STEREO TOTAL
wahrlich einzigartig. |