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Tanzen

Dúné, 16.7k

am

Dúné, 9.7k

Dienstag

„A young Danish band who is inspired from the seventies punk, the eighties pop and the nineties indierock and have created their own unique blend: indielectrock“

Dúné (Skive, Dänemark)
+ Kook feat. Roxxy Bione
Djs: Dee Cee & Claire

Nein, ich werde nicht Dänemark-Klischees aufzählen oder das Land gegen den musikalisch scheinbar übermächtigen Nachbarn Schweden ausspielen. Um Referenzen und Vergleiche komme ich hingegen nicht herum :)

In ihrer Heimat Dänemark sind Dúné bereits Stars, spielen sie doch seit 2001 bei allen sich bietenden Gelegenheiten. 2004 veröffentlichten Dúné ihre erste selbstfinanzierte EP „Go Go Robot“, die bereits auf große positive Resonanz traf. Im Zuge dessen verbreiteten sich erste Andeutungen über eine hippe junge Band namens Dúné außerhalb Dänemarks, und sie spielten als Headliner auf dem Norwegischen Aurora-Festival 2005.

„They took the stage, played – and won. The best band of the festival!“

Im Frühling 2005 spielten Dúné eine Mini-Tournee durch Schweden und Norwegen und supporteten Surferosa in Oslo ebenso wie Art Brut in Kopenhagen. 2006 schossen sie weiter aufwärts durch hochgelobte Auftritte beim dänischen SPOT-und dem Roskilde-Festival. Nun das langerwartete Debut-Album „We Are In There, You Are Out Here“. Ihre Single „Bloodlines“ befand sich wochenlang auf Platz 1 der dänischen Charts.

Nun werden sie vermehrt über den dänischen Tellerrand hinaus bekannt. Die souveräne Mischung aus Indierock und elektronischen Bausteinen, die bei Genregrenzen nicht zaghaft stehenbleibt, trifft den aktuellen Geschmack der Indierock-„Gemeinde“ aufs Trefflichste – häufig werden die sieben MusikerInnen mit Bloc Party verglichen, und das nicht abwertend. Der Wechsel von zuckrigen, eingängigen Melodien mit energiegeladenen, emotionalen Passagen und der klare, markante Gesang von Mattias Kolstrup charakterisiert Dúné, die für eine grandiose Live-Performance gerühmt werden und wohl jeden zum Tanzen bringen.

Leider erliegen auch Dúné der Mode-Unart dieses Jahres und nicht nur der Indierockszene (eine weitere Parallele zu den beliebten Bloc Party): das ästhetisch schon mehr als totgeglaubte und -gehoffte Pali-Tuch erlebt eine massive Renaissance, und so posieren die Band und Fans gleichermaßen in dem verstaubten und – viel entscheidender – inhaltlich überaus problematischen, weil antisemitischen Relikt. Für Indie-Fans, die bislang noch nicht darüber nachgedacht haben, was sie da eigentlich spazierentragen, sei vor dem Conne Island-Besuch die noch- oder erstmalige Lektüre der Stellungnahme des Conne Island zu den antisemitischen Reaktionen auf den Nahost-Konflikt empfohlen: www.conne-island.de/nf/89/21.html
Von der palästinensischen Führungsriege und deren „arabischen Brüdern“ wurde es nach der israelischen Staatsgründung 1948 mit der Parole ausgegeben, es solange zu tragen, „bis die Juden ins Meer getrieben sind“ – untolerierbar für das Conne Island. Das Palästinensertuch ist – wie jedes andere politische Symbol, welches zu einem Mode-Accessoire vermeintlich sinnentleert transformiert wurde – von seiner ursprünglichen Bedeutung solange nicht zu trennen, wie es Leute deswegen tragen und dieser Ursprung bekannt ist. Coole Kids & People tragen weiterhin kein Pali-Tuch!

Zurück zur Musik: Als nicht unbedeutender Support fungieren Kook feat. Roxxy Bione, ein Duo aus Berlin, welches tanzbaren Elektro-Pop produziert, mit zahlreichen Rückblicken in die 80er Jahre.

Kook und Roxxy trafen sich Ende 2002 und trieben sich anfangs vor allem in den Gefilden des Elektroclash um. Im Verlaufe der letzten drei Jahre hat sich ihre Musik aber mehr und mehr in Richtung eines elektronisch produzierten Popsounds entwickelt.
Beide können musikalisch eine lange eigene Vorgeschichte vorweisen: Roxxy sammelte erste Bühnenerfahrungen als Frontfrau der Punkrockband Tempo Nublado in der alternativen Musikszene ihrer brasilianischen Heimatstadt Recife. Schließlich trieb es sie in den Großstadtkoloss Sao Paulo, wo sie schnell zur Nightlife-Queen avancierte und Teil des Künstlerkollektivs Que fim levou Robin wurde. Die Liebe zur elektronischen Musik führte sie letztendlich nach Deutschland und hier nach Berlin.
Kook betätigte sich in den neunziger Jahre hinter den Plattentellern und rockte unter verschiedenen Pseudonymen Berliner Clubs wie Tresor und Watergate. Ende der Neunziger Jahre begann er wieder mit dem Produzieren eigener Musik, und als sich Kook und Roxxy 2002 begegneten, war sehr schnell der Entschluss gefasst, sich zukünftig die Bühne zu teilen. Ein kickendes und immer überraschendes Live-Set entstand, in dem mit viel Verve Elemente aus Techno, Pop, Rock und Elektro gemischt wurden.
Im Jahr 2004 veröffentlichten sie auf dem Label Pale Music ihre erste gemeinsame EP „Phantom Hitchhiker“ und spielten zahlreiche Live-Gigs quer durch Europa und auf Festivals. Im April und Mai 2006 waren Kook und Roxxy schließlich auf Tour durch Brasilien unterwegs, begeisterten enthusiastische Konzertbesucher und erhielten ein großes Medienecho.
Im Juni haben die beiden ihr erstes Album „Deutsch-brasilianische Freundschaft“ (jaja, etwas weniger Klischee hätte uns alle erfreut ;) fertig gestellt, das sie in diesem Sommer auf einer Reihe von Festivals vorgestellt haben.

Und nicht genug des Tanzens: Dee Cee und Claire schleppen kistenweise Indie- und Pop-Songs hinters DJ-Pult. Nur für Euch :)

Claire






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last modified: 25.9.2007