• Titelbild
• Peter
• Editorial
• das erste: Bis auf die nackte Haut
• Purple Rain
• MITTE01
• The Legacy, Daggers, Lasting Traces
• Ich bin reines Dynamit....
• Intro Intim
• Sights and Sounds, Men Eater
• Mouse on Mars
• Sun Of A Bastard Tour
• Street Dogs, Civet, Lousy
• Moutique Ensemble
• Eskimo Joe
• Die Fussballmatrix
• Station 17
• Demo-Aftershow-Party
• Hellnightstour
• Absu, Pantheon I, Razor of Occam, Zoroaster
• electric island
• Celan, Dyse, Ulme, Exits to Freeways
• Veranstaltungsanzeigen
• ABC: R wie Rassismustheorie
• ABC: H wie Historikerstreit
• review-corner film: Inglourious Basterds
• review-corner film: Die Partei, die Partei, die hat immer recht...
• leserInnenbrief: Das Ende des Nationalsozialismus feiern!
• 20 Jahre antideutsch-antifaschistischer Widerstandskampf
• doku: Jahresbericht 2008
• Anzeigen
• das letzte: In eigener Sache
+ SMILLA & GRETA /DJ (CARAMBA!)
+ FEINRAUSMARCEL & HEIKO WUNDERLICH /DJ (CONNE ISLAND/HW MASSIVE)
Die Geburtsstunde von Mouse On Mars schlägt anno 1992 im Umfeld des
Kölner Plattenladens und Labels a-Musik. Nach der Kennenlernphase,
in der Andy Thoma (Düsseldorf) und Jan Werner (Köln) Musik fürs
Fernsehen schreiben und eine obskure 7 veröffentlichen, erregt das Duo
1994 mit der EP Frosch erste Aufmerksamkeit in der Szene.
Die Schubladisierung des Materials bereitet den Kritikern massiven Spaß:
Kraut Dub, Doom House und Future Grind kursieren, bevor
man sich vielerorts auf Post Techno einigt. Auch der folgende Longplayer
Vulvaland erhält durchweg Bewertungen, die einhellig die
durchgeknallte Elektronik der beiden Krauts loben. Es folgen Compilation-,
Tour- und Remix-Aufträge und eine Vielzahl weiterer Alben, mit denen der
musikalische Ansatz ständig unter Einbeziehung einer Vielzahl weiterer
Einflüsse weiterentwickelt wird. Mouse on Mars scherten sich nie um
Genregrenzen und sind zu Recht mittlerweile ein Schwergewicht in der
Elektronik-Szene weltweit. Werner fungiert nebenher noch als eine Hälfte
des Duos Microstoria (mit Ovals Markus Popp) und produziert solo
als Lithops.
Mouse On Mars sind auf Mike Pattons Krawall-Label Ipecac Recordings
gelandet und fühlen sich dort wohl bestens aufgehoben. Der Titel ihres
neunten Albums Varcharz ist die englische Lautschrift der deutschen
Vokabel Wortschatz. Kratzbürstig und knarzend, lärmend-verzerrt
poltern und stolpern sie daher, manchmal bratzt es sogar richtiggehend
wüst. Das Album erscheint brüchig und birgt dennoch einen ganzen
Reigen an Reizen. Der aktuelle Mouse On Mars-Sound bewegt sich in einem weit
gefassten Rahmen jenseits jeglicher Konformität. Das können Andi
Thoma und Jan St. Werner nach wie vor nicht ab. Varcharz verströmt
trotz aller Verzerrung und Fragmentierung seiner Bestandteile einen rauen,
anarchischen Charme. Dafür sorgt dieser energetische, verzwirbelte Funk an
allen Ecken und Enden. Dazwischen tauchen auch immer wieder diese ungenierten,
wie selbstverständlich wirkenden Pop-Anwallungen auf, um indes im
nächsten Augenblick gleich wieder gegen den Strich gebürstet zu
werden. Eine Achterbahnfahrt voller Action und Adrenalin, die auch live einen
spannenden Abend verspricht.
laut.de