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Einem Großteil der Hardcore-Sympathisanten wird dieses Konzert ein
Lächeln ins Gesicht zaubern.
Ich möchte behaupten, dass uns mit Snapcase ein Highlight der
laufenden Konzertsaison ins Haus steht. Das erste Konzert im Eiskeller spielten
Snapcase im Juli 1994 mit Sick of it all. Ein Jahr später spielten
sie zusammen mit Earth Crisis und Refused. Das dritte Konzert im
Conne Island folgte 2000 mit der Hardcore-Punkband Avail und das bislang
letzte Mal fand hier 2003 zusammen mit The Hope Conspiracy statt.
Snapcase lösten sich 2005 auf. Jetzt kommen sie im April überraschend
nach Europa, um fünf Shows spielen. Eine Reunion ist nicht bestätigt.
Hardcore-Fans auf der ganzen Welt sind von den Socken. Welcome Home!
Snapcase aus Buffalo/N.Y. gründeten sich im Jahr 1991 beeinflusst von
Bands wie Minor Threat und Youth of today Sie waren Teil der
Straight Edge-Bewegung, wobei sie ihren veganen Lifestyle nicht mit dem
erhobenem Zeigefinger predigten, sondern Individualität und
Selbstverwirklichung zu tragenden Inhalten ihrer Texte machten. Musikalisch
durchliefen Snapcase eine vergleichbare Entwicklung wie Refused. Ihre Wurzeln
liegen im Hardcore, wobei mit jeder neuen Veröffentlichung eine
musikalische Weiterentwicklung erkennbar war. Snapcase-typisch sind vertrackte
Rhythmen, noisige, aber unglaublich groovige Gitarrenlinien und Daryl Taberskis
wütend aggressiver Gesang.
Die erste Veröffentlichung 1992 war die 7-Inch Comatose. 1993
folgte das erste Album Lookingglasself mit dem Hit Incarnation
auf Victory Records, produziert von der Hardcore-Produzenten-Legende
Don Fury (nahm Alben für Bands wie Youth of Today, Gorilla
Biscuits, Quicksand und Agnostic Front auf). 1995
veröffentlichten sie die EP Steps und ein Jahr später
The California takeover eine Live Split-CD mit Strife und Earth
Crisis. Ein Meilenstein der Hardcore-Alben folgte 1997 mit Progression
through unlearning. Musikalisch wurde eine große Schippe Härte
drauf gelegt. Nach diesem Album wurden sie als Helmet des
Hardcore bezeichnet. Eine Split-EP Snapcase vs. Boy Sets Fire wurde
1999 veröffentlicht. Die Nullerjahre begannen mit dem Release des dritten
Longplayers Designs for automotion. Hier wurde nicht gekleckert, sondern
kompromisslos die Messlatte nach oben verschoben. Das letzte offizielle
Studioalbum folgte 2002 mit End transmission. Die Songs gewinnen an
Sphäre und Dichte. Erstmalig ist die Verwendung von Piano und
elektronischen Elementen zu hören. Dieses Album bildet den
vorläufigen Schlusspunkt einer absoluten Ausnahme-Band. Im Jahr 2003
folgte das Release Bright flashes. Darauf ist unveröffentlichtes
Material zu hören sowie drei Remixe und Cover-Songs von Devo mit
Gates of steel und Freedom of choice, einer von Jane`s
Addiction und einer von Helmet. Ich möchte an dieser Stelle einen
Freund zitieren: Snapcase kann ich immer hören, alles von denen ist
Gott. Supported wird die Tour von den Osnabrückern Waterdown,
welche hier 2007 vor den Gorilla Biscuits spielten. So bleibt nur noch, uns
einen schönen Abend zu wünschen!
Tom Onion