home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[151][<<][>>]

Idaho, 51.2k

Konzert in Moll

Idaho (talitres/california)



Idaho stehen seit Jahren für eine unnachahmliche Art von Gitarrenmusik, die sich niemals wirklich überholt oder veraltet. Angefangen im Zuge der damaligen Slow-Core Bands haben sich Idaho inzwischen zu geläuterten wahren Popstrategen gemausert, die irgendwo zwischen Atmosphäre und Melodie unaufdringliche Songs zaubern und überbordende Kritiken einheimsen, vom Melody Maker („Astonishing and timeless“), Spex („sehnsüchtige, unglaublich in die Ferne schweifende Gitarrenmusik“) bis hin zur Libération, die „Hearts of Palm“ „eine der Top Five-Platten des Jahres 2000“ nannte. Musikalische Gäste, von Smashing Pumpkins-Mitglied Melissa auf der Maur bis zu REM/Beck-Schlagzeuger Joey Waronker, kommen und gehen, aber Co-Gründer Jeff Martin, dessen melancholisch-flüsternde Stimme und sehnsuchtsvollen Lyrics Idaho ihre Eleganz und ihren Mut verdanken, bleibt die Konstante.

Unter uns: mit „Vieux Carré“ erspielen sich Idaho einen Logenplatz im Rocktheater. Jeff Martin prägt den Sound als traumwandelnder, Schauer provozierender Sänger und mit sphärisch-scharfkantigen E- und Akustikgitarren. Die Stücke wirken wie zerrissene Wolkenbanden am Himmel, zwischen den Polen David Sylvian und Kurt Cobain, bittersüßen Balladen („Before you go“) und passioniertem Indie-Rock („Flat Top“). Das soll ihnen erst mal jemand nachmachen!

„Vieux Carré“ ist ein 58-minütiges Album-Statement in Moll, intensiv und betörend schön. Eine Einstiegsdroge, ein Moment des Lebens im echten Leben…

mikrokultur


home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[151][<<][>>][top]

last modified: 22.1.2008