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dokumentation, 1.1k

Alles nur Israelkritik…


Das neue Jahr begann in Europa mit einer Welle von antisemitischer Hetze und Gewalt. Geistige und physische Brandstifter aus der Mitte der Gesellschaft, jung und alt, von links bis rechts artikulierten wieder ihren antijüdischen Hass – mal mehr, mal weniger offen. Was sie alle – Menschen unterschiedlicher Couleur – eint, ist aber natürlich lediglich die Kritik am Staate Israel. Sofern man ihnen glauben mag…

Am 29. Dezember wurden in Berlin auf einer Demonstration der Palästinensischen Gemeinde Berlin die Parolen „Intifada bis zum Sieg!“, „Nie, nie, nie wieder Israel!“ und „Scheiß Juden!“ skandiert – in Höhe des jüdischen Gemeindehauses wurden Feuerwerkskörper gezündet(1).
Zwei Israelis wurden am 31. Dezember in einem Einkaufzentrum im dänischen Odensee durch Schüsse aus einer Pistole verletzt – zuvor wurden antisemitische Parolen skandiert(2).
Am 2. Januar forderte der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion Norman Paech in Hamburg – vor einer Hamas-Fahne – die sofortige Aufnahme von Verhandlungen mit der Hamas und erklärte, dass er eine Strafanzeige beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gegen Ehud Olmert wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ befürwortet(3).
Im französischen Paris kam es am 3. Januar während einer antiisraelischen Demonstration zu schweren Ausschreitungen, bei denen antisemitische Parolen gerufen und Israelfahnen verbrannt wurden(4). Auf einer Demonstration am selben Tag in Frankfurt am Main kam es zu „Vergast die Juden!“-Sprechchören(5). Im niederländischen Amsterdam skandierte das sozialistische Parlamentsmitglied Harry van Bommel zusammen mit anderen Demonstranten Parolen, die zur Ermordung von Israelis aufrufen(6). In Düsseldorf kritisierte am 3. Januar der Landesvorsitzende der LINKEN in Northrein-Westfalen Wolfgang Zimmermann vor „Davidstern = Hakenkreuz“-Schildern Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier, weil sie vom „legitimen Recht des Staates Israel, sich selbst zu verteidigen“ sprechen(7) – zudem wurden auf dieser Demonstration Schilder mit den Aufschriften „Stopp deinen Holocaust Israel!“, „Olmert = Hitler“ und „Holocauststaat Israel!“ getragen(8). In Berlin wurden an diesem Tag zwölf Stelen des Mahnmals für die ermordeten Jüdinnen und Juden Europas mit antisemitischen Parolen beschmiert(9).
Am 4. Januar wurde ein Brandanschlag auf eine Synagoge im britischen London verübt(10). Im griechischen Athen griffen am selben Tag linke Demonstranten Polizisten an, die die israelische Botschaft absicherten – anschließend wurden die Scheiben mehrerer Banken zerschlagen(11). Und in München stürmten an diesem Tag 60 Teilnehmer aus einer pro-palästinensischen Demonstration heraus und versuchten mit Stangen bewaffnet eine Kundgebung gegen Antisemitismus am Platz der Opfer des Nationalsozialismus anzugreifen – nur durch das entschiedene Einschreiten der Polizei wurden die Besucher_innen der Mahnwache nicht verletzt(12).
Im schwedischen Helsingborg gab es am 6. Januar einen Brandanschlag auf das Haus der jüdischen Gemeinde(13). Im französischen Toulouse wurde am selben Tag ebenfalls versucht, ein jüdisches Gebäude in Brand zusetzen – ein Brandanschlag wurde auf die dortige Synagoge verübt(14). Den dritten antisemitischen Brandschlag an diesem Tag gab es auf eine Synagoge im belgischen Brüssel(15).
Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu Berlin wurden am 7. Januar bedroht und ihre Adressen wurden im Internet veröffentlicht – der Grund dafür war die Organisation einer Kundgebung gegen den Terror der Hamas(16).
Am 8. Januar wurden die Scheiben des Hauses der Jüdischen Gemeinde in Rostock eingeworfen – in der Woche zuvor wurde das Gebäude antisemitisch beschmiert(17). Ebenfalls am 8. Januar rief im italienischen Rom der linksradikale Gewerkschaftsverband Flaica Cub zum Boykott jüdischer Geschäfte auf(18).
Im norwegischen Oslo griffen am 9. Januar 1000 pro-palästinensische Demonstranten die Teilnehmer_innen einer Kundgebung gegen Antisemitismus mit Molotow-Cocktails, Steinen und Feuerwerksköpern an und verbrannten dabei israelische Flaggen(19). Die NPD veranstaltete am selben Tag eine antiisraelische Mahnwache vor der Münchener Synagoge – die Partei meldete dafür beim Ordnungsamt an, das Gebäude und israelische Fahnen mit Schuhen zu bewerfen und dabei die Parole „Stoppt den imperialistischen Krieg!“ zu skandieren(20).

Eine chronologische Zusammenstellung des BAK Shalom der Linksjugend [’solid], 12.Januar 2009

Hochwasser-Chronologie, 128.7k


Anmerkungen

(1) BAK Shalom der Linksjugend [‘solid]

(2) www.20min.ch/news/ausland/story/30384286

(3) www.norman-paech.de/504.html

(4) www.tagesschau.de/ausland/gaza498.html

(5) www.dasjournal.net/news/202/ARTICLE/16345/2009-01-07.html

(6) blogs.taz.de/meineguete/2009/01/08/links-sozialist_soll_nicht_zum_auschwitz-gedeken

(7) www.bsozd.com/?p=7713

(8) www.arbeiterfotografie.de/galerie/reportage-2009/index-2009-01-03-duesseldorf-gaa.html

(9) www.rbb-online.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news8421250.html

(10) www.20min.ch/news/ausland/story/30384286

(11) www.20min.ch/news/ausland/story/Heftige-Bodenkaempfe—ueberfuellte-Spitaeler24972854

(12) www.hagalil.com/01/de/Antisemitismus.php?itemid=3206

(13) www.20min.ch/news/ausland/story/30384286

(14) www.tagesschau.de/ausland/gaza498.html

(15) www.dasjournal.net/news/202/ARTICLE/16345/2009-01-07.html

(16) www.tagesspiegel.de/berlin/Juedische-Gemeinde-Palaestina-Gaza-Streifen;art270,269236

(17) www.focus.de/politik/weitere-meldungen/rostock-angriff-auf-haus-der-juedischen-gmeinde-_aid_360555.html

(18) derstandard.at/?url=/?id=1231151406669

(19) www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5hsL6O2nT2aBTM8E3uIklBpABASdw

(20) www.sueddeutsche.de/459384/944/2705634/NPD-Demonstration-mit-Abstrichen.html


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last modified: 21.1.2009