• Titelbild
• Editorial
• das erste: K.I.Z. zum Ersten
• das erste: K.I.Z. zum Zweiten
• Masta Ace & Edo G: Der Tag-Team Abend!
• A MOUNTAIN OF ONE
• THE GIFT
• Oi! The Meeting 2010 warm up show
• Oh my SIR Rodigan – can't wait to see you rock again ...
• Ohrbooten
• When the bass gets connected...
• Hot Christmas Hip Hop Lounge
• Edge - the movie
• Mr. Symarip (aka Roy Ellis)
• New Moon over Europe Tour 2009
• Muff Potter
• The Adicts
• Trip Fontaine, Patsy o' Hara
• MITTE02: Dixon, Sevensol
• Snowshower
• Conne Island NYE clash
• Veranstaltungsanzeigen
• review-corner buch: Den Deutschen ins Stammbuch geschrieben...
• review-corner buch: Nur nicht heute Abend lass uns die Worte finden
• review-corner film: Über den Pfad der Tugend und sein Ergebnis
• cyber-report: Offene Springquellen des Reichtums
• interview: Revolutionen haben den Vorteil, daß man sie nicht prognostizieren kann
• ABC: K wie Klassenkampf
• Anzeigen
• das letzte: Wer hat uns verraten?
LIGHTNING DUST (Can)
METROSCHIFTER (slamdeck, US)
AU (US, Portland)
JE SUIS ANIMAL (Nor)
RADIO BURROUGHS (altin village & mine, Bln)
Die letzten Monate haben es gezeigt: Leipzig übernimmt sich mit Shows und
Konzerten und tut gerade so, wie auch Kreuzer Leipzig richtig bemerkte,
als würde Leipzig zu Berlin gehören. Die Feststellung, dass sich also
Konzertveranstalter und Clubs zur Zeit so richtig ins Zeug legen, sollte also
nicht nur Involvierten ins Auge gesprungen sein. Die Qual der Wahl fürs
Publikum, an welchem Wochentag nun die sehenswertere Show stattfindet, macht es
durchaus allen Beteiligten nicht leicht. Doch um nicht in den üblichen
krisenhaften Kulturpessimismus zu verfallen, kann dieser Quantität
durchaus auch Gutes abgerungen werden. Neue Orte öffnen sich neuen Dingen
und szene-internen Vorbehalten entgegen entstehen sinnvolle Kooperationen. Die
Landschaft des lokalen Kulturbetriebs scheint breiter, interessanter und
gleichzeitig auch enger zu werden.
Diesem Zustand folgt das Konzept des 9.12 im Conne Island: Das
Schubladenkonsortium, das UT Connewitz und wir
verbünden uns für ein mehr als ansprechendes Mini-Festival unter der
Woche. Der Name the gift steht nicht umsonst für ein erstes
vorweihnachtliches Geschenk. Eine einzigartige Zusammenstellung aus
Post-Folk-Indie-Shoegaze-Tru-Emo und Punk lässt jetzt schon alle
beteiligten Herzen höher schlagen.
Wir hoffen, eure auch.
Mit dabei:
Metroschifter //Louisville, US
Ja, genau, die Metroschifter, die Mitte der 90er Jahre diverse Male
durch Europa getourt sind und mit Platten auf Doghouse und Initial
Records neben Bands wie Texas is the Reason, Chamberlain und
Sense Field zur Vorhut der melodischen Post-Hardcore-Bands zu
zählen waren. Die Metroschifter aus Louisville, Kentucky, dem Landstrich,
wo in den 90ern Bands wie By the Grace Of God und Elliot ebenso
das Genre geprägt haben, aus dem sich später die heutige Definition
von Emo herauskristalisierte. Metroschifter sind eine musiklische Legende und
jetzt mal wieder aktiv zum insgesamt sechsten Mal in Europa.
Und Metroschifter kommen zurück mit einem neuen Album (nach gefühlten
100 und tatsächlichen acht Jahren und fünf Alben und unzähligen
EPs zwischen 1994 und 2000). Dieser Tage wird bei Noise Pollution
Carbonistas veröffentlicht und damit der 15-jährige Geburtstag
der Band entsprechend gefeiert. The material should please
Metroschifter fans who have enjoyed our pervious work in distorted, thunderous,
sometimes mathematical music, laden with personal and emotional lyrics.
Metroschifter sind die natürliche Fortsetzung der Band Endpoint.
Ihr introvertierter, schräger und noisiger, aber immer melodischer
Hardcore wurde zum Markenzeichen. Gegründet im Jahre 1994 von Mitgliedern
von Bands wie ebenjene Endpoint, aber auch 411, Sunspring, the Rachel's,
Falling Forward, Shipping News, Transcend, Eleven Eleven und Chamberlain.
Metroschifter waren immer geprägt von der der wahnwitzigen Ideenwelt des
Scott Ritcher so wurde die erste LP von Fans vorfinanziert (The
idea was, that the kids had the money that we lacked.
We passed out
flyers advertising the record and 400 kids sent in $6 each to pre-order a
personalized LP), er kandidierte 1998 für das Bürgermeisteramt in
Louisville und 2008 für einen Sitz im Senat des Bundesstaates Kentucky.
Ihr bisher letztes Album wurde zwar von Metroschifter geschrieben, aber von
befreundeten Bands (u.a. The Get up Kids, The Promise Ring, Burning
Airlines, Elliott, Refused, Ink & Dagger) interpretiert und
eingespielt.
There are very few bands that are putting out such challenging albums.
It's incredible. Three cheers for the Metroschifter! (Punk Planet)
Lightning Dust //US, Jagjaguwar
Lightning Dust sind Joshua Wells und Amber Webber, Tasten und Stimme der
großartigen Black Mountain. Das Duo geriert eine stilistisch
vielfältige Mischung, die sich aus minimalistischem Folk, midtempo
Indie-Rock und schrägem Pop speist. Schlichte Brillanz, die sich bei
gelegentlichen Streicher- und Pianoeinsätzen recht opulent gibt und der
eine gewisse retro-futuristische Düsterkeit innewohnt. Über allem
steht dabei aber Webbers eindringlich, hallender Gesang, dem hier (endlich) der
gebührende Raum zukommt.
AU //US, Aagoo
AU ist eine dieser spannenden Bands aus den USA, die momentan,
verwurzelt in Noise/Komposition/Punk/Electro-Akustik, Grenzen sprengt,
psychedelische Sounds aus unkonventionellen Klangkörpern erzeugt,
verfremded, dekonstruiert, in Schleife geschalten hochgepitcht, runtergetunt,
verhallt. Das Ganze aber weniger Neo-Hippie Happennig denn eher gekonnt
gewiefte Soundkollagen neu kontextualisiert. Großartig!
Arnold Dreyblatt, Animal Collective, Terry Riley, Steve Reich, High Places
oder Grizzly Bear sowohl Brüder/Schwestern/Mütter
und Väter im Geiste im Grenzland zwischen Pop, Elektronik, Kraut,
Experimental, Folk und Avantgarde.
Je Suis Animal //nor, Angular
Was hier von der norwegischen Band mit frankophilem Namen geboten wird, ist
nichts weniger als das Neujustieren eines Genres. Von Indiepop ist die Rede und
dem wird ja gern so ziemlich alles angehangen, was mit melodiöser
Gitarrenmusik jenseits Stadion und Formatradio zu tun hat. Zurück geht das
aber eigentlich auf meist britische 80er-Ausprägungen wie Shoegaze,
Twee-Pop oder C-86 Pop Stilen, die sich an Schnittstellen von New Wave,
Punk und 60s-Garagen/Psychedelic-Rock entwickelten und auf meist kleinen, eben
unabhängigen Plattenlabels veröffentlicht wurden.
Soweit die pophistorische Verortung, personell zu finden in Bands wie The
Pastels, The Vaselines, MBV, The Wedding Present, The Sundays, Lush, Stereolab
bis hin zu Belle & Sebastian oder Camera Obscura. Dass
sich Je Suis Animal in eben jenem Kosmos sehen, wird vom ersten Ton an
klar zwischen schwelgerischen Gitarrenwänden, hypnotischen
Synthies, bezaubernden Gesangsharmonien oder treibend groovenden
Stücken.
Radio Burroghs
Die altbekannten Post-Punk-Indie-Hasen spielten bereits bei der letzten Show
von Metroschifter ihren wohlverdienten Support. Mit ausgedehnten Touren und dem
neuen Album auf Altin Village & Mine ist in letzter Zeit viel um die
Band passiert. Wir freuen uns, sie als passenden Teil unseres kleinen Festivals
zu begrüßen.
jeremy