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Aktuelles Heft

INHALT #176

Titelbild
Editorial
• das erste: Am Anfang war die Tat
Rockwell
The Chariot, I Wrestled A Bear Once, The Eyes of a Traitor
Im zweiten Anlauf…
TRASH – A never ending Story
Motorcitydubs
These Boots Are Made For Stomping...
Turbostaat
Die Welt ist sehr chaotisch geworden
Johnossi
la familia y amigos festival
Nichts Neues im Westen? Doch!
The Casting Out
Alkaline Trio
The Sonic Boom Foundation
The Bronx & Mariachi El Bronx
Veranstaltungsanzeigen
• doku: Mit der Rolle in der Wolle
• doku: In Bewegung – know your feminist history
• doku: And we're running down the backstreets – Oi! Oi! Oi!
• ABC: S wie Surrealismus
• review-corner film: Dreamworks statt teamWorx!!!
• kulturreport: Deutlich auf der Seite des Guten
Die verkürzte Deutschlandkritik
• doku: Eskalation in Sachsen
Anzeigen
• das letzte: Antirassismus

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Motorcitydubs

kyle hall

kyle hall /dj (wild oats/hyperdub/warp.detroit)
chris helt /dj (stillove4music.amsterdam)
filburt /dj (freezone/liebedetail/permanent vacation.leipzig)

Detroit galt einst als wichtigster Motor der amerikanischen Wirtschaft, jedoch haben die fast schon beispiellose „Monostruktur“ Autobau, das Festhalten an überkommenen Produkten und auch die globale Wirtschaftskrise einen beispiellosen Niedergang eingeläutet. Die Motor-City leidet an Bevölkerungsschwund, Kriminalität und Armut, was zur Folge hat, dass ganze Straßenzüge verwaisen. Das alte Erfolgsmodell hatte plötzlich ausgedient und neue Ideen gewannen Raum in Detroit. Zwischen leerstehenden Fabrikhallen und Hochhausruinen suchten Menschen nach einer anderen Welt für morgen.
Diese Umstände, gepaart mit dem reichen und vielfältigen kulturellen Erbe von Soul-Musik a lá Motown brachte und bringt bis heute immer wieder neue musikalischen Blüten hervor und es ist auch dadurch nicht schwer zu verstehen, dass so viele einheimische Produzenten wie z.B. Moodyman, Anthony „Shake“ Shakir und Theo Barrish es in der Mutter-Stadt des Technos vermieden haben, einem einzigen Genre zu entsprechen.
Auf diesen Spuren bewegt sich der gerade mal 19-jährige Kyle Hall. In diesem kreativen Umfeld erkannte man schnell sein Talent und unterstützte ihn mit allem, was für seine Entwicklung wichtig sein konnte. Omar-S brachte seinen ersten Track auf seinem FXHE-Label heraus, da war er gerade mal 16. Hinzu kommt auch, dass Kyle Hall zu „dieser Generation“ gehört, die einen ungehinderten Zugang zu jeglicher Information bzw. Musik durchs Internet hat, wovon seine Vorgänger nur träumen konnten. Dadurch sind seine Einflüsse natürlich verschiedenster Art und Genregrenzen wirken für ihn „veraltet wie Festnetz-Telefone“.
In seiner relativ kurzen Diskographie, welche mittlerweile mit Releases auf Hyperdub und Warp geadelt wurden, geben sich von House-Melodien & Techno-Grooves bis hin zu Glitchy HipHop-Beats & Dubstep-Exkusionen sogar Jazz-Ausflüge die Klinke in die Hand.
„I don`t restrict myself to one style or school of thought. I just make what I feel. Whatever has sonically touched me rubs off in my production“
Kyle Hall tritt, auf eine andere Weise, in die Fußstapfen von Martyn und trägt zum Flirt zwischen Detroit und „Dubstep“ bei. Seine letzte Tour führte ihn durch die Panorama Bar in Berlin und die Fabric in London. Dieses Mal hat das Conne Island die Ehre.
Ebenfalls dabei und nicht minder erfolgsversprechend für den Abend sind die zwei Über-Symphaten Chris Helt und Filburt. Der Eine nach Amsterdam immigriert und endlich einfach mal wieder da – wir freuen uns – hat sich der Andere ebenfalls eine Auszeit gegönnt, um mit Unterhemd und Kopf im Nacken ein Loch in die Decke des Conne Islands zu blasen – oder so!

„stilllove4music“

OT

chris.helt

 

22.04.2010
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Tel.: 0341-3013028, Fax: 0341-3026503
info@conne-island.de, tickets@conne-island.de