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review corner Buch, 1.8k

Leib und Sozialität.
Judith Butlers Gender Studies.

Judith Butler, Körper von Gewicht, Frankfurt am Main 1997 dies., Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt am Main 1991

Judith Butler ist eher eine Koryphäe, die gelesen zu haben vorgegeben wird, als dass sie wirklich gelesen wird. Dieses Schicksal teilt sie mit all jenen Intellektuellen, die in diversen politischen Strömungen zu geistigen Autoritäten erkoren werden. Ein Bekannter hat mir mal den Tipp unterbreitet, dass man nur die Einleitungen lesen muss, um überall mitreden zu können. Und es ist tatsächlich schwer, vorgebliches Bescheidwissen als Koketterie enttarnen und von einer wirklichen Auseinandersetzung unterscheiden zu können, wenn man selbst nicht im Stoff steht. Ein Indiz immerhin ist, wenn wirklich mehrheitlich große Begriffe fallen, diese aber nicht entwickelt und immer nur aufeinander bezogen werden; wenn immer schon mit den höchsten Begriffen einer Theorie begonnen wird, statt sie und mit ihnen das zu entwickeln, was begriffen werden soll. Sofern ein Marxist mit den Begriffen Wertgesetz, Kapitalakkumulation und Fetischismus hantiert, sie aber auf Nachfrage nicht darstellen kann, ist Skepsis angebracht. Vielleicht sabotiert er durch seine vorgefertigte Großtheorie gerade den Zugang zur Welt, den er mit ihr in den Händen zu haben glaubt. Genauso skeptisch sollte man sein, wenn jemand die Begriffe Gender, Performanz, Matrix und Heteronormativität mehr bemüht als sie zu erklären. Sie dienen möglicherweise als Schützengräben einer politischen Dogmatik oder als galanter akademischer oder popkultureller Jargon, den man spricht, um versiert zu erscheinen und um mitzumachen, statt konservativ zu wirken.

Sex und Gender

An letztgenannten Großbegriffen ist die Koketterie mit Butler zu erkennen. Ihr bekanntestes Buch Gender Trouble beziehungsweise Das Unbehagen der Geschlechter ist 1990 in den USA und ein Jahr später auf deutsch erschienen. Wenige Jahre später folgte mit Bodies that Matter beziehungsweise Körper von Gewicht ein Buch, das meines Erachtens systematischer und begrifflich präziser als das erste gefasst ist (was möglicherweise der Übersetzung geschuldet ist). Beide verstehen sich als Beiträge im Bereich der unterdessen zur akademischen Disziplin avancierten Gender Studies, beide beschäftigen sich mit der Konstitution von Geschlechtsidentität. Als neuartig gilt die Theorie Butlers, da in ihr nicht nur die Unterscheidung von Sex und Gender, also zwischen leiblichem Geschlecht und sozialer Geschlechtsidentität konstatiert, sondern darüber hinaus diese Unterscheidung wieder in Frage gestellt wird: „Ja, möglicherweise ist das Geschlecht (sex) immer schon Geschlechtsidentität (gender) gewesen, so daß sich herausstellt, daß die Unterscheidung zwischen Geschlecht und Geschlechtsidentität letztlich gar keine Unterscheidung ist.“(1) Mit dieser Überlegung grenzt sich Butler sowohl von einer patriarchalischen Hypostasierung des Geschlechterverhältnisses ab, aber auch von einem Feminismus, der irgendeine Gemeinsamkeit der Frauen, die sich nicht in ihrer gesellschaftlichen Stellung erschöpft und biologischer Natur ist, behauptet und politisch organisieren will. Die Überlegung, dass selbst noch das leibliche Geschlecht ein Resultat kultureller Konstruktion ist, ist Movens der beiden Bücher. Durch und gegen verschiedene andere theoretische Ansätze und anhand verschiedener Themenstellungen versucht Butler ihre Überlegung zu begründen – wobei diese nicht nur in Bezug auf die Unterscheidung von Sex und Gender angewandt wird. Grundlegend stellt Butler die These auf, dass der Leib sozial konstruiert ist(2), wobei Butler insbesondere davon ausgeht, dass solche Konstruktion ein sprachlicher Akt ist. Wenn Marx sagt, dass der Mensch ein Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse ist, so würde Butler diese gesellschaftlichen Verhältnisse als sprachliche Verhältnisse begreifen. Das führt dann beispielsweise dazu, dass das Inzesttabu, in welchem nach Butler unter anderem die Geschlechterordnung gründen soll, allein als sprachliche Setzung firmiert und nicht als etwas, was zwar eines sprachlichen Ausdrucks bedarf, um zur Geltung zu kommen, möglicherweise aber seine Gründe jenseits der Sprache hat.

Linguistischer Idealismus

Die Überlegung, dass der Leib selbst ein gesellschaftliches Konstrukt ist, und die starke Tendenz, Gesellschaft beziehungsweise Kultur insbesondere als Sprache oder aus der Sprache heraus zu begreifen, hat ihr – meines Erachtens völlig zurecht – den Vorwurf des „linguistischen Idealismus“ eingebracht. In ihrem späteren Buch Körper von Gewicht versucht sie den Vorwurf zurückzuweisen, indem sie ihrerseits vor der Behauptung warnt, „der Körper werde vollkommen oder erschöpfend linguistisch konstituiert“(3). „Denn ganz sicher ist es so, daß Körper leben und sterben, essen und schlafen, Schmerz empfinden und Freude verspüren, Krankheit und Gewalt erleiden, und diese >>Tatsachen<<, so könnte man skeptisch erklären, können nicht als bloße Konstruktionen abgetan werden.“(4) Nun könnte man glauben, man hätte Butler die ganze Zeit falsch verstanden. Aber sie selber argumentiert nicht eindeutig. Aus gutem Grund: sie befindet sich in einem Dilemma zwischen philosophischer Redlichkeit und einem hehren politischen Interesse. Philosophisch möchte sie die vorsprachliche Leiblichkeit des Menschen zwar nicht leugnen, doch zugleich will sie „zeigen, daß sich auf Materie zu berufen heißt, eine abgelagerte Geschichte sexueller Hierarchie und Auslöschung heraufzubeschwören“(5). Sie hat also ein Interesse an der Bekämpfung des ungerechten Geschlechterverhältnisses. In einem weiteren Zitat zeigt sich diese Zerrissenheit zwischen „uneingeschränkter Zustimmung“ und einer „gewissen Besorgnis“ deutlich, auch wenn Butler es durch Rhetorik oberflächlich schafft, diese Zerrissenheit durch einen despektierlichen Tonfall gegenüber ihren Kritikern zu kaschieren und zu suggerieren, dass die Ursache für die Kritik im Unmut der Kritiker und nicht in der Widersprüchlichkeit ihrer eigenen Ausführungen zu suchen ist: „Bestimmte Formulierungen der radikal konstruktivistischen Position scheinen geradezu zwangsläufig ein Moment immer wiederkehrenden Unmuts hervorzurufen, denn sobald die Konstruktivistin als linguistische Idealistin begriffen wird, sieht es so aus, als widerlege die Konstruktivistin die Wirklichkeit der Körper, die Relevanz der Naturwissenschaft und die angebliche Tatsache der Geburt, des Alterns, von Krankheit und Tod. Der Kritiker verdächtigt die Konstruktivistin möglicherweise auch einer gewissen Körperfeindlichkeit und will sich vergewissern, daß diese abgehobene Theoretikerin zugesteht, daß zumindest minimale Unterschiede vorhanden sind, die ohne Bezugnahme auf eine >>Konstruktion<< eingeräumt werden können. Obwohl ich meinem fragenden Gegenüber erst einmal uneingeschränkte Zustimmung in dieser Hinsicht geben möchte, überwiegt doch eine gewisse Besorgnis. Die Unbestreitbarkeit des >>biologischen Geschlechts<< oder seiner >>Materialität<< >>einzuräumen<< heißt stets, daß man irgendeine Version des >>biologischen Geschlechts<<, irgendeine Ausformung von >>Materialität<< anerkennt.“(6) Also vertritt Butler auch in Körper von Gewicht eine Position, die linguistischer Idealismus genannt zu werden verdient: „Das Anatomische ist niemals außerhalb seiner Begriffe gegeben, sondern geht stets in der signifizierenden Kette auf, von der die sexuelle Differenz vermittelt wird.“(7)
Die Frage ist, ob das Dilemma, einerseits allgemein philosophisch eine Leiblichkeit des Körpers jenseits der Sprache nicht in Abrede stellen zu wollen, anderseits aber dann doch aus einer politischen Besorgnis heraus einem linguistischen Idealismus das Wort zu reden, überhaupt notwendig ist.

Bipolare Geschlechterordnung

Warum ist die Feststellung eines natürlichen Geschlechtsunterschieds das Problem? Ist nicht eher das Problem, was jeweils daraus geschlossen wird? So sind beispielsweise die Behauptungen, dass die marginale Stellung der Frauen im öffentlichen Leben natürlich ist und Männer keine Röcke tragen können, falsche Schlussfolgerungen, während das banalste Wissen um das eigene Geschlecht und die damit verbundene Benennung des Geschlechts als weiblich oder männlich unabdingbar ist, um vor bestimmten Erscheinungen wie Menstruationsblutung oder Schwangerschaft oder vor bestimmten Krankheiten wie Hodenkrebs oder Gebärmutterhalskrebs gewappnet zu sein oder um den Körper der Frau so auf den wissenschaftlichen Begriff zu bringen, dass etwa die Verhütungs-Pille möglich werden konnte. Das Problem liegt doch nicht generell in der Verknüpfung von Eigenschaften und auch nicht darin, überhaupt von Geschlechtern zu sprechen, sondern in der Zuschreibung von Eigenschaften, die im Grunde nichts mit dem jeweiligen Geschlecht zu tun haben. Auch der Verweis auf Ausnahmen, etwa Hermaphroditen oder zehn Prozent Frauen, die keine Kinder bekommen können, ist kein Grund, vollends die Existenz von Mann und Frau zu leugnen. Denn alle Begriffe sind abstrakt und kennen Ausnahmen. Keiner würde daher auf die Idee kommen, alle Begriffe in Bausch und Bogen zu verdammen. Das Problem besteht vielmehr in der Starrheit, in der Begriffe mitunter gedacht werden, und besonders der daran anschließenden Intoleranz gegenüber Ausnahmen, nicht aber in der Existenz und Erkenntnisfunktion der Begriffe selber. Insofern ist der entscheidende Punkt der Argumentation Butlers, nämlich die Überlegung, dass das leibliche Geschlecht ebenfalls ein soziales Konstrukt sei, falsch. Ist es auch unmöglich, das leibliche und das soziale Geschlecht genau zu bestimmen, d.h. zu entscheiden, wo die „Konstruktion“ anfängt und das leibliche Geschlecht demzufolge aufhört, so kann man dieses doch nicht vollends leugnen. Es scheint, als wäre die feministische Literatur seit Rosa Mayreder keinen Schritt weiter gekommen, was ja vielleicht auch gar nicht nötig ist, da im Grunde schon seit 1905 und 1923, als Mayreder ihre schön geschriebenen Bücher „Zur Kritik der Weiblichkeit“ und „Geschlecht und Kultur“ veröffentlicht hat, das Entscheidende gesagt ist: „es kann ja auch sein, daß das, was man unter der weiblichen Natur im übertragenen Sinne versteht, keine elementare Kraft ist, die unaustilgbar in der Konstitution lebt, sondern nur eine Anpassung an äußere Einflüsse, etwas historisch Gewordenes, das sich mit den äußeren Einflüssen zugleich wandeln muß.“ Hinsichtlich des leiblichen Geschlechts schränkt Mayreder ihre Aussagen allerdings ein und erwähnt den „naturgegebenen Unterschied der Geschlechter, der in ihrer generativen Belastung liegt“(8). Sie meint die Fähigkeit beziehungsweise Last, schwanger zu werden. Und selbst dieser Unterschied ist zwar natürlich, aber doch zu hintertreiben, wie die Pille mittlerweile gezeigt hat. Hinsichtlich des Gender heißt es bei ihr: „Verzichten wir endlich darauf, hinter der empirischen Erscheinung der Geschlechter etwas wie eine platonische Idee als apriorisches Gesetz ihres Wesens nach dem Geschlechtsunterschied zu entdecken; alle solche metaphysischen Versuche scheitern ja doch an der empirischen Tatsache der individuellen Differenzierung.“(9)

Natur und Kultur

Möglicherweise hat die zentrale Überlegung Butlers sogar eine gefährliche Tendenz. Butler selber erwähnt und kritisiert mehrfach ausdrücklich „die hierarchische Überordnung des Geistes über den Körper und“ – des damit assoziierten – „Männlichen über das Weibliche“(10). Aber ist nicht gerade ihre Theorie der Konstruktion des Leibes und des Geschlechts ein Paradebeispiel für die Annahme des Körpers als „passives Medium, dem die kulturellen Bedeutungen eingeschrieben sind“(11)? Bei ihr ist der Körper nicht allein als passives Medium, sondern mehr noch als Produkt der Kultur vorgestellt – fast so wie sich die Bibel vorstellt, dass Eva aus Adams Rippe entstanden ist. Butler schafft es – infolge einiger Kritiken aus feministischen Reihen –, diese Gefahr deutlich zu benennen und ihr trotzdem auszuweichen: „Eine Frage, die Feministinnen aufgeworfen haben, zielt darauf, ob der Diskurs, der den Vorgang der Konstruktion als eine Art von Aufprägung oder Auferlegung vorstellt, nicht einen stillschweigend maskulinen Charakter hat [...] Verhält sich das biologische Geschlecht zum sozialen Geschlecht wie weiblich zu männlich?“(12)

Transzendenz

Es stellt sich noch ein weiteres Problem, das sich auch mit Karl Marx fassen lässt. In dessen Feuerbachthesen heißt es: „Das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum inwohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.“(13) Wenn der Mensch ein Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse ist, wie können diese zu seinen Fesseln werden? Welches Problem könnte Marx, welches Problem kann der Mensch mit einer Gesellschaft haben, deren Ausdruck er ist. Auch Judith Butler insistiert darauf, dass der Mensch gesellschaftlich bestimmt ist. Deswegen stellt sich auch in ihrer Theorie die Frage: Wozu Befreiung? Was soll befreit werden, wenn der Mensch nur eine tabula rasa ist, auf der die Gesellschaft Bestimmungen hinterlässt? Warum sollte der Mensch eine Gesellschaft transzendieren wollen, wenn er selbst nichts anderes als Gesellschaft ist? Wie kann ein Konstrukt in Widerspruch zum Konstrukteur geraten? Wozu Emanzipation? Butler: „Dann wird der kulturell konstruierte Körper befreit sein, allerdings weder für seine >>natürliche<< Vergangenheit noch für seine ursprünglichen Lüste, sondern für eine offene Zukunft kultureller Möglichkeiten.“(14) Doch auch hier fragt sich: Offenheit für wen? Was kann über den Jetztzustand hinaus drängen, was von diesem gemacht ist? Oder sollte das Bedürfnis nach einem offenen Zustand gar ein ontologisches oder natürliches sein?
Bei Marx stellen sich die Fragen schließlich doch anders. Dass der Mensch ein Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse ist, ist nur die halbe Wahrheit.

Naturwesen Mensch

Der Mensch ist laut Marx auch Naturwesen. Als solches muss er essen, schlafen und so fort. Die Eigenschaft des Kapitals, ständig akkumulieren, den Wert also vermehren zu müssen, bedingt nun in der Konsequenz eine grenzenlose Verausgabung menschlicher Arbeitskraft. Da diese aber als „Inbegriff der physischen Fähigkeiten, die in der Leiblichkeit, der lebendigen Persönlichkeit eines Menschen existieren“(15), nicht grenzenlos ist, gerät das gesellschaftliche Prinzip der Kapitalakkumulation in Widerspruch zur Natur des Menschen. Es treibt ihn an die Grenzen seiner natürlichen Leistungsfähigkeit. Worin die Natur des Menschen besteht und wo genau ihre Grenzen liegen, lässt sich unmöglich genau bestimmen. Zu sehr sind Gesellschaft und Natur miteinander vermittelt. Am Hunger etwa lässt sich weder präzise bestimmen, was an ihm rein leiblich beziehungsweise natürlich ist, noch, was genau auf Gesellschaft, etwa anerzogenes Essverhalten oder psychische Motive, zurückzuführen ist. Aber so, wie trotz der Unmöglichkeit, diesen somatischen Vorgang genau zu bestimmen, davon ausgegangen werden muss, dass dem Hunger ein solcher auch zugrunde liegt, muss auch, ohne sie genau bestimmen zu können, von natürlichen Grenzen des menschlichen Arbeitsvermögens ausgegangen werden und davon, dass das Leid, das eintritt, wenn sie überschritten werden, wie alles Leid auch eine somatische Dimension hat. Den Menschen als Naturwesen zu leugnen, würde bedeuten, ihm nicht als Leidenden beistehen zu können. Zugleich bedeutet es nicht, eine eigentliche Natur des Menschen zurückgewinnen zu wollen, wie es in solchen Fällen der Vorwurf, man rede einem Essentialismus das Wort, suggeriert. Denn auch wenn der Mensch auch Naturwesen ist: aus dem reinen Naturdasein geflohen zu sein, wird er einst nicht umsonst auf sich genommen haben. Der Mensch sucht aus gutem Grund, wiewohl und weil er der Natur entstammt, sein Heil in der Zivilisation. Das bedeutet aber nicht, dass er sich von der Natur gelöst hat. Ganz im Gegenteil. Was spricht dagegen, dass der Mensch gerade der Natur wegen, etwa um seinen Hunger zu stillen, der Natur entflohen ist: Zivilisation als Humanisierung der Natur, d.h. als Dienst an der Natur jenseits der Natur?
Der Versuch einer solchen Humanisierung der Natur zugunsten leiblicher Lust statt Last ist die Verhütungs-Pille. Nur ein Versuch geblieben ist sie, weil sie bis heute unliebsame Nebenwirkungen einschließt. Die Grundintention, Wollust ohne das Risiko einer Schwangerschaft zu ermöglichen, ist ein schönes Beispiel für den Versuch der Versöhnung von Leib und Emanzipation von der Natur beziehungsweise Natur und Zivilisation. Parallel dazu ist die Pille auch ein wichtiger Schritt – jenseits der Linguistik – zur Auflösung des Patriarchats, das seit Jahrtausenden auch davon zehrte, dass Frauen von Natur aus zu gebären hatten und per se als Gebärende angesehen wurden. Dass die Forschung an der Pille für den Mann vor zwei Jahren eingestellt wurde, kann wiederum als Indiz für das Fortleben des Patriarchats gelten.

Hannes Gießler

Fußnoten

(1) Das Unbehagen der Geschlechter, S. 24

(2) vgl. z.B. Das Unbehagen der Geschlechter, S. 26

(3) Körper von Gewicht, S. 11

(4) Körper von Gewicht, S. 15

(5) Körper von Gewicht, S. 80

(6) Körper von Gewicht, S. 33

(7) Körper von Gewicht, S. 132

(8) Rosa Mayreder, Zur Kritik der Weiblichkeit, München 1982, S. 186

(9) Zur Kritik der Weiblichkeit, S. 199. Einige Passagen in Mayreders Schriften fallen hinter die zitierten Aussagen zurück. Summa summarum handelt es sich um lesenswerte Ausführungen, z.B. gegen das Damenhafte oder gegen die traditionellen Rollen der Geschlechter in der Sexualität.

(10) Das Unbehagen der Geschlechter, S. 222

(11) Das Unbehagen der Geschlechter, S. 26

(12) Körper von Gewicht, S. 25

(13) Marx, Feuerbachthesen

(14) Das Unbehagen der Geschlechter, S. 142

(15) Marx-Engels-Werke (MEW), Bd. 23, S. 181


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last modified: 21.10.2008