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Ghost saves the Wu!


Ghostface Killah

GHOSTFACE KILLAH
(Wu-Tang Clan)

Saibz & D-Fekt


Wenn wir von Wu-Tang sprechen, können wir getrost davon ausgehen, dass selbst Fans anderer Musikrichtungen zumindest schon mal davon gehört haben. Ihr tatsächliches Standing innerhalb der HipHop-Gemeinde beschreibt sich damit allerdings noch nicht komplett. Der Clan zählt ausnahmslos zu den Legenden der amerikanischen, genauer der New Yorker Rap-Szene. Klassiker wie „Enter the Wutang“ werden auch nach 16 Jahren noch gefeiert wie am ersten Tag.
Ausgehend von den drei Gründungsmitglieder GZA, RZA und ODB ist Ghostface lange im Schatten seiner Kollegen, obwohl er als Ur-Mitglied seit 1993 an allen Produktionen beteiligt ist. „Ironman“ brachte ihm 1996 da schon die ersten Punkte ein. Letztlich ist aber erst das 2000er Album „Supreme Clientel“ sein Durchbruch und Aufstieg in die erste Liga. Zu dieser Zeit hatte sich das Clan-Gefüge aufgrund diverser Sideprojekte und eher mäßigen Releases angefangen zu verschleißen. Der ursprüngliche Sound, düster, fast surreal, prägte letztlich nur noch die Anfangszeit und verwischte zunehmend. Erst mit seinem zweiten Album konnte wieder an die Zeit um 1995 mit „Liquid Swords“ (u.a.) von GZA angeknüpft werden. Nicht umsonst beziehen sich viele andere Künstler auf Ghostface, wenn es um die Frage geht, wer den Clan ins neue Jahrtausend gebracht hat.
Seinen Status im Wu-Tang-Gefüge unterstreicht auch die Tatsache, dass er auf „Enter the Wutang“ den ersten Vers bringen durfte. So ist es natürlich Ehrensache, dass alle Wu-Mitglieder auch auf seinen Soloalben zu hören sind. Dieses Vertrauen zahlt er dann mit eigenen Parts zurück, so bringt er fast ein Drittel der Strophen auf „Only Built 4 Cuban Linx“ (Reakwon). Alles, was danach passierte, kann man getrost als arbeitswütig bezeichnen. Bis 2008 schiebt er jährlich ein Album nach und profitiert von seinem immensen Output. Neben „Fishscale“ (2006), das diesmal ohne RZA-Beats auskommt und durch Produktionen von Dilla, Just Blaze, MF Doom und Pete Rock trotzdem wirklich überzeugt, folgt im gleichen Jahr noch „More Fish“, das allerdings nicht ganz an die Qualität anknüpfen kann. Er hatte einfach noch einige gute Songs für „Fishscale“ übrig, da kann man das schon machen.
Ganz nebenbei eskaliert dann doch das Verhältnis zwischen ihm und RZA und gipfelt in einem Doppelrelease. Dabei erschien 2007 sein Album („The Big Doe Rehab“) am selben Tag wie das lang erwartete „8 Diagrams“ vom Clan. Zudem wirft Ghost ihm Misswirtschaft und Ideologiezwänge vor. Ende offen.
Trotz dieser unschönen Nebensächlichkeiten gehört Ghostface Killah – diesen Zusatz hatte er 2004 zwischenzeitlich aufgegeben – zu den Top10 der englischsprachigen Szene. Er ist Legende, er hat das nötige musikalische Gespür und stellt mit seinem fast irrwitzigen Flow in puncto Eigenheit die meisten in Schatten. Allein das sollte schon Grund genug sein, um sich diesen Samstag (!!!) nicht entgehen zu lassen, zumal mit Saibz & D-Fekt wieder zwei der besten Plattendreher in Sachsen hinter den Teller zu finden sein werden. Und wer weiß, was sich noch ergibt, um den ohnehin großen Ghostface noch größer zu machen. In diesem Sinne „I come rough, tough like an elephant tusk“!
Scientist





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last modified: 22.4.2009