• Titelbild
• Editorial
• das erste: Eingefahrene Wege verlassen
• Geht national auch normal?
• The Casualties, Pestpocken, Starts
• Untold Storys!
• Feel Good Lost Festival
• Saint Vitus
• Deadline
• Loud, fast'n'noisy! Vol. 5
• electric island: all dial night long
• Benefizdisco
• Erich Mühsam - kein Lampenputzer
• Veranstaltungsanzeigen
• review-corner buch: Überwältigende Geschichte(n)
• review-corner buch: Wenn es darauf ankommt
• kulturreport: Die Schönheit setzt sich der Revolution nicht entgegen
• ABC: D wie Die Dialektik der Aufklärung
• Zwischen Skylla und Charybdis
• doku: Gespensterjagd
• Anzeigen
• das letzte: Konkret inkonkret
Erich Mühsam: Begnadeter Schüttelreimer, Münchener Räterevolutionär, Bohemien, langjähriger Festungshäftling, Kabarettist, Anarchist, Kaffeehausliterat, von den Nazis im KZ ermordeter Jude. Wohlmeinende Ratschläge, er solle sich doch besser festlegen, ob er Künstler oder politischer Aktivist sei, ergingen häufiger an ihn. Von Frank Wedekind zum Beispiel: »Sie reiten stehend auf zwei Gäulen, die nach verschiedenen Richtungen streben; sie werden Ihnen die Beine auseinanderreißen«. Mühsam verwarf solchen Rat. Der Vorwurf, er sei zu außenseiterisch, unrealistisch und habe Illusionen, prallteohnehin an ihm ab: »Immer, wenn man mich einen Don Quichote nannte, wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.« Seine Texte werden von Harry Rowohlt und Thomas Ebermann meisterhaft vorgetragen; Knarf Rellöm (Huah!) und Frank Spilker (Die Sterne) werden dazu Mühsams Gedichte mühelos in die Gegenwart holen: »Bürgers Alpdruck«, »Wo kein Kredit, da kein Profit«, »Gebt mir Schnaps«, »Kriegslied«, »Lügen heißt fügen«.