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Aktuelles Heft

INHALT #173

Titelbild
Editorial
• das erste: Trübsal in der Krise?
„We only die once“
JMT
Skindred, Forever Never
Erich Mühsam - kein Lampenputzer
MITTE03
HALFTIME
electric island
Martsman
Shoah
Benefizdisco
Saint Vitus
Toxpack
Joey Cape, Tony Sly, Jon Snodgrass
Veranstaltungsanzeigen
• ABC: M wie Metaphysik
• review-corner buch: „Die Zukunft der Erinnerung“
• review-corner buch: Alles nur Wahn?
Von der Volksgemeinschaft zur Weltgemeinschaft
1917 – Anfang und Ende des Kommunismus?
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• das letzte: Die Fäuste ballen

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JMT
JMT

„The Assassin's Creed“-Tour

Jedi Mind Tricks (Philadelphia)
Fashawn
Blu & Exile


Pre- & Aftershow: Island Deluxe
DJs D-fekt (Fu Hands, Snuffpro)
Tricky Tess (Berlin)
Trust (Soulfood Rockboyz)
Visuals by 8IGHT

Mit Crews ist das so eine Sache. Ganz spontan fallen mir nur De La Soul ein, die sich in ihrer Karriere nie getrennt haben. Sehen wir jetzt mal über die Trennung von Prince Paul als Producer hinweg. Aber selbst Langzeitlegenden wie Gang Starr hatten ihre „kreative Pause“. Ich zumindest bin froh, dass Guru eingesehen hat, wie bescheiden „Superproducer“ Solars Fähigkeiten im Vergleich zu DJ Premiers waren. Trotzdem sind Trennungsgeschichten nichts unübliches, vor allem dann, wenn das Ego gern durch Fame und das nötige Kleingeld gekitzelt wird. Im Falle von Jedi Mind Tricks ist allerdings nicht ganz klar, warum sich Jus Allah kurz nach dem Genre-Klassiker „Violent By Design“ 2000 wieder absetzte. Erst sechs Jahre später sollte Jus mit der Single „The Rebuilding“ zumindest inoffiziell wieder Teil der Jedi Mind's sein.

Aber fangen wir am Anfang an. Rapper Vinnie Paz und DJ/Producer DJ Stoupe lernten sich auf der Highschool kennen und gründeten 1996 die Crew Jedi Mind Tricks. Auch wenn die Vermutung bei der Namensgebung nahe liegt, bezieht sich Vinnie Paz weniger auf den Mythos von Star Wars selbst als auf die geistliche Symbolik des Jedi-Glaubens. Ihre Auffassung von Musik unterstreicht das auch. Sie hat wenig mit Blockbusterkino zu tun, sondern malt ein rohes, gewaltbestimmtes Bild von Chaos – „Fight Club Shit“, wie sie selbst sagen. Nach ihrem Debut „The Ambre Probe“-EP 1996 schafften JMT ein Jahr später ihren Durchbruch. Mit „The Psycho-Social“? etablierten sie den Hardcore-Rap in Philadelphia. Während dieser Zeit gehörte Jus Allah wegen verschiedener Wohnortwechsel nur sporadisch zur Crew und Vinnie Paz widmete sich mehr seinem Projekt „Army Of The Pharaohs“. Er vereinte mit ständig wechselnder Besetzung eine ellenlange Liste an MC's von Bahamadia bis Reef the Lost Cauze. Erstaunlich bleibt, dass nach der Debut-EP „The Five Perfect Exertions“ nur zwei Alben („The Torture Papers“ 2006; „Ritual of Battle“ 2007) der Pharaonen folgten. Für 2010 hat man sich einen neuen Langspieler vorgenommen. Die Produktivität von Paz und Stroupe beeinflusste dieses Intermezzo allerdings nie. Bis 2008 erschienen vier weitere Studio-Alben der Beiden und seit 2006 wieder verstärkt im Verbund mit Jus Allah. Dem Tourmanagement nach soll das auch im Conne Island nicht anders sein.

Küstenübergreifend bringt uns dieser Abend von Philly an der Ost- ins knapp 4600 Kilometer entfernte Fresno (Kalifornien) an der Westküste. Das Städtchen Fresno ist ein gutes Pflaster für Rap, soweit nichts Neues seit Planet Asia. Was aber aus einer Schulabbrecher-Mentalität, einem ausgezeichnetem Producer-Background und dem nötigen Talent entstehen kann, zeigt sehr anschaulich der zu recht gehypte Fashawn. 2006 schmiss er mit 17 die Schule, um mit PA auf Tour zu gehen. Seitdem hagelte es sieben Mixtapes, zuletzt „The Antidote“ mit Alchemist 2009. Fashawn profitiert bei seinem Aufstieg von den Möglichkeiten des Internets und gehört damit zu der „new media“-Generation. Für Klick-Magneten wie OnSmash.com bastelte er das „Higher Learning“-Mixtape und weckte ohne große Produktionskosten auch die Aufmerksamkeit außerhalb von Fresno. Im letzten Jahr erschien dann sein Solo-Debut „Boy Meets World“ und heimste sehr positives Feedback ein. Produziert hatte das Album Exile, der zusammen mit Blu das Trio im Island komplettieren wird. Blu überzeugte schon 2007 mit dem ebenfalls von Exile produzierten „Below The Heavens“.

Das Rahmenprogramm zum Freitagabend schafft diesmal die Island Delux'sche Auswahl an Plattendrehern. Mit D-Fekt von SnuffPro, Tricky Tess aus Berlin und Trust von den Soulfood Rockboyz sind gleich drei begabte Jockeys im Einsatz. Visuell untermalt von 8IGHT den Abend. 8IGHT also know as DJ Saibz – eine spannende Angelegenheit.
Diesmal verzichte ich auf den markanten Spruch zum Abschluss, denn das Line-Up spricht für sich. Eine wirkliche Alternative zu einem Besuch gibt es ohnehin nicht, denn Jedi Mind Tricks, Fashawn, Blu und Exile spielen nur zwei Shows in Deutschland.

Rin Tin Tizzoe

JMT

„The Psycho-Social, Chemical, Biological, And Electro-Magnetic Manipulation Of Human Consciousness“

 

22.01.2010
Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
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