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Israel ist schuld! krakeelt es aus allen Ecken. Denn Israel, heißt es,
agiere verbrecherisch, ermorde wahllos Zivilisten und
betreibe Staatsterrorismus. Israel, Israel, immer wieder Israel! Die
Verteidigung der israelischen Seeblockade am 31. Mai wird aus dem Kontext
gerissen und die üblichen anti-israelischen Ressentiments abgespult.
Denn nicht nur in Deutschland stand a priori fest, wer für die Toten im
Mittelmeer verantwortlich war. Dass jedes Jahr tausende Menschen auf der Flucht
vor Armut, Verfolgung und Krieg vor den Küsten Europas jämmerlich
ertrinken, juckt niemanden. Wenn aber selbsternannte Friedensaktivisten
auf angeblich humanitärer Mission sterben, ist der Aufschrei
groß und Israel wird als Piratenstaat dämonisiert. In dubio
contra reum Im Zweifel gegen den Angeklagten. Und an vorderster Front
die FriedensfreundInnen der Linkspartei.
Israelhass in Leipzig
Auch in Leipzig sollte sich der geballte Israelhass entladen. Am 2. Juni fand
in der Leipziger Innenstadt eine Demonstration unter dem Motto
Free-Gaza-Blockade durchbrechen statt. Neben der Gesellschaft für
Völkerverständigung nahmen verschiedene linke Gruppen, wie die SAV
und die Studierendenorganisation Linke.SDS, an der Demonstration teil. Auch der
sächsische Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Leipziger
Stadtverbandes der Linkspartei, Volker Külow, beteiligte sich an den
Protesten.
Während der Demo kam es zu gewalttätigen Übergriffen. Dabei
wurden Menschen, die sich am Rand der Demo-Route befanden, von mehreren
Demonstrationsteilnehmern tätlich angegriffen und verletzt. Ziel des
Angriffs waren Menschen, die sich durch das Zeigen der israelischen Fahne mit
Israel solidarisch erklärten. Die Linke samt Volker Külow
ließen eine klare Distanzierung von den Gewalttaten vermissen.
Anstatt die israelsolidarische Gruppe vor den Angreifern zu schützen, ging
die anwesende Polizei mit körperlicher Gewalt und Pfefferspray gegen
diejenigen vor, die zuvor Opfer des Angriffs geworden waren. Von wem die Gewalt
ausging, schien die Staatsdiener nicht zu interessieren. Dass vor ihren Augen
eine Israelfahne gewaltsam entwendet, zerrissen und zertrampelt wurde, ist
nicht zu entschuldigen. Die gewaltsame Eskalation blieb für den
Großteil der Angreifer folgenlos. Dies ist ebenso scharf zu verurteilen
wie die Tatsache, dass es die Mehrheit der Demo-TeilnehmerInnen, die sich ja
offiziell zu Frieden und Menschenrechten bekennen, offensichtlich nicht zu
stören schien, dass antisemitische Schläger in ihren Reihen
mitmarschierten.
Die Freiheit, die sie meinen
Dass es den Leipziger FriedensfreundInnen und den TeilnehmerInnen der
Gaza-Flotte tatsächlich um Menschlichkeit, Frieden und Freiheit ging und
letztere den notleidenden PalästinenserInnen in Gaza wirklich helfen
wollten, ist ein ekelerregender Mythos.
Israel hatte mehrfach und noch bevor der Pseudo-Hilfskonvoi in See stach,
angeboten, die Güter nach gründlicher Prüfung auf dem Landweg in
den Gazastreifen zu transportieren. Israel hat ein berechtigtes Interesse
daran, durch Kontrolle der Schiffsladungen eine militärische
Aufrüstung der antisemitischen Hamas welche nicht müde wird,
Israel zu verteufeln und mit Raketen zu beschießen zu verhindern
und ist dazu auch völkerrechtlich verpflichtet. Dies wurde und wird
bewusst ignoriert. Statt also Israels Angebot anzunehmen, setzten die
FlottenteilnehmerInnen auf Konfrontation und nahmen damit eine gewaltsame
Eskalation und die Gefährdung von Menschenleben bewusst in Kauf.
Den Free-Gaza-AktivistInnen, unter denen sich auch Bundestagsabgeordnete
der Linken befanden, ging es nicht um humanitäre Hilfe, sondern
darum, durch ihre politische Aktion eine militärische Reaktion
Israels zu provozieren und damit den Gewalthabern in Gaza propagandistische
Schützenhilfe zu leisten.
Auch Freiheit und Menschenrechte sind den Israelhassern herzlich egal. Denn,
wie kann man ernsthaft vorgeben, sich für Menschenrechte einzusetzen und
gleichzeitig ein repressives, islamistisches Regime unterstützen, das den
Gazastreifen besetzt hält, nicht nur israelische Zivilisten, sondern auch
seine eigene Bevölkerung terrorisiert und ZivilistInnen als menschliche
Schutzschilde missbraucht? Ein freies Gaza kann es unter der Terrorherrschaft
der Hamas nicht geben.
Gegen die Auslandseinsätze der Linkspartei!
Auch von friedlichen, unbewaffneten MenschenrechtsaktivistInnen, die Opfer
israelischer Aggression wurden, kann keine Rede sein. Sicherlich, nicht alle
Passagiere des von der islamistischen Organisation IHH gecharterten Schiffes
Mavi Marmara waren auf Gewalt aus. Es stellte für sie aber
offensichtlich kein Problem dar, mit AntisemitInnen, opferbereiten
IslamistInnen und IsraelhasserInnen in einem Boot zu sitzen. Besonders die
Teilnahme linker Bundestagsabgeordneter und deren fadenscheinige
Rechtfertigungsversuche sind in diesem Zusammenhang in aller Deutlichkeit zu
verurteilen. Verschiedene Videoaufnahmen zeigen, wie ein mit Messern und
Eisenstangen bewaffneter Lynchmob an Bord versuchte, die israelischen Soldaten
zu töten. Ex-Abgeordneter Norman Paech aber, der einst die Raketen der
Hamas mit Feuerwerkskörpern verglich, rationalisiert diesen
Gewaltexzess als legitime Verteidigung. Die Abgeordneten Inge Höger und
Annette Groth hatten kein Problem damit, sich der Geschlechtertrennung an Bord
entsprechend auf einem gesonderten Frauendeck einsperren zu lassen. Und
letztere schwärmt auch noch im Nachhinein von der unglaublich guten
Atmosphäre an Bord, die auch die antisemitischen Gesänge (Oh
ihr Juden, (...) die Armee des Propheten Mohammed wird zurückkommen (...)
Intifada bis zum Sieg) beim Auslaufen des türkischen Friedensdampfers
nicht trüben konnten. Und auch die Bemerkungen der Parteivorsitzenden der
Linkspartei, Gesine Lötzsch, dass sie und ihre Fraktion stolz sind
auf den mutigen Auslandseinsatz ihrer ParteikollegInnen sind,
verdeutlichen einmal mehr, dass sich Menschenrechtsrhetorik und
Israelfeindschaft prima vertragen.
Es ist absurd, dass aufklärungsresistente Israelhasser und Verharmloser
des djihadistischen Antisemitismus nun eine unabhängige Aufklärung
der Vorfälle fordern, obwohl ihr vernichtendes anti-israelisches Urteil
unverrückbar feststeht.
Free Gaza from Hamas! Solidarität mit Israel!
Dass Israelhass, antizionistische und antisemitische Positionen in einem
Leipziger Bündnis toleriert werden, das sich den Kampf für
Menschenrechte auf die Fahnen geschrieben hat; dass die Leipziger Polizei
gewaltsame Übergriffe gegen friedliche israelsolidarische
DemokritikerInnen nicht unterbindet und die Fahne des israelischen Staates
für Gutmenschen eine Provokation darstellt, welche offenbar
gewaltsames Vorgehen rechtfertigt, ist nicht hinnehmbar. Das Verhalten Volker
Külows, das eine klare Verurteilung der antisemitischen Vorfälle
vermissen lässt, ist dabei, wie das Verhalten der Linkspartei auf
Bundesebene, unter aller Kritik.
Wer für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse in Gaza und eine
friedliche Lösung des Nahostkonflikts eintreten will, sollte sich für
die Befreiung des Gazastreifens von der Herrschaft der Hamas einsetzen. Denn
solange Islamisten die Bevölkerung Gazas und Israels terrorisieren, wird
es keinen Frieden in der Region geben. Die Forderung muss also Free Gaza
from Hamas! lauten.
Wir rufen alle, die dem friedensbewegten Antizionismus und antisemitischer
Gewalt entgegentreten wollen, dazu auf, sich mit Israel zu solidarisieren und
sich an der Kundgebung am Donnerstag, den 17. Juni um 17 Uhr auf dem Leipziger
Augustusplatz zu beteiligen.
Bündnis gegen Antisemitismus Leipzig