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Dance to the Underground


RADIO 4 (New York)

+ Support (in Vorbereitung)

„Enemies like this“-Album-Release-Tour 2006
– Energetic Dance Wave Post Punk –

Dass, was hier als Konzertankündigung für RADIO 4 steht, hätte in seiner kulturellen Aussage schon längst hier stehen müssen. Doch besser spät als nie widmet sich das CONNE ISLAND im September nun endlich der viel besprochenen, nicht mehr so neueren musikalischen Indieschule. In diese hier eingeführte Kategorie reihen sich so große Namen wie THE RAPTURE, EDITORS, THE KILLERS, BLOC PARTY, LCD SOUNDSYTEM und auch RADIO 4 ein. Was all diese Bands eint, ist ein ähnlicher Sound, der zwar im Bandkontext strukturell an klassische Indie-, Rock-, und Punkbands erinnert, musikalisch jedoch eher von Energie und Drive elektronischer Tanzmusik lebt.
Wo zum anderen zwar der hörbare Einfluss des NEW Wave der frühen achtziger Jahre sämtlichen neuen, vor allem englischen Bands unterstellt werden darf, leben genannte Bands, trotz des Blickes zurück, von einem erfrischenden musikalischen Gegenwartsbezug. Die Musik lebt meist von trockenen schneidigen harmonischen Gitarren, loop-artigen treibenden Beats, einem rockenden Bass und meist von einem charakteristischen melodieverspielten Gesang. Außerdem geht es augenscheinlich zwar um Rock und punkige Energie, im Gegensatz zu manch anderen verstaubten Rockschinken, innovationslosem Punkgeschrubbel oder gefälligem Indie-Gedüdel meint hier der Mix aus oftmals intimer Melodiesuche, abgehangener musikalischer Unkonventionalität und expressivem Gestus viel mehr erfrischendes Hörvergnügen. Auch wenn der Hype darum nun schon fast drei Jahre anhält, mag an ein Abklingen trotz schnelllebiger Musikindustrie niemand denken. Der durch Franz Ferdinand und Konsorten anhaltende Indieboom spricht für sich. Umso schwieriger scheint die Teilhabe an derlei Konzertvergnügen für Besucher und Veranstalter zu sein. Die Schere zwischen Durchstarten und Rumdümpeln klafft weiter auseinander. Ohne das nötige Kleingeld scheint da nichts zu gehen. Der ehemalige und vor allem für Clubs so dankbare langwierige Weg der Bands, sich Schritt für Schritt und Jahr für Jahr sein Publikum zu erspielen, scheint aus marktwirtschaftlichen Gründen Auslaufmodell zu sein. Umso schwieriger wird es auch zukünftig sein, sich neue wirkliche musikalische Helden nach Hause zu holen. So ist genanntes übergreifendes Dilemma gepaart mit der nicht zu leugnenden Provinzialität Leipzigs wohl Erklärung genug für die einleitende Wehmut über die Abstinenz geiler Bands.
Deshalb soll nun nach dieser allgemeinen Bestandsaufnahme eines Trends der Blick aufs Eigentliche gerichtet werden. Denn wir sind froh, die New Yorker New-Wave-Dance-Post-Punks RADIO 4 begrüßen zu dürfen. Wohl klassisch von HC/Punk sozialisiert, waren sie eine der ersten Bands, die mit dem Blick nach hinten (GANG OF FOUR, etc.) einen Blick nach vorn, hin zu neuen musikalischen Ufern ermöglichten. Die Lust zum Tanzen verdrängte die Wut des Punk, die eh schon lang keine mehr war. So spielen RADIO 4 mehr Dance als Punk und scheinen doch mehr Punk zu sein als manch grimmiger Rocker. Wir erwarten musikalische Popfreundlichkeit, perkussives Entertainment samt 4 on the Floor-Rock in bester Manier. DANCE TO THE UNDERGROUND!

Jeremy


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last modified: 28.3.2007